Unter dem Strich blieb den Deutsche Bank-Aktionären ein zurechenbares Ergebnis von 908 Millionen Euro. Im Vorjahresquartal hatte die Bank noch ein Minus von 43 Millionen Euro ausgewiesen. Christian Sewing, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bank, wertet das Ergebnis als weiteren Beleg dafür, dass die Deutsche Bank in allen vier Geschäftsbereichen auf dem richtigen Weg sei und sagte: "Diese Ergebnisse bestärken uns in unserer Erwartung, dass wir unsere Ziele für 2022 erreichen werden." Auch an der Börse kamen die Zahlen gut an und ließen den Kurs der Deutsche Bank-Aktie um fast sechs Prozent steigen.

Alle Geschäftsbereiche verbesserten Ergebnis


Anders als in den jüngst vergangenen Quartalen trugen alle Geschäftseinheiten zum Quartalsergebnis, dem besten seit sieben Jahren, bei. Wesentlicher Treiber war einmal mehr und wenig überraschend das Investmentbanking. Die Sparte erzielte einen Gewinn vor Steuern von rund 1,5 Millionen Euro und lag damit noch einmal um zehn Prozent über den ohnehin positiven Erwartungen der Analysten.

Auch die Geschäftseinheiten Unternehmensbank, Privatkundenbank und die Vermögensverwaltung verbesserten ihre Ergebnisse deutlich, allerdings von einer sehr niedrigen Basis aus. Die Unternehmensbank erwirtschaftet bei leicht rückläufigen Erträgen einen Vorsteuergewinn von 229 Millionen Euro, ein Plus im Vergleich zum Vorjahresquartal von 90 Prozent.

Ähnlich lief es für die Deutsche Bank im Geschäft mit den Privatkunden. Hier erzielte die Bank trotz nahezu stagnierender Erträge einen Gewinn von 274 Millionen Euro vor Steuern, was einer Steigerung von 92 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal 2020 entsprach. Die Vermögensverwaltung steigerte sich um 66 Prozent auf einen Vorsteuergewinn von 183 Millionen Euro. Finanzchef James von Moltke äußerte sich in einer Konferenz mit Journalisten zufrieden zu den Zahlen. Sie seien ein Schritt hin zum angestrebten ausgewogenen Geschäftsmodell.

Auch die Kosten hat die Bank weiter im Griff. Die zinsunabhängigen Aufwendungen sanken im Jahresvergleich um ein Prozent auf 5,6 Milliarden Euro. Die Zahl der Mitarbeiter sank um fast um 2300 auf rund 84400.

Unsere Einschätzung zur Deutschen Bank-Aktie


An der Börse wurden die Zahlen der Deutschen Bank am Morgen mit einem deutlichen Plus gehandelt. Damit reagierte der Markt auf die weiterhin solide und die zumindest etwas breiter fundierte Ergebnisverbesserung.

Das erste Quartal 2021 ist ein weiterer Mosaikstein im Bild eines profitablen, seriösen und stabilen Geldinstituts, an dem die Bank seit einiger Zeit mit Erfolg arbeitet. Erfreulich ist vor allem, dass das gute Ergebnis sich aus mehreren Quellen speist und nicht allein mehr aus dem Investmentbanking oder durch Kostensenkungen erreicht wird.

Noch aber bleibt die Abhängigkeit vom vergleichsweise schwankungsanfälligen Investmentbanking. Noch aber bleibt auch die Frage, ob es in naher Zukunft auch den anderen Geschäftsbereichen der Bank gelingt, ihre Erträge dauerhaft zu steigern. Bis es auf diese Fragen keine Antworten gibt, die durch eine Reihe weiterer guter Ergebnisse und steigender Erträge gedeckt sind, bleibt die Deutsche Bank-Aktie ein Papier für risikoaffine Anleger. Bislang ist das wiedererworbene Vertrauen der Bank und der Mannschaft um Christian Sewing noch ein zartes, seit geraumer Zeit aber gedeihendes Pflänzchen, das gleichwohl leicht auch wieder zunichte gemacht werden kann.

Wir bleiben daher noch bei unserer Einschätzung Halten.