Die Deutsche Börse hat mit der Vorlage der Zahlen fürs dritte Quartal 2022 am Mittwoch zum dritten Mal in diesem Jahr ihre Prognose für das laufende Gesamtjahr angehoben. Man rechnet nun mit Nettoerlösen von mehr als 4,1 Milliarden Euro und einem Ebitda von mehr als 2,3 Milliarden Euro. Zuletzt wollte man Nettoerlöse von rund 3,8 Milliarden Euro und ein Ebitda von rund 2,2 Milliarden Euro deutlich übertreffen. Von Julia Pfanner 

Im dritten Quartal stiegen die Nettoerlöse im Vergleich zum Vorjahresquartal um 30 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro. Das strukturelle Wachstum, zu dem unter anderem die höhere Nachfrage nach Produktinnovationen und ESG-Produkten beitrugen, lag bei acht Prozent. Das zyklische Wachstum betrug 20 Prozent. Gründe für die gute Entwicklung hier waren vor allem höhere Handelsvolumen in Finanzderivaten aufgrund einer höheren Marktvolatilität und ein höheres Handelsvolumen mit Gasprodukten. Dazu kamen unter anderem höhere Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft wegen der schnellen Anhebung der US-Zinsen. 

Die operativen Kosten stiegen allerdings ebenfalls, und zwar um 19 Prozent auf 445,6 Millionen Euro. Gründe dafür waren unter anderem der starke US-Dollar, M&A sowie die Inflation. Das Ebitda wuchs aber um 29 Prozent auf 642,3 Millionen Euro. Der den Anteilseignern zuzurechnende Gewinn kletterte auf 373,3 Millionen Euro, ein Plus von 24 Prozent.

Die Aktie der Deutschen Börse liegt seit Jahresanfang rund sieben Prozent im Plus. Die Börse-Online-Redaktion empfiehlt die Aktie derzeit zum Kauf. Das Kursziel setzt die Redaktion derzeit bei 200 Euro, den Stoppkurs bei 139,50 Euro.