Beim deutschen Kulthersteller Birkenstock passen Kursverlauf und operativer Verlauf nicht zusammen – Chance für Anleger?
Trotz eines Kursrückgangs von rund 20 % seit Jahresbeginn zeigt sich der Schuhhersteller operativ robust. Birkenstock hebt seine Umsatzprognose für 2025 an und investiert gleichzeitig in neue Produktionskapazitäten. Damit setzt das Unternehmen ein Signal an Anleger, dass die Expansionsstrategie unverändert weiterläuft.
Aktie im Abwärtstrend, aber: starke Geschäftsentwicklung und optimistischer Ausblick
Der Sandalenhersteller Birkenstock (ISIN: JE00BS44BN30) hat seine Umsatzprognose für das laufende Geschäftsjahr 2025 angehoben. Für das vierte Quartal rechnet das Unternehmen mit Erlösen von mindestens 520 Millionen Euro, was einem währungsbereinigten Wachstum von 18 % entspricht. Damit erwartet Birkenstock für das Gesamtjahr nun einen Umsatz von mindestens 2,09 Milliarden Euro – mehr als bislang prognostiziert (15–17 % Wachstum). Trotz belastender Währungseffekte bestätigte die Firma ihre Zielspanne für die bereinigte operative Marge (Ebitda-Marge) von 31,3 bis 31,8 %. Die vollständigen Zahlen sollen am 18. Dezember veröffentlicht werden.
Deutsche Kultmarke setzt auf Erweiterung: Neue Produktionskapazitäten durch Zukauf
Parallel zum verbesserten Ausblick hat Birkenstock den Erwerb einer Produktionsstätte bei Dresden bekanntgegeben. Der Nettokaufpreis beträgt 18 Millionen Euro – umgerechnet rund 240 Euro pro Quadratmeter. Die Gelegenheit ergab sich durch die Insolvenz des Vorbesitzers. Auf einer Fläche von 78.000 Quadratmetern sollen bis 2027 zusätzliche Kapazitäten für Sandalen, Clogs und Fußbetten entstehen. Der Zukauf sei günstiger als ein Neubau und beschleunige den Ausbau der Fertigung deutlich, so das Unternehmen. Darüber hinaus prüft Birkenstock weitere Akquisitionsmöglichkeiten innerhalb der EU.
Das Investment unterstreicht den Expansionskurs des Traditionsunternehmens, das zuletzt auch durch eine wachsende Zahl an Filialen und steigende Same-Store-Sales auf sich aufmerksam machte. Mit zweistelligem Wachstum in allen Regionen bleibt Birkenstock ein internationaler Player, der trotz kurzfristiger Belastungen wie Währungseffekten auf nachhaltiges Wachstum setzt.
Das sagen die Analysten zur Birkenstock-Aktie
Die Aktie, die seit Jahresbeginn um rund 20 % nachgegeben hat, gilt Analysten zufolge inzwischen als attraktiv bewertet. Neben dem Umsatzwachstum verweisen sie auf steigende Marktanteile und eine solide Entwicklung im Direktvertrieb, der rund 38 % des Geschäfts ausmacht. Durchschnittlich gehen die Analysten derzeit von einem Potential von rund 53% bei der Birkenstock-Aktie aus. Wobei von 18 Analysten 15 die Birkenstock-Aktie mit «starkem Kauf», einer mit «Kauf» und 2 mit «neutral» bewerten; kein Analyst empfiehlt einen Verkauf!
(Chart-)technische Lage der deutschen Kultaktie
Der Chart sowie die technischen Indikatoren (bspw. MACD) mahnen derzeit aber noch zur Vorsicht. Auch wenn die Birkenstockaktie an sich fundamental attraktiv erscheint, dürfte der seit rund einem Jahr dauernde Abwärtstrend noch nicht beendet sein. Risikobewusste Anleger fahren wahrscheinlich gut, wenn sie die Aktie vorderhand auf der Watchlist beobachten und erst bei einer Bodenbildung (Stabilisierung über mehrere Wochen) zugreifen.
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