Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern in dem von der Pandemie in Europa am stärksten betroffenen Quartal betrug 890 Millionen Euro, 15 Prozent mehr als im Vorjahr. In diesen Zahlen sind noch rund 200 Millionen Sonderabschreibungen enthalten, die etwa das gefloppte Geschäft mit den StreetScootern betreffen.

Besondere Dynamik zeigte dabei das Paketgeschäft in Deutschland, das wohl vom Wachstum des Onlinehandels profitiert haben dürfte. Einen starken Zuwachs brachte auch der Bereich Luft- und Seefracht, dessen Ergebnis um mehr als die Hälfte zunahm. Der Konzern hat seine Jahresprognose auf ein Ergebnis zwischen 3,5 und 3,8 Milliarden Euro konkretisiert. Eigentlich wollte die Deutsche Post 2020 fünf Milliarden Euro erreichen, hatte diese Prognose aber im April aufgehoben. Werden die Sonderbelastungen rausgerechnet, dürfte der Konzern aber im Rahmen der ursprünglichen Planung sein.

Das gilt umso mehr, als die neue Prognose etwa nach Einschätzungen der Analysten von Berenberg eher zu konservativ sei. Damit gibt es Überraschungspotenzial vor allem auch im Hinblick auf das kommende Jahr. Fallen die Sonderkosten weg, müsste der Konzern die fünf Milliarden Euro erreichen können. Die sich abzeichnende Ergebnisdynamik dürfte die Aktie weiter anschieben. Sie ist charttechnisch in einer spannenden Konstellation. Im Moment wird der Widerstand um 34 Euro getestet. Wird diese Hürde genommen, könnte es schnell auch in Richtung Allzeithoch von 41 Euro gehen.