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Adidas-Aktie klettert an Dax-Spitze - Sportartikelhersteller erwartet Zusatzgeschäft durch WM-Sieg

Deutschlands WM-Sieg wird die Umsätze des Fußball-Ausrüsters Adidas noch etwas weiter in die Höhe treiben. "Das wird unserem Geschäft einen kleinen Extra-Schub geben", sagte eine Unternehmenssprecherin am Montag. Im Duell mit dem Erzrivalen Nike rührte Adidas-Chef Herbert Hainer noch einmal kräftig die Werbetrommel: "Diese WM war für Adidas ein herausragender Erfolg und unterstreicht eindeutig unsere Position als die weltweit führende Fußballmarke", erklärte Hainer. Der US-Konzern Nike, der Adidas bereits als weltgrößter Sportausrüster überholt hat, war den Deutschen zuletzt auch im Fußballgeschäft auf die Pelle gerückt.

An der Börse waren Adidas-Papiere zu Wochenbeginn stark gefragt. Die Aktie setzte sich mit einem Plus von 2,5 Prozent an Spitze im Leitindex Dax. Das Hauptgeschäft haben Adidas, Nike und Puma zwar schon Wochen vor der Fußball-Weltmeisterschaft abgeschlossen. Doch um dem WM-Geschäft noch einen letzten Kick zu geben, verkauft Adidas als Partner der deutschen Nationalmannschaft seit Wochenbeginn neue WM-Trikots, auf denen Deutschlands vierter Weltmeistertitel mit einem vierten Stern gewürdigt wird.

ADIDAS FÄHRT PRODUKTION VON WM-TRIKOTS MIT DEM 4. STERN HOCH

Der Konzern lässt sich die Aktion einiges kosten. Bis auf wenige vorbereitete Exemplare lief die Fertigung in China nach Angaben der Sprecherin erst nach dem 1:0 der deutschen Elf gegen Argentinien am Sonntagabend an. "Die Produktion läuft auf Hochtouren", sagte die Sprecherin. Aus dem Reich der Mitte kommen die Trikots auf dem teuren Luftweg nach Deutschland - gewöhnlich gelangt die Ware von den asiatischen Zulieferern wesentlich preisgünstiger per Schiff auf die großen Märkte in Europa und Amerika. Neben den offiziellen Trikots lässt Adidas zusätzliche Fan-T-Shirts in Deutschland mit dem Siegermotiv bedrucken.

Wegen der gewöhnlich langen Vorlaufzeiten, die die Produktion in Asien und der Transport benötigen, verkaufen die Sportausrüster die weitaus meisten WM-Artikel schon Monate im Voraus an ihre Kunden im Einzelhandel. Hainer rechnet in diesem Jahr mit einem Fußball-Umsatz von mindestens zwei Milliarden Euro - so viel wie noch nie. Mehr als acht Millionen verkaufte Trikots und über 14 Millionen WM-Bälle hat er bereits fest eingeplant. "Was jetzt noch während des Turniers passiert, ist das Sahnehäubchen auf dem Kuchen", hatte Hainer bereits im Juni gesagt. Konzernweit peilt der Adidas-Chef an, den Vorjahresumsatz von 14,5 Milliarden Euro um sieben bis acht Prozent zu übertreffen.

Das Adidas auch in den kommenden vier Jahren einen Fußball-Weltmeister auf seiner Seite haben würde, stand bereits seit dem Halbfinale fest: Der Herzogenauracher Konzern rüstet neben dem deutschen auch das argentinische Team aus. Damit triumphierte Adidas in einer millionenschweren Werbeschlacht über den Erzrivalen Nike, der als Partner der drittplazierten Niederländer und der Brasilianer lediglich im kleinen Finale noch einmal das Spielfeld dominierte.

Telekom-Aktie steigt nach Bericht über Verkauf von T-Mobile US

Die Deutsche Telekom kommt beim geplanten Verkauf ihrer US-Tochter T-Mobile an den Rivalen Sprint einem Medienbericht zufolge voran. Zwischen Sprint und der Telekom gebe es inzwischen eine Basis-Vereinbarung zu dem Vorhaben, berichtete die japanische Wirtschaftszeitung "Nikkei" am Freitag. Allerdings müssten noch Details verhandelt werden. Auch müssten die US-Behörden dem Vorhaben zustimmen. Sprint gehört dem japanischen Konzern Softbank. Die Nachrichtenagentur Reuters hatte im Juni von Insidern erfahren, dass sich die Telekom und Sprint bei wichtigen Fragen grundsätzlich einig sind.

"Nikkei" zufolge will Sprint der Telekom einen Anteil von mehr als 50 Prozent an T-Mobile US abkaufen. Die Kosten lägen bei rund 16 Milliarden Dollar. Die Telekom hält zwei Drittel an T-Mobile US. Den Reuters-Informationen zufolge wird die Telekom nach dem Verkauf wohl noch 15 bis 20 Prozent an dem US-Unternehmen besitzen.

T-Mobile US sollte vor drei Jahren für 39 Milliarden Dollar an den US-Konzern AT&T verkauft werden. Die US-Behörden blockierten den Kauf aber und erklärten, es müsse mindestens vier landesweite Mobilfunkanbieter in den Vereinigten Staaten geben. AT&T ist Branchenführer in den USA, gefolgt Verizon, Sprint und eben T-Mobile US. Auch im aktuellen Fall bezweifeln viele Beobachter, dass die US-Behörden einen Verkauf zulassen.

Die Telekom-Aktien standen am Montagmorgen 1,2 Prozent im Plus und gehörten damit zu den stärksten Werten im Dax.

Kreise: Volkswagen erteilt US-Werk Zuschlag für neuen Siebensitzer

Europas größter Autobauer Volkswagen (Volkswagen vz) wird seine neue Geländelimousine voraussichtlich im US-Werk Chattanooga bauen. Die Fabrik im südlichen Bundesstaat Tennessee setzte sich gegen die Alternative Mexiko durch, wie die Nachrichtenagentur dpa am Montag erfuhr. Der Konzern hat das siebensitzige Modell Crossblue speziell für den weltweit zweitwichtigsten Automarkt USA entworfen.

VW-Chef Martin Winterkorn wollte am Nachmittag "die nächsten Schritte auf dem nordamerikanischen Markt" erläutern. Die Entscheidung für Chattanooga ist von doppelter Bedeutung für Volkswagen: Der Konzern schwächelt seit längerem in den USA, und um das Werk in Chattanooga schwelt seit Monaten ein Streit um die betriebliche Mitbestimmung.

Fresenius-Chef will von eigenen Krankenhäusern 15 Prozent Rendite

Der Vorstandsvorsitzende des börsennotierten Gesundheitskonzerns Fresenius (Fresenius SECo), Ulf Schneider, verlangt von seinen Krankenhäusern 15 Prozent Gewinn. "Wir haben dutzendfach gezeigt, dass man ein Krankenhaus in diese Gewinnregion bringen kann", sagte Schneider dem Nachrichten-Magazin "Der Spiegel". Die zu Fresenius gehörende Klinikkette Helios hat Anfang des Jahres mehr als 40 Krankenhäuser des Rhön-Konzerns übernommen und ist nun mit 110 Häusern der größte Klinikbetreiber in Deutschland.

Schneider räumt ein, "dass die ersten Jahre nach einer Übernahme oft schmerzhaft sind, weil die notwendigen Veränderungen auch dazu führen, dass sich einzelne Mitarbeiter schlechterstellen". Schneider reagierte auch auf die Kritik seines Konzernbetriebsratsvorsitzenden, der dem Management eine "Gutsherrenmentalität" attestierte, das zu einem "System der Angst und des Kuschens" in den Krankenhäusern geführt habe.

Schneider sagte: "Ja, wir fordern unsere Mitarbeiter, aber wir schauen auch, dass die Arbeit zu bewältigen ist." Es sei nicht im Interesse der Konzernleitung, "den Bogen zu überspannen". "Wir achten einerseits auf Effizienz, behalten andererseits aber auch genau im Auge, was leistbar ist und was nicht. Bei uns wird niemand überfordert."

Airbus kündigt neuen A330 an - Auslieferung für 2017 geplant

Airbus hat eine modernisierte Version seines Langstreckenjets A330 angekündigt. Durch neue Triebwerke von Rolls-Royce und aerodynamische Verbesserungen soll der A330neo 14 Prozent weniger Sprit je Sitz verbrauchen als die aktuelle Version, wie der europäische Flugzeugbauer am Montag mitteilte. Die ersten Maschinen sollen im vierten Quartal 2017 ausgeliefert werden. Die Entwicklungskosten für den A330neo fallen den Angaben zufolge im Zeitraum 2015 bis 2017 an. "Allerdings besitzen wir ein sehr gutes Geschäftsmodell mit der A330neo, die nach ihrer Indienstnahme erheblich zum Konzerngewinn beitragen wird", erklärte Airbus-Chef Tom Enders.

Chemiekonzern Evonik plant Gemeinschaftsunternehmen in China

Der Chemieriese Evonik treibt seine Expansion in China voran. Zusammen mit einer Solartechnik-Tochter der chinesischen GCL-Poly Energy Holdings will der Konzern im Reich der Mitte ein Gemeinschaftsunternehmens zur Produktion von Siliziumverbindungen gründen, wie Evonik am Montag mitteilte. An dem Joint Venture werde Evonik 60 Prozent halten. Die Anlagen mit einer Jahreskapazität von über 20.000 Tonnen sollen in Xuzhou in der Provinz Jiangsu entstehen und 2016 die Produktion aufnehmen.

Die von dem Gemeinschaftsunternehmen hergestellten Siliziumverbindungen kommen bei Kleb- und Dichtstoffen in Gebäuden und Autos sowie Gelbatterien zum Einsatz. Sie werden auch in optischen Glasfasern für die Kommunikations- und IT-Infrastruktur verwendet.

Hugo Boss setzt noch stärker auf eigene Läden

Hugo Boss will seine Mode in Zukunft noch häufiger in eigenen Läden verkaufen. "Wir erzielen höhere Umsätze, wenn wir für uns allein sind und nicht neben Eigenmarken des Fachhandels oder Marken, die vom Preisniveau unter uns liegen", sagte Konzernchef Claus-Dietrich Lahrs der "Wirtschaftswoche". Neben eigenen Geschäften sollen verstärkt Flächen in Kaufhäusern angemietet werden, in denen ausschließlich Hugo-Boss-Produkte angeboten werden.

Noch vor fünf, sechs Jahren habe das Umsatzverhältnis zwischen Großhandel und Eigenflächen bei 75 zu 25 Prozent gelegen. "Heute sind es 60 Prozent in eigenen Läden gegenüber knapp 40 Prozent mit Partnern", sagte Lahrs. In den kommenden Jahren sollen dann vier Fünftel des Umsatzes in eigenen Shops eingefahren werden. Noch nie habe der Konzern so viel in den eigenen Handel investiert, sagte Lars. Allein 2013 seien es 113 Millionen Euro gewesen.

An der Umsatzprognose für 2015 mit drei Milliarden Euro hält Lahrs fest. Damit soll aber nicht Schluss sein: "Bei drei Milliarden Euro hören wir nicht auf und gehen nach Hause", sagte er. Danach nehme sich das Management das nächste Ziel vor. Neben Damenmode wachse auch das Herrensegment "sehr dynamisch". China bleibe eine der großen Wachstumschancen des Konzerns, auch Europa entwickle sich erfreulich, so Lahrs. "In den USA sehen wir nach einem schwierigen Jahresstart regelmäßige Verbesserungen beim Umsatz."

Im ersten Quartal 2014 waren die konzerneigenen Läden Wachstumstreiber. Während die Erlöse beim Vertrieb über den Großhandel um acht Prozent zurückgingen, legte Hugo Boss in seinen eigenen Geschäften den Unternehmensangaben zufolge um 16 Prozent zu.

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'Spiegel': EU-Kartellwächter überprüfen Facebook-Kauf von WhatsApp

Die EU-Wettbewerbsbehörde prüft nach Informationen des "Spiegels" den 19-Milliarden-Dollar-Kauf des Kurznachrichtendienstes WhatsApp durch Facebook. Da in den drei EU-Ländern Großbritannien, Spanien und Zypern jeweils nationale Behörden aus unterschiedlichen Wettbewerbsgründen kontrolliert hätten, habe die EU das Verfahren an sich ziehen dürfen. "Alle Beteiligten sind froh, dass sich ein Hebel zur Prüfung gefunden hat", zitiert das Magazin einen der Kartellwächter. In Deutschland beispielsweise konnte dem Bericht zufolge das Bundeskartellamt nicht aktiv werden, weil der nationale Umsatz von WhatsApp bei unter fünf Millionen Euro liegt, obwohl über 30 Millionen Deutsche den Dienst nutzen.

Die EU-Behörde habe die Wettbewerber der Internetfirmen angeschrieben, um mehr über die Wettbewerbswirkung der im Februar von Facebook-Gründer Mark Zuckerberg angekündigten Übernahme zu erfahren. Auch solle untersucht werden, wie Facebook die Daten von WhatsApp mit mehr als 500 Millionen Nutzern künftig verwerten will. Von den US-Regulierern hatte Facebook die Genehmigung für den milliardenschweren Kauf von WhatsApp schon bekommen.

Etihad-Einstieg: Alitalia einigt sich mit Gewerkschaften

Die kriselnde italienische Fluggesellschaft Alitalia hat sich mit den Gewerkschaften auf die Bedingungen für den Einstieg der arabischen Fluglinie Etihad verständigt. "Die Einigung mit den Gewerkschaften ist ein weiterer entscheidender Schritt auf diesem Weg von dem ich mir wünsche, dass er uns in Kürze zum Abschluss der strategischen Allianz mit Etihad Airways bringt", sagte Alitalia-Chef Gabriele Del Torchio laut einer Mitteilung des Unternehmens am Sonntag. Erwartet wird, dass durch den Etihad-Einstieg in Italien mehr als 2000 Arbeitsplätze bei Alitalia wegfallen.

Fast alle Gewerkschaften stimmen den Bedingungen zu, lediglich eine erbat sich Bedenkzeit. Der Schritt sei "schmerzhaft, aber notwendig", um den gesamten Sektor Perspektiven zu geben, erklärte de Torchio. Die Entscheidung sichere zudem mehr als 11 000 Arbeitsplätze. Die beiden Fluggesellschaften hatten sich im Juni darauf geeinigt, dass Etihad 49 Prozent der Anteile an Alitalia übernimmt. Die Araber, die auch Großaktionär der deutschen Fluglinie Air Berlin sind, hatten den Abbau eines Teils der insgesamt rund 13 000 Arbeitsplätze gefordert.

Insider: Betrugsverfahren gegen GM wegen Rückrufskandal

Im Rückruf-Skandal bei General Motors bereitet die US-Bundesanwaltschaft nach Reuters-Informationen eine Klage gegen den Autohersteller wegen verbrecherischen Betrugs vor. Dabei gehe es um die Frage, ob die Opel-Mutter irreführende Angaben zum Problem der defekten Zündschlösser gemacht habe, sagten mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen. In die Ermittlungen werde auch der Zeitraum vor der Insolvenz des Unternehmens 2009 einbezogen. Parallel dazu laufen in mehreren Bundesstaaten Ermittlungen wegen Verletzung der Gesetze zum Verbraucherschutz.

Bei den Verfahren geht es um das Problem von Zündschlössern, die in einigen GM-Fahrzeugen während der Fahrt auf die Aus-Position sprangen und so die gesamte Stromversorgung lahmlegten. Damit fiel die Lenkungs- und Bremskraftunterstützung weg, und die Airbags funktionierten nicht. Die US-Behörden registrierten 54 damit zusammenhängende Unfälle und mindestens 13 Todesopfer. Das Problem soll bei GM mehr als ein Jahrzehnt lang bekannt gewesen, gegenüber Kunden und Verkehrssicherheitsbehörden aber heruntergespielt worden sein.

Ein Präzedenzfall könnte das Verfahren gegen Toyota sein. Dem japanischen Unternehmen waren ebenfalls irreführende Angaben vorgeworfen worden, als das Problem unbeabsichtigter Beschleunigung bei einzelnen Fahrzeugen auftrat. Toyota zahlte in einem Vergleich schließlich 1,2 Milliarden Dollar. Im Fall von GM geht der Anwalt C. Evan Stewart allerdings davon aus, dass auf den Konzern eine höhere Strafe zukommt.

Den Insidern zufolge beschränken die Ermittler ihre Untersuchungen nicht auf die Zeit nach der GM-Insolvenz. Der Tatbestand des verbrecherischen Betrugs verschwinde nicht mit einer Firmenpleite, sagten Rechtsexperten. Ob gegen Einzelpersonen Verfahren eröffnet werden, ist bislang unklar.

Außen vor bleibt offenbar das Zulieferunternehmen Delphi Automotive, der Hersteller der GM-Zündschlösser. Weil Delphi keine öffentlichen Äußerungen zur Sicherheit des Bauteils oder der Fahrzeuge gemacht habe, lasse sich kaum der Vorwurf des verbrecherischen Betrugs erheben, sagten Insider.

Samsung stoppt Kooperation mit Firma in China wegen Kinderarbeit

Der südkoreanische Handyhersteller Samsung Electronics hat die Zusammenarbeit mit einem chinesischen Zulieferer wegen des Verdachts auf Kinderarbeit ausgesetzt. Beim Partner Dongguan Shinyang Electronics habe es ein "illegales Einstellungsverfahren" gegeben, teilte Samsung am Montag mit. Die chinesische Firma war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Am Donnerstag hatte die in den USA ansässige Menschenrechtsgruppe China Labor Watch einen Bericht veröffentlicht, wonach die chinesische Firma minderjährige Kinder beschäftigt. Man wisse von mindestens fünf Kindern, die ohne Vertrag bei dem Zulieferer arbeiteten.

Samsung zufolge überprüfen auch die chinesischen Behörden den Fall. Sollte sich der Verdacht bewahrheiten, würden alle Geschäftsbeziehungen zu dem Zulieferer gekappt. Samsung selbst hat nach eigenen Angaben bei früheren Überprüfungen keinen Hinweis auf Kinderarbeit bei Dongguan Shinyang Electronics gefunden. China Labor Watch hat dem südkoreanischen Konzern aber vorgeworfen, seine Kontrollen seien ineffektiv.

Lindt & Sprüngli kauft Edelschoko-Hersteller Russell Stover

Der Edelschokolade-Hersteller Lindt & Sprüngli baut mit einer Übernahme sein Geschäft in Amerika aus. Die Schweizer übernehmen in den USA das Familienunternehmen Russell Stover Candies für einen ungenannten Preis, wie Lindt & Sprüngli am Montag mitteilte. Lindt wird damit nach eigenen Angaben in Nordamerika zum führenden Produzenten von Premium-Schokolade. Russell Stover erzielte im Vorjahr einen Umsatz von rund 500 Millionen Dollar.

Insider: Citigroup gibt Vergleich bei Bilanzpräsentation bekannt

Die US-Großbank Citigroup gibt einem Insider zufolge einen milliardenschweren Hypotheken-Vergleich bei ihrer Bilanzpräsentation am Montag bekannt. Am Wochenende sei eine sieben Milliarden Dollar schwere Einigung mit der Regierung ausgehandelt worden, sagten mit der Angelegenheit vertraute Personen am Sonntag. Die Citigroup veröffentlicht am Montag ihre Zahlen für das zweite Quartal. Mit der Zahlung von sieben Milliarden Dollar will das Geldhaus den Streit über fragwürdige Geschäfte mit Hypothekenpapieren zu den Akten legen. Das wären zwar deutlich mehr als die drei Milliarden Dollar, die einige Experten bislang für das Institut veranschlagt hatten.

Zahlreichen Banken wird vorgeworfen, Investoren beim Verkauf von Wertpapieren zwischen 2005 und 2007 hinters Licht geführt zu haben - was die weltweite Finanzkrise ins Rollen brachte. Die Bank und das Justizministerium wollten sich dazu nicht äußern.

US-Pharmakonzern Abbvie kommt beim Werben um Shire doch noch voran

Der US-Pharmakonzern Abbvie kommt bei seiner geplanten Übernahme des irisch-britischen Konkurrenten Shire doch noch voran. Nachdem der Konzern sein Angebot am Sonntag zum wiederholten Mal aufgestockt hatte, ist die Shire-Führung nun doch bereit, seinen Aktionären die Übernahme auf dieser Basis zu empfehlen, teilte Shire am Montag mit. Das Management werde dementsprechend mit Abbvie verhandeln. Nach zuletzt rund 51,5 Milliarden US-Dollar (37,8 Mrd Euro) in bar und Aktien bietet Abbvie den Briten nun rund 53,7 Milliarden Dollar.

Abbvie hatte beim Werben um die Briten nicht locker gelassen, obwohl das Shire-Management mehrfach abgewunken hatte. Mehrfach hatten die Amerikaner seit ihrer ersten Offerte Mitte Mai nachgebessert. Nun scheint die Rechnung von Unternehmenschef Richard Gonzalez aufzugehen - dem Vernehmen nach drängten Aktionäre bei der Shire-Führung darauf, in Gespräche einzusteigen.

Mit einem Firmensitz in Großbritannien könnte Abbvie unter anderem Steuern sparen. Shire ist auf ertragreiche Nischenprodukte mit Patentschutz spezialisiert. Größter Umsatzbringer ist das Geschäft mit Medikamenten zur Behandlung von Aufmerksamkeitsdefizit- /Hyperaktivitätsstörungen (ADHS).

PayPal kooperiert mit deutschem Mobil-Bezahldienst Payleven

Die eBay-Tochter PayPal weitet die Basis für ihr neuartiges Bezahlverfahren aus, bei dem der Kunde am Gesicht erkannt und ohne Bankkarte und Bargeld auskommt. Über die Funktion "Einchecken mit PayPal" kann jetzt auch beim Mobil-Bezahldienst Payleven bezahlt werden. Zunächst sei ein deutschlandweiter Test gestartet, sagte PayPal-Produktchef Hill Ferguson der dpa. Payleven konzentrierte sich bisher darauf, kleinen und mittleren Händlern die Annahme von Bankkarten über Lesegeräte für Smartphones und Tablet-Computer zu ermöglichen.

Bei dem PayPal-Verfahren muss sich ein Kunde in der App des Bezahldienstes im Geschäft des Händlers anmelden. Dann taucht er im Payleven-Kassensystem auf. Die Zahlung wird über PayPal abgerechnet, deshalb ist keine Karte notwendig. PayPal hatte das Verfahren in Deutschland bisher in einigen Lokalen in Berlin ausprobiert.

Payleven ist einer von mehreren Anbietern von Mobil-Bezahldiensten neben Rivalen wie iZettle und SumUp. Die Teilnahme an "Einchecken mit PayPal" stehe auch anderen Diensten offen, sagte Ferguson. SumUp arbeitet allerdings selbst an einem ähnlichen System.

Generali verkauft Schweizer Privatbank BSI an brasilianisches Bankhaus BTG

Der italienische Versicherer Generali

(Assicurazioni Generali) kommt beim Umbau seines Geschäfts einen deutlichen Schritt voran. Der Konzern steht vor dem Verkauf der Schweizer Privatbank BSI für 1,5 Milliarden Schweizer Franken (1,24 Mrd Euro) an das brasilianische Bankhaus Banco BTG Pactual, wie er am Montag mitteilte. 1,2 Milliarden davon fließen in bar, der Rest in Aktien. Bereits seit einigen Monaten führten die beiden Unternehmen exklusive Gespräche über den geplanten Deal, der nach Zustimmung der Wettbewerbshüter im ersten Halbjahr 2015 über die Bühne gehen soll.

Generali-Chef Mario Greco will die Schuldenlast des Allianz-Rivalen (Allianz) senken und operatives Ergebnis sowie den Gewinn steigern. Mit dem Verkauf erreiche Generali sein Ziel bei der für Regulierer maßgeblichen Kapitalquote nach den sogenannten Solvency-1-Regeln bereits ein Jahr früher als ursprünglich für 2015 geplant, sagte Greco. Schon im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen mehrere Randbeteiligungen verkauft. Der Verkauf von BSI komplettiere das Programm nun, so Greco. Insgesamt stieß der Versicherer damit Beteiligungen in Höhe von 3,7 Milliarden Euro ab.

In Deutschland ist der italienische Konzern mit Generali

Deutschland (AachenerMünchner, Cosmos Direkt, Advocard) vertreten.

Die Tochter ist nach der Allianz der zweitgrößte Versicherer des Landes.

dpa-AFX und Reuters