Der Mehrertrag wurde vor allem dadurch erzielt, dass Roepers das Portfolio auf wenige Titel reduziert, die einen besonders hohen Zuwachs versprechen. "Unsere Zielfirmen müssen in den meisten Fällen ihren Geschäftsbetrieb verbessern. Wenn wir einsteigen, notieren sie deshalb auf einem niedrigen Niveau", sagt Roepers.

Ein wichtiger Katalysator sei dabei auch, dass das Management die Dringlichkeit erkannt habe, die Ergebnisse zu verbessern. Weil Roepers aber im Schnitt der vergangenen Jahrzehnte nicht mehr als in sechs Werte gleichzeitig investierte, muss der Investmentprozess noch weiter gehen. Neben einer Analyse der Situation und der Perspektiven, kommt auch Aktivismus hinzu. "Wenn wir uns mit dem Management treffen, besprechen wir Maßnahmen, den Firmenwert zu verbessern."

Einbruch nach Gewinnwarnung



Ein Unternehmen, das in Roepers Muster fällt, ist Diebold Nixdorf Inc. Das ist die Muttergesellschaft der gleichnamigen, immer noch notierten deutschen Firma Diebold Wincor AG. Der US-Anbieter von Geldautomaten hatte die deutsche Firma 2016 übernommen. Daraus entstand ein Marktführer mit rund fünf Milliarden Dollar Erlösen. Nach einem Jahr hat das neue Unternehmen jedoch noch nicht die gewünschte Stärke erreicht.

Im Gegenteil: Diebold Nixdorf verschickte eine Gewinnwarnung. Umsatz und Ertrag sind deutlich unter den Erwartungen. Unterm Strich werden 2017 rote Zahlen geschrieben. Die Kurse brachen deutlich ein. Und die Verunsicherung ist hoch, weil Banken weniger bestellten. Die Befürchtungen seien übertrieben, findet Roepers. Er erwartet, dass sich der Deal am Ende auszahlt. Das Unternehmen habe ein Drittel aller Geldautomaten insgesamt installiert, Bargeldzahlungen und Geldumlauf würden eher zunehmen. Der Cashflow sei komfortabel. Weil die deutsche Wincor Nixdorf bisher in den USA nur sehr geringe Marktanteile erreicht hat, ergäben sich neben Kostensynergien auch Chancen für Marktanteilsgewinne.

Es sei glaubwürdig, dass Diebold Nixdorf auf der Kostenseite rund 250 Millionen Dollar als Synergien erzielen kann. Bis 2020 könnte das Unternehmen nach Berechnungen von Roepers rund 3,50 Dollar pro Aktie verdienen. Ginge der Weg in diese Richtung, könnte die Aktie in den nächsten 18 bis 24 Monaten bei mehr als 40 Dollar notieren. Im Moment kostet sie weniger als die Hälfte.