Für Nebenwerte am deutschen Aktienmarkt läuft es schon seit geraumer Zeit wie am Schnürchen. So befinden sich mit dem MDAX und dem SDAX die Indizes mit den Werten aus der zweiten und dritten Reihe auf einer anhaltenden Rekordjagd. Zudem markiert der Technologie-Index TecDax ein Mehrjahreshoch nach dem anderen.

Nach bereits sehr starken Kurssteigerungen in den vergangenen acht Jahren, stellt sich die Frage, ob bei deutschen Nebenwerten das Potenzial nicht langsam ausgereizt ist. Die Analysten bei der Privatbank Hauck & Aufhäuser befürchten das offenbar nicht. Zumindest finden sie noch immer einzelne Nebenwerte, denen sie einiges an Luft nach oben zutrauen.

In einer kürzlich veröffentlichten Studie zu deutschen Nebenwerten stellen sie 15 Small und Mid Caps vor, die sie als ihre Top-Picks bezeichnen. Mit Drillisch, Gerry Webber und HHLA sind darunter auch drei Titel, bei denen sie nennenswertes Abwärtspotenzial wittern. Der eigenen Einschätzung zufolge scheuen die Analysten bei ihren Urteilen nicht vor Anlageurteilen zurück, die unkonventionell erscheinen mögen. Doch um exzellentes Research zu erstellen, gehört ein Denken außerhalb der üblichen Box einfach dazu, heißt es.

Wir haben uns die Liste angesehen und die fünf Titel heraus gepickt, welche die größten Kursgewinne versprechen. Auf den nachfolgenden Seiten erfahren Sie mehr über diese Werte, die theoretisch zwischen 24 Prozent und 52 Prozent Luft nach oben haben.

Auf Seite zwei: United Internet





United Internet (WKN: 508903)



Zu den Titeln, denen Hauck & Aufhäuser im Nebenwertebereich einiges zutraut, zählt United Internet. Hier bewegt sich das Kursziel im Rahmen einer Kaufempfehlung bei 54,00 Euro. Damit diese Rechnung aufgeht, müsste die Aktie um gut 24 Prozent zulegen.

Die Vorgabe hat die Privatbank erst Ende April von bisher 50,00 Euro angehoben. Nach einer Investorenveranstaltung hieß es zuversichtlich, das Internet- und Mobilfunkunternehmen trete in eine neue Wachstumsphase ein. Die Aktie biete folglich ein attraktives Aufwärtspotenzial. Verwiesen wurde in diesem Zusammenhang auch auf das erwartete Synergiepotenzial infolge des Joint Venture mit Warburg Pincus.

Mit den für das Geschäftsjahr 2016 vorgelegten Zahlen konnte die Gesellschaft allerdings noch nicht restlos überzeugen. Der Umsatz stieg im abgelaufenen Jahr zwar um 6,3 Prozent auf 3,95 Milliarden Euro und der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen legte um elf Prozent auf 841 Millionen Euro zu. Eine Abschreibung auf die Beteiligung an dem Start-Up-Spezialisten Rocket Internet sorgte aber beim Gewinn je Aktie für einen Rückgang auf 0,88 Euro. 2017 und 2018 soll es den dem Willen des Vorstands aber wieder aufwärts gehen. Für das laufende Jahr ist von einem Anstieg des EBITDA um zwölf Prozent die Rede und für das kommende Jahr von plus zehn Prozent.

Hauck & Aufhäuser findet bei United Internet nicht nur Gefallen am Stammgeschäft, sondern vor allem auch am Applikations-Bereich. Denn im letztgenannten Segment gebe es Möglichkeiten für Margen- und Gewinnsteigerungen. Die Sparte für Sparte für Geschäftsanwendungen sei derzeit unterbewertet und eine Abspaltung dieses Bereichs könnte diesen Wert heben.

Den Gewinn je Aktie sehen die Analysten in diesem Jahr von 2,13 Euro auf 2,50 Euro steigen. In den beiden kommenden Jahren sollen dann 2,85 Euro und 3,21Euro herausspringen.

Charttechnik



Nach einer Verhundertfachung von 2001 bis 2015 hat der Kurs von United Internet ab Ende 2015 auf Korrekturkurs umgeschaltet. Doch diese Phase scheint inzwischen abgeschlossen zu sein. Zumindest spricht dafür ein überwundener mittelfristiger Abwärtstrend. Eine Konstellation, die durchaus mittelfristig eine Rückkehr zum bisherigen Rekordhoch von 51,35 Euro verspricht.

Profil



Als Kern des eigenen Geschäftes bezeichnet United Internet die leistungsfähigen Internet-Fabriken mit 8.100 Mitarbeitern, davon rund 2.600 in Produktmanagement, Entwicklung und Rechenzentren. Die Gesellschaft verfügt weltweit über rund 51 Millionen Kunden-Accounts in acht Rechenzentren mit insgesamt rund 70.000 Servern. Die etablierten Marken 1&1, GMX, WEB.DE, mail.com, Arsys, Fasthosts, InterNetX, united-domains, home.pl, 1&1 Versatel, Affilinet, Sedo und United Internet Media verhelfen zu Vertriebskraft. Darüber hinaus hält United Internet Beteiligungen an börsennotierten Unternehmen (wie etwa dem Start-Up-Spezialisten Rocket Interet) sowie zahlreiche Beteiligungen an jungen Internet-Unternehmen.



Auf Seite drei: MLP





MLP (WKN: 656990)



Die Kaufempfehlung für MLP hat Hauck & Aufhäuser mit einem Kursziel von 7,40 Euro versehen. Das verspricht der Aktie, die seit kurzem als Ersatz für GfK im SDAX enthalten ist, momentan Kursgewinne von 27,5 Prozent.

Allerdings hat der Finanzdienstleister für das vergangene Jahr sich nicht gerade berauschend lesende Geschäftszahlen vorgelegt. So verringerte sich der Nettogewinn wegen Einmalaufwendungen für ein Spar- und Effizienzprogramm um 5,1 Millionen Euro auf 14,7 Millionen. Auch das EBIT sank auf 19,7 Millionen von zuvor 30,7 Millionen Euro. Zudem soll die Dividende von 0,12 Euro auf 0,08 Euro je Aktie verringert werden.

Dennoch zeigte sich das Unternehmen zufrieden mit dem Geschäft im abgelaufenen Jahr. MLP habe 2016 mehr erreicht, als zu Beginn des Jahres erwartet wurde. Die Umsatzbasis sei verbreitert und Marktanteile ausgebaut, die Neukundengewinnung beschleunigt und die Basis für Kostensenkungen gelegt worden. Das operative EBIT vor einmaligen Sonderaufwendungen legte um 14,3 Prozent auf 35,1 Millionen Euro zu. Die Erlöse des Unternehmens aus Wiesloch stiegen um 10,1 Prozent auf 610,4 Millionen Euro.

Im laufenden Jahr strebt der Finanz- und Versicherungsmakler trotz Zusatzaufwendungen für die Umsetzung der neuen Konzernstruktur von rund neun Millionen Euro aber ein operatives Ergebnis von mindestens 36 Millionen Euro an. Innerhalb der neuen Konzernstruktur soll außerdem das regulierte Bankgeschäft in einem neuen Unternehmen gebündelt werden.

Für den zuständigen Analysten Christian Salis hat die Aktie Potenzial, weil für ihn das Unternehmen längst mehr ist als ein Versicherungsmakler. Vielmehr sei die Gesellschaft ein breit aufgestellter Finanzdienstleister, der auch über Aktivitäten in den Bereichen Vermögensverwaltung und Banking verfüge. Spielen die einzelnen Segmente ihr Potenzial aus, komme er bei der Ermittlung der Werte für die einzelnen Einheiten auf ein höheres Ergebnis, als es die Börse derzeit wiederspiegele.

Beim Gewinn je Aktie rechnet er für 2017 mit einem kräftigen Sprung von 0,13 Euro auf 0,26 Euro nach oben und 2018 sowie 2019 sollen daraus dann sogar 0,36 und 0,38 Euro werden. Die Dividende je Anteilsschein sieht er zudem für das Geschäftsjahr 2017 von 0,08 Euro auf 0,17 Euro bzw. für 2018 auf 0,23 Euro steigen.

Charttechnik



Die Aktie von MLP hatte lange keine gute Zeit an der Börse. So fiel der Kurs alleine von 2008 bis 2016 von 14,25 Euro auf 2,57 Euro. Doch seit Februar 2016 geht es wieder aufwärts mit den Notierungen. Charttechnisch wichtig dabei ist ein geknackter langfristiger Abwärtstrend. Denn das verhilft dem mittelfristigen Aufwärtstrend zu der Möglichkeit, sich noch weiter zu entfalten.

Profil



Die MLP Gruppe sieht sich als Partner in allen Finanzfragen - für private Kunden genauso wie für Firmen und institutionelle Investoren. Mit vier Marken, die in ihren Märkten jeweils führende Positionen einnehmen, wird folgendes Leistungsspektrum angeboten: - MLP Finanzdienstleistungen AG: Gesprächspartner in allen Finanzfragen; - FERI AG: Investmenthaus für institutionelle Investoren und große Privatvermögen; - DOMCURA AG: Assekuradeur mit Fokus auf privaten und gewerblichen Sachversicherungen; - TPC GmbH: Spezialist im betrieblichen Vorsorgemanagement für Unternehmen.

Bei der Umsetzung greift MLP auf die Angebote aller relevanten Produktanbieter zurück. Grundlage sind wissenschaftlich fundierte Markt- und Produktanalysen. Manfred Lautenschläger und Eicke Marschollek haben MLP 1971 gegründet. Bei MLP sind knapp 2.000 selbstständige Kundenberater und knapp 1.800 Mitarbeiter tätig.



Auf Seite vier: KSB





KSB (WKN: 629200)



Zu den besten Mitfavoriten von Hauck & Aufhäuser zählt die Aktie von KSB. Diesem Nebenwert traut der zuständige Analyst Torben Teichler einen Anstieg bis auf 585,00 Euro zu. Der Titel verfügt somit über ein Aufwärtspotenzial von gut 26 Prozent.

Der Pumpen- und Armaturenhersteller KSB erfreue seine Aktionäre jüngst mit der Nachricht, wonach sich der Auftragseingang in den ersten beiden Monaten 2017 im Vorjahresvergleich um 23,9 Prozent auf 389,5 Millionen Euro erhöht hat. Der Konzernumsatz legte im gleichen Zeitraum um 5,5 Prozent auf 324,2 Millionen Euro zu.

Auch für das Gesamtjahr sagt der Vorstand einen deutlichen Anstieg des Auftragseingangs voraus. Der Umsatz, der im abgelaufenen Jahr 2,166 Milliarden Euro betrug, soll im laufenden Jahr annähernd stabil bleiben. Das Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) werde sich aber gegenüber dem Wert des Vorjahres von 74,6 Millionen Euro erheblich verbessern, hieß es. Zu dieser Ergebnisverbesserung sollen positive Effekte aus dem Effizienzsteigerungsprogramm beitragen, das bis 2018 auf eine Verringerung der Material-, Personal- und Sachkosten um 200 Millionen Euro zielt. Allerdings werden auch im laufenden Jahr noch in erheblichem Umfang Einmalkosten aus diesem Programm anfallen.

Teichler glaubt an die Versprechen und an einen Erfolg des Konzernumbaus. Im Idealfall träfen hier Einsparungen und Restrukturierungen auf einen Geschäftsaufschwung. KSB dürfte daraus als hoch-profitabler und sehr wettbewerbsstarker Anbieter hervorgehen. Das verhelfe der Aktie zu einem noch nicht ausgereizten Neubewertungspotenzial.

Aus Sicht von Teibler wird die Umstrukturierung die Gewinne treiben. Seine Prognosen sehen für 2017 ein Ergebnis je Aktie von 47,68 Euro vor und für 2019 von 51,71 Euro. Auf Basis dieser Annahmen bewegt sich das KGV in vernünftigen Bahnen.

Charttechnik



Das Kursgeschehen bei KSB war in den vergangenen Jahren eher von Tristesse geprägt. Den allgemein vorherrschenden Bullenmarkt hat dieser Titel jedenfalls nur bedingt mitgemacht. Beflügelt von guten Geschäftsnachrichten hat die Notiz jüngst aber einen Satz nach oben gemacht. Der Kurs hat sich dadurch bei an den mehrjährigen Abwärtstrend herangepirscht. Weiteres Potenzial würde hier dann erschlossen werden, wenn es gelingt, diesen bei rund 460 Euro verlaufenden Trend zu überwinden.

Profil



KSB ist ein international führender Hersteller von Pumpen und Armaturen. Diese kommen in einem breiten Anwendungsspektrum von der Gebäude- und Industrietechnik über den Wassertransport und die Abwasserreinigung bis hin zu kraftwerkstechnischen Prozessen zum Einsatz. Der Konzern mit seiner Zentrale in Frankenthal ist mit eigenen Vertriebsgesellschaften, Fertigungsstätten und Servicebetrieben auf fünf Kontinenten vertreten. Rund 15.500 Mitarbeiter erzielen einen Umsatz von mehr als 2,1 Milliarden Euro. Mit 170 Servicestätten und über 3.000 Servicemitarbeitern stellt KSB außerdem weltweit Inspektions-, Wartungs- und Instandhaltungsdienste zur Verfügung.



Auf Seite fünf: Freenet





Freenet (WKN: A0Z2ZZ)



Gut zu sprechen ist Hauck & Aufhäuser auch auf die Freenet-Aktie. Das Kursziel beträgt in diesem Fall 40,00 Euro. Das verspricht bei einer Zielerreichung Kursgewinne von fast 35 Prozent.

Erhöht hatte der zuständige Analyst Robert Brass diese Vorgabe im April und zwar von zuvor 36,00 Euro. Zur Begründung sagte er, dass Freenet Monopolist für DVB-T2-Fernsehen sei, das die meisten Sender in HD-Qualität ausstrahle. Die Kosten beliefen sich für Nutzer auf 69 Euro im Jahr. Freenet verfüge somit über neue, konstante und hochmargige Einnahmen. Zwar gebe es Alternativen in der Form von Satelliten- und Kabelfernsehen sowie IP-TV, doch spreche für DVB-T2, dass die Kunden zu einem besseren Preis die gleiche Qualität und das gleiche Senderangebot erhielten.

Viele Haushalte verfügten zudem nicht über Kabelzugang, anderen werde die Installierung von Satellitenschüsseln aus ästhetischen Gründen untersagt. All dies spiele Freenet in die Karten. Als Konsequenz daraus ist Braas für das Fernsehgeschäft von Freenet optimistischer als der Markt. Die Freenet-Aktie sei attraktiv bewertet, wobei das von ihm auch an einer Dividendenrendite von fast sechs Prozentfestgemacht wird.

In der Vorwoche hat die Gesellschaft für das erste Quartal ein Umsatzplus von 11,9 Prozent auf 838 Millionen Euro gemeldet. Unter dem Strich verdiente der Telekomdienstleister allerdings vor allem wegen höherer Abschreibungen und Wertminderungen deutlich weniger. Konkret verringerte sich der Konzerngewinn um 9,4 Millionen Euro auf 41,7 Millionen Euro. Je Aktie verdiente Freenet 0,35 Euro, der Analystenkonsens hatte mit 0,42 Euro gerechnet.

Für das Gesamtjahr plant der Vorstand unverändert mit einem leicht steigenden Konzernumsatz. Das EBITDA soll sich auf etwas über 410 Millionen Euro einstellen und der freie Cashflow auf rund 310 Millionen Euro. Für alle drei Kennzahlen wird auch im kommenden Jahr ein leichter Anstieg erwartet.

Die Gewinnschätzung von Braas beinhaltet für 2017 einen Gewinn je Aktie von 2,11 Euro nach 1,69 Euro für das Vorjahr. 2018 sollen 2,43 Euro herausspringen und für 2019 dann 2,50 Euro. Die Dividende soll in der genannten Zeit von 1,60 Euro über 1,65 und 1,70 Euro bis auf 1,85 Euro je Aktie steigen.

Charttechnik



Im laufenden Bullenmarkt hat sich die Freenet-Aktie gut geschlagen. Schließlich hat sich der Kurs mehr als verelffacht. Das Rekordhoch von 33,01 Euro stammt allerdings vom August 2015 und seitdem hat sich ein Seitwärtstrend breit gemacht. Seit Juni befindet sich der Kurs aber wieder im Aufwind, neues nachhaltiges Potenzial erschließt sich dieser Titel aber erst dann, wenn es gelingt, das genannte Rekordhoch nachhaltig zu knacken.

Profil



Die Freenet AG operiert in ihrem traditionellen Geschäftsfeld als netzunabhängiger Mobilfunk-Service-Provider in Deutschland mit rund 12 Millionen Kunden respektive einem Marktanteil von 12,1 Prozent. Das Portfolio umfasst zum einen eigene Tarife und Services sowie zum anderen entsprechende Angebote der Mobilfunknetzbetreiber Deutsche Telekom, Vodafone und Telefónica in Deutschland. Wesentliche Zielgruppe sind dabei jeweils Privatkunden, adressiert im Rahmen einer Mehrmarkenstrategie.

Als Erweiterung des Service-Provider-Geschäfts bedient die Freenet Group den Wachstumsmarkt Digital-Lifestyle mit innovativen digitalen Anwendungen rund um Home Automation und Security, Health, Datensicherheit, Enter- und Infotainment - inklusive aktueller Smartphones, Tablets und Notebooks und attraktivem Zubehör. Im Rahmen der Digital-Lifestyle-Strategie hat die Freenet AG ihre Geschäftsaktivitäten durch die Akquisitionen der Media Broadcast Gruppe (100 Prozent), dem alleinigen kommerziellen Anbieter des DVB-T2-HD-Standards in Deutschland, und der EXARING AG (24,99 Prozent), die über ein 12.000 Kilometer langes Glasfasernetz zur Übertragung von Bewegtbildern verfügt, erweitert.



Auf Seite sechs: Pantaleon Entertainment





Pantaleon Entertainment (WKN: A12UPJ)



Eindeutig das meiste Kurspotenzial traut Hauck & Aufhäuser der Aktie von Pantaleon Entertainment zu. Bei einem Kursziel von 118,00 Euro ergibt sich ein Kurspotenzial von 51,6 Prozent.

Die Vorgabe war im Dezember von bisher 106,00 Euro angehoben worden. Zur Begründung hieß es damals, das Unternehmen habe die App-Version seiner Video on Demand-Plattform Pantaflix eingeführt. Dies sei sehr positiv, da die Plattform den Kunden nun auf verschiedenen Geräten zur Verfügung stehe und somit gut auf die globale Markteinführung im Geschäftsjahr 2017 vorbereitet sei. Testdaten der kürzlich beendeten Beta-Version hätten gezeigt, dass die Plattform bereits ermutigende Kundenrückmeldungen noch vor dem Rollout erhalte.

Jüngst berichtete das Unternehmen über eine sehr gute Resonanz für die Serie "You are wanted" auf Amazon Prime Video und über einen erhaltenen Auftrag zur Produktion für eine zweite Staffel dieser Serie. Außerdem war von Vorgesprächen mit einem potenziellen Kooperationspartner aus China über die Gründung eines Joint Venture für die Realisierung des weiteren Ausbaus der Video-On-Demand-Plattform Pantaflix die Rede.

Der zuständige Analyst Pierre Groning setzt bei Pantaleon vor allem große Hoffnungen auf Pantaflix. Dahinter steckt eine innovative und cloud-basierte Video-on-Demand (VoD) Plattform, die Filmproduzenten und Rechteinhaber erstmalig in die Lage versetzt, ihre Produktionen mit wenigen Klicks einem weltweiten Publikum in mehr als 240 Territorien anzubieten. Dabei reduziert Pantaflix durch einen unmittelbaren Marktzugang die Verwertungsstufen. 75 Prozent des Umsatzes gehen direkt an den Produzenten, 25 Prozent verbleiben bei Pantaflix. Produzenten erhalten damit für ihre Filme die bis zu 7,5 fache Vergütung gegenüber etablierten Plattformen.

Im Jahr 2015 beliefen sich die weltweiten Umsätze mit VoD-Diensten auf 11,2 Milliarden Euro. Bis zum Jahr 2020 werden sich diese voraussichtlich verdoppeln, da sich die Sehgewohnheiten der Kunden nachhaltig verändern - weg von linearem Fernsehen hin zu flexiblen VoD-Diensten, unter anderem auf digitalen Endgeräten wie Smartphone und Tablet-PC. Pantaflix habe sich durch seinen innovativen Ansatz für ein überdurchschnittliches Wachstum in diesem Markt positioniert. Gröning spricht von einem enormen Marktpotenzial.

Allerdings beinhalten die Schätzungen für2017 noch einen Verlust von 4,01 Euro je Aktie nach minus 5,57 Euro im Vorjahr. 2018 soll dann aber ein Plus von 6,99 Euro je Aktie herausspringen. Geht diese Rechnung auf, würde sich die Bewertung mit einem Schlag in einem ganz anderen Licht als noch aktuell darstellen.

Charttechnik



Die Aktie von Pantaleon ist erst seit März 2015 börsennotiert. Gemessen an dieser relativ kurzen Zeit ist bei diesem Titel aber schon einiges passiert. Das lässt sich an den Tiefst- und an den Höchstkursen ablesen. Denn diese betrugen 30,00 Euro und 106,15 Euro und liegen damit ziemlich weit auseinander. Nach starken Kurssteigerungen von November bis Februar hat sich seitdem eine Korrektur breit gemacht. Kurzfristig negativ wäre es hier, wenn die Unterstützungszone von 75 Euro unterschritten werden sollte, wäre dann doch eine zeitliche und räumliche Ausdehnung dieser Korrekturphase einzukalkulieren.

Profil



Die Pantaleon Entertainment AG ist ein Medienunternehmen mit einer starken Fokussierung auf den Bereich Kino. Kern der Geschäftstätigkeit der Pantaleon Entertainment AG und ihrer Tochtergesellschaften bildet die Entwicklung und Herstellung von Kinofilmen sowie die Verwertung der daraus entstehenden Rechte, die in der Regel über weltweit führende Filmverleiher national und international über viele Stufen der Verwertungskette vermarktet werden.

Die Basis der Pantaleon Gruppe wurde 2009 mit der Gründung der Pantaleon Entertainment GmbH in Berlin geschaffen. 2015 gehört Pantaleon nach eigener Einschätzung zu den führenden deutschen Produktionsunternehmen für Kinofilme und innovative Unterhaltungsformate. Bedeutende Filmpreise, darunter der Deutsche Filmpreis, bestätigen die erfolgreiche Philosophie. Pantaleon verfügt mit der March&Friends GmbH über eine hauseigene Agentur, die kreative Vermarktungskonzepte und Branded Entertainment Formate entwickelt, Sponsorings und Product Placements akquiriert. Darüber hinaus entwickelt sich March&Friends verstärkt zu einer erfolgreichen Online- und Social Media Agentur.