Wer einen breit gestreuten Fonds oder ETF für Schwellenländer-Aktien kauft, kommt an China nicht vorbei. So liegt der China-Anteil im Lyxor MSCI Emerging Markets ETF (ISIN: FR 001 042 906 8) zum Beispiel bei 36 Prozent. Anders ist diesbeim Lyxor MSCI MSCI Emerging Markets ex China ETF, der komplett auf chinesische Titel verzichtet. Beim Ex-ChinaETF kommen die größten Einzelwerte daher nicht aus China (Alibaba, Tencent). sondern aus Taiwan (Taiwan Semiconductor) und Südkorea (Samsung Electronics). Zudem stammen die meisten Aktien mit 19 Prozent aus Taiwan, gefolgt von Südkorea mit 18 Prozent. Dennoch unterscheiden sich beide Strategien nicht komplett. Das zeigen einige Bewertungskennziffern. Beim Ex-China-ETF lag das Kurs-Gewinn-Verhältnis Ende Februar 2020 etwa bei 13,9 und das Kurs-Buchwert-Verhältnis bei 1,50, während der "normale" ETF hier auf annähernd gleiche Werte von 14,0 und 1,58 kam. Einzig bei der Dividendenrendite zeigten sich kleine Unterschiede. Während der Ex-China-ETF hier 3,3 Prozent bot, waren es beim "normalen" ETF 2,8 Prozent.

Unterschiede zeigen sich auch bei der Wertentwicklung. Dort lag der "normale" ETF über ein, drei, fünf und zehn Jahre immer knapp vorn. Insofern hätte sich ein Verzicht auf China rückblickend nicht gelohnt. Offen ist natürlich, ob dies in Zukunft so bleibt.

Dennoch kann der Ex-China-ETFfür einige Anleger sinnvoll sein. Etwa, falls sie mit einem anderen Fonds oder ETF bereits in chinesischen Aktien investiert sind und diese Region im Portfolio nicht noch stärker gewichten möchten. Oder er eignet sich für Anleger, die der Entwicklung Chinas unter einer kommunistischen Führung auf lange Sicht misstrauen.

Fazit: Ob chinesische Aktien verzichtbar sind, bleibt offen. Dennoch gut, dass es den Ex-China-ETF gibt.