Bereits zum Halbjahr zeigte die UBS Stärke und legte inmitten der Pandemie eine positive Bilanz vor. Im dritten Quartal knüpfte das Institut nicht nur an den Erfolg an, sondern beschleunigte ihn sogar. Die Schweizer verdoppelten ihren Überschuss und erreichten mit 2,1 Milliarden Dollar den höchsten Wert in einem dritten Quartal seit fünf Jahren. Das Ergebnis lag zudem um 34 Prozent über den Schätzungen.

Zugegeben, die UBS profitierte von Einmaleffekten wie dem Verkauf von Clearstream an die Deutsche Börse. Doch der größte Teil stammt aus dem Kerngeschäft, der globalen Vermögensverwaltung. Von Juni bis September sammelten die Eidgenossen zudem neue Gelder in Höhe von 1,4 Milliarden Dollar ein. Für Mitarbeiter und Aktionäre hatte die UBS ebenfalls gute Nachrichten. Während sich die Beschäftigten über einen Bonus freuen dürfen, werden die Anteilseigner im November mit einer Dividende beglückt. Darüber hinaus möchte das Institut die wegen Corona gestoppten Aktienrückkäufe bald wieder aufnehmen. Unter der Leitung des designierten Chefs Hamers soll dieses probate Mittel zur Kurspflege in Zukunft noch stärker eingesetzt werden.

In den vergangenen sieben Jahren machte sich der 54-Jährige einen Ruf als Reformer bei der ING. Nun möchte der Niederländer auch bei der UBS neue Weichen stellen. Es geht vor allem um die Digitalisierung des Geschäfts mit vermögenden Kunden und Profianlegern, dessen Entwicklung in Zeiten von Corona beschleunigt wird. Laut UBS-Verwaltungsratspräsident Axel Weber sind in den vergangenen Monaten die digitalen Vertriebskanäle im Geschäft mit Reichen bereits auf breiter Ebene akzeptiert worden.

Hoffnungsvolle Perspektive

Die Chancen stehen gut, dass auch der zuletzt stagnierende Aktienkurs wieder Fahrt aufnimmt. Nicht nur die in die Zukunft gerichtete Fantasie aufgrund des neuen Vorstandsvorsitzenden könnte Investoren locken, auch kurzfristig sind weitere positive Impulse möglich. Experten rechnen damit, dass es im Zuge der Wiederbelebung der Kundenaktivität nach der US-Wahl zu höheren Konsenserwartungen beim UBS-Ergebnis kommen wird.

Anleger können mit einem offensiv ausgerichteten Discounter eine "Wette" auf steigende Aktienkurse eingehen. Sollte die UBS-Aktie bis Juni 2021 das Cap bei 12,50 Franken erreichen, wirft das Zertifikat einen Gewinn von 20 Prozent ab. Im Fall einer Seitwärtsbewegung beläuft sich der Ertrag immerhin noch auf 8,6 Prozent.