Medizinische Berufe stehen wegen der Corona-Pandemie verstärkt im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses. Wer wird wann geimpft? Welche Masken schützen am besten vor dem Virus? Solche Fragen diskutieren Ärztinnen und Krankenpfleger in der DocCheck-Community, die mit 750 000 Nutzern die größte ihrer Art für Gesundheitsberufe in Europa ist.

Darüber hinaus bietet die Community Zugang zu 2500 Websites von Pharmaunternehmen und medizinischen Verlagen. Ein weiterer Bestandteil ist ein medizinisches Lexikon. Eine Jobbörse, eine Auswahl von Online-Fortbildungsmaßnahmen und ein eigenes Marktforschungsinstitut runden das Angebot ab.

Die Community ist aber nur ein Teil der Gruppe, die sich mit mehreren Beteiligungen auf den europäischen Gesundheitsmarkt fokussiert hat. Eine davon ist Antwerpes. Unter diesem Namen war das Unternehmen einst am Neuen Markt gestartet. Gründer und Vorstandschef Frank Antwerpes hält mehr als die Hälfte der DocCheck-Aktien.Die Tochter Antwerpes ist eine Agentur und entwickelt Kommunikationskonzepte für Unternehmen aus dem Gesundheitsbereich wie Bayer oder Biogen. Eine weitere Tochtergesellschaft ist der DocCheck Shop mit rund 7000 Artikeln für Medizinbedarf und Medizintechnik.

In den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2020 erhöhte sich der Umsatz des Konzerns gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 38 Prozent auf 20,9 Millionen Euro. Das Betriebsergebnis legte überproportional um 90 Prozent auf 3,8 Millionen Euro zu. Die stärkste Entwicklung bei Umsatz und Ergebnis verzeichnete der DocCheck

Shop, bedingt durch das veränderte Kaufverhalten infolge der Covid-19-Pandemie. In diesem Segment erhöhte sich der Umsatz um 84 Prozent auf 7,3 Millionen Euro, das Betriebsergebnis drehte von minus 0,3 Millionen Euro auf plus 0,8 Millionen Euro in den positiven Bereich.

Solide Bilanz

Bei Antwerpes, der umsatzstärksten Tochter, kletterte der Umsatz um 19 Pro- zent auf 10,8 Millionen Euro. Das Betriebsergebnis erhöhte sich von 2,1 auf 2,7 Millionen Euro. Ein deutliches Umsatzwachstum verzeichnete die Community mit einer Steigerung um 33 Prozent auf 3,0 Millionen Euro. Das Betriebs- ergebnis legte hier deutlich überproportional von 0,1 auf 0,5 Millionen Euro zu. Bilanziell ist das Kölner Unternehmen hervorragend aufgestellt: Die Eigenkapital- quote betrug in der Bilanz zum 30. ?Juli 2020 über 70 Prozent, zudem waren liqui- de Mittel von insgesamt 11,3 Millionen Euro vorhanden, die teilweise in Edelmetalle und Wertpapiere investiert wurden.

Die Firma hatte zuletzt mehrfach ihre Gewinnprognose für das Geschäftsjahr 2020 erhöht. Aktuell rechnet sie mit einem Betriebsergebnis zwischen 8,5 und 10 Millionen Euro, nach 4,6 Millionen Euro 2019. DocCheck schreibt diese Entwicklung teilweise Sondereffekten durch Corona zu. Sollte die Pandemie schneller bezwungen werden als erwartet, könnte bei einer Normalisierung der Gesundheitssituation 2021 der Gewinn sinken. Danach dürften die Erträge wieder stetig steigen. Zum Vergleich: 2010 betrug das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) gerade einmal 0,9 Millionen Euro. Somit dürfte es sich in den letzten zehn Jahren etwa verzehnfacht haben.