In den vergangenen Tagen war der Dollar unter die Räder gekommen, weil Anleger wegen der Turbulenzen in China auf einen langsameren Anstieg der Zinsen in den USA setzten. Zum Yen hatte die US-Währung in den vergangenen vier Handelstagen bis zu 2,5 Prozent verloren, zum Euro fast einen US-Cent.

Am Freitag stabilisierte sich die Lage in China allerdings etwas. Erstmals seit Tagen wertet die chinesische Zentralbank ihre Währung nicht ab, die Aktienbörsen legten daraufhin zu. Nach Einschätzung von Händlern kam den Indizes auch zugute, dass die Handelsplätze in Shenzen und Shanghai die erst zu Wochenbeginn eingeführten "Notbremsen" zur Verhinderung drastischer Kursverluste wieder auf Eis gelegt haben.

Die Analysten der Commerzbank gehen davon aus, dass ein starker US-Arbeitsmarktbericht am Nachmittag den Dollar einen zusätzlichen Schub geben könnte. Sollte der Stellenaufbau kräftig ausfallen, wäre das für die Fed ein Zeichen, dass zunächst nichts gegen weitere Zinserhöhungen spräche, erläuterten die Experten in einem Kommentar. Bei einem sehr schwachen Ergebnis könnten dagegen schnell Spekulationen aufkommen, "ob die Lage in China der US-Wirtschaft nicht doch mehr zusetzt". Von Reuters befragte Analysten erwarten, dass in den USA im Dezember 200.000 Jobs außerhalb der Landwirtschaft geschaffen wurden.

Jeffrey Lacker, Führungsmitglied der US-Notenbank, ging zuletzt davon aus, dass die Fed in diesem Jahr womöglich mehr als vier Mal die Zinsen erhöhen wird. Die US-Währungshüter hatten am 16. Dezember erstmals seit fast zehn Jahren die Geldpolitik gestrafft. Der Leitzins wurde auf eine neue Spanne von 0,25 bis 0,5 Prozent angehoben.

Reuters