Nach dem das Jahr 2016 für Drägerwerk mit einem Verlust startete, erzielte der der Medizin- und Sicherheitstechniker im ersten Quartal 2017 wieder einen Gewinn. Schlug im Vorjahr noch ein Verlust von 15,7 Millionen Euro zu Buche, erwirtschaftete das TecDax-Unternehmen nun einen operativen Gewinn von zwei Millionen Euro. Der Umsatz aber fiel währungsbereinigt mit 535 Millionen Euro 1,1 Prozent schwächer aus.

Nach einem Gewinneinbruch in 2015 und der ersten Jahreshälfte 2016, kehrte der Konzern ab dem vergangenen Sommer in die Erfolgsspur zurück. Durch ein Sparprogramm konnten Kosten und Schulden gesenkt und die operative Marge auf 5,4 Prozent fast verdoppelt werden. Die Verbesserung der Gewinnspanne hatte den Aktienkurs stark getrieben.

Nach den ersten drei Monaten diesen Jahres hält das Unternehmen an seiner Prognose für 2017 fest. Demnach soll der Umsatz stabil bleiben bis maximal drei Prozent steigen und die Gewinnspanne zwischen fünf und sieben Prozent liegen. Die in Aussicht gestellte Entwicklung hatten Investoren positiv aufgenommen. Besonders in der Sicherheitstechnik blieben in den vergangenen Jahren Regierungsaufträge aus Asien und dem mittleren Osten aus. Hinzu kommt ein derzeit scharfer Wettbewerb in der Branche, da die Öl- und Gasindustrie wegen der unverändert niedrigen Rohstoffpreise wenig investiert.

Doch laut Drägerwerk verzeichneten alle Regionen wieder höhere Auftragseingänge als im Vorjahr. In Europa war der Anstieg der Nachfrage besonders stark. In der Region Amerika war das Auftragswachstum getrieben durch das Nordamerika Geschäft. In Zentral- und Südamerika sei das Geschäft derzeit hingegen herausfordernd, während die Region Afrika, Asien und Australien aufgrund der positiven Entwicklung in China leichte Zuwächse verzeichne. Insgesamt stieg der Auftragseingang im ersten Quartal währungsbereinigten um 5,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr an.

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Einschätzung der Redaktion



Im vergangenen Jahr konnte Drägerwerk seine Gewinnspanne durch interne Sparanstrengungen verdoppeln, nun aber sollen die Ausgaben wieder steigen. Wieder mehr in Forschung und Produktentwicklung zu investieren ist zweifelsfrei richtig, doch das es kein Sparpotential mehr bei den Medizintechnikern gibt scheint unrealistisch. So schmilzt etwa die Bruttomarge von 45 Prozent auf eine operative Gewinnspanne von 5,4 Prozent zusammen.

Statt weiterer Effizienzgewinne müssen nun als Skaleneffekte durch wachsende Umsätze die Gewinnspanne verbessern. Angesichts der ausgegebenen Jahresziele sowie den zuletzt unzuverlässigen Prognosen ist das kein Selbstläufer. Hoffnung geben allerdings die anziehenden Auftragseingänge während die Aktie auf Basis des Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2018 mit 13,4 für einen Medizintechniker sehr günstig aussieht.

Wir bleiben daher bei unserer Kaufempfehlung, heben das Kursziel wegen der größeren Herausforderungen bei der Profitabilitätsentwicklung aber nicht an und ziehen den Stoppkurs nach.

Kursziel: 100,00 Euro
Stoppkurs: 75,00 Euro