Der Dax war zuvor in der Spitze bis auf 9810 Punkte eingebrochen, was einem Abschlag von 7,7 Prozent in nur vier Handelstagen entspricht. Dagegen ist der chinesische Aktienmarkt laut DZ Bank immer noch einer der teuersten Aktienmärkte der Welt. Zudem tauge die chinesische Börse nicht als Frühindikator für das Wirtschaftswachstum.

Auch Mathias Bock, Experte für Corporate/M&A bei Linklaters in Hongkong, mahnte, sich vor Augen zu führen, dass der chinesische Aktienmarkt nicht notwendigerweise den Zustand der gesamten Wirtschaft widerspiegele. Schließlich befänden sich viele der größten chinesischen Unternehmen weiterhin in staatlicher Hand. Am Aktienmarkt seien die Privatanleger in der Mehrheit, die ihre Anlagen oft als Möglichkeit für schnelle Gewinne zur Konsumbefriedigung sähen. "Chinas aktuell geringere Wachstumsraten sind dem Versuch geschuldet, strukturelle Anpassungen der Wirtschaft vorzunehmen."

Der Shanghai-Composite hatte im Juni vorigen Jahres mit 5178 Punkten sein vorläufiges Hoch erreicht, ehe der Ausverkauf im Sommer begann. Am Donnerstag schloss er mit 3115 Punkten fast 40 Prozent unter dem Hoch, lag damit aber noch klar über dem im August erreichten Tief von 2850 Zählern. Danach hatte sich der Index wieder leicht erholt, so dass aktuell der Shanghai-Composite gerade mal den niedrigsten Stand seit Ende September erreicht hat.

Reuters