Eine regelrechte Flut an Kauftransaktionen gab es zum Beispiel beim DAX-Versorger E.ON zu beobachten - zuletzt am 25. September. An diesem Tag haben sich gleich drei Unternehmensvorstände im großen Stil mit E.ON-Aktien eingedeckt. Dabei handelte es sich um Johannes Teyssen (17.003 Stück), Thomas König (16.707 Stück) und Karsten Wildberger (17.001 Stück). Insgesamt orderten die drei Insider damit über 50.000 Aktien und bezahlten hierfür mehr als 450.000 Euro. In diesem Jahr dominiert in der Chefetage ganz klar das Kaufinteresse - Verkäufe gab es bis dato keine. Seit Ende Dezember haben insgesamt vier verschiedene Manager Anteilsscheine des von ihnen geführten Unternehmens im Wert von über 1,5 Millionen Euro erworben. Privatanleger sollten dies als starken Vertrauensbeweis und daher als Kaufargument interpretieren.

Charttechnik E.ON
Aus charttechnischer Sicht gibt es bei dem DAX-Titel allerdings Licht und Schatten. Als positiven Begleitumstand ist sicherlich die Tatsache zu werten, dass unmittelbar vor Erreichen der im Bereich der Unterstützungszone von acht Euro ein Rebound einsetzte. Negativ ist allerdings das Abprallen an der langfristigen 200-Tage-Linie zu sehen. Auf "Grün" würden die charttechnischen Ampeln wohl erst dann springen, wenn diese Durchschnittslinie markant überwunden und damit ein starkes Kaufsignal ausgelöst wird. Dann würde die Aktie zudem wieder in den langfristigen Aufwärtstrendkanal zurückkehren und die Nerven der Anleger erheblich beruhigen.

Kaufinteresse bei Siemens-Aktie


Rezessionssorgen haben der Aktie des zyklischen Exportunternehmens Siemens in diesem Jahr große Probleme bereitet und zu einem Jahrestief von 85 Euro geführt. Mittlerweile sind die seit dem Jahreswechsel registrierten Kursverluste wieder komplett aufgeholt worden. Der für den Geschäftsbereich "Smart Infrastructure" zuständige Cedrik Neike nutzte die jüngste Erholungstendenz und kaufte am 23. September für über 80.000 Euro insgesamt 818 Siemens-Aktien. Damit hat Neike in diesem Jahr bereits über 3.200 Aktien mit einem Transaktionsvolumen von mehr als 320.000 Euro erworben. Mit Ralf Thomas, Roland Busch und Michael Sigmund befanden sich 2019 drei weitere Führungskräfte auf der Käuferseite. Sollte eine globale Rezession ausbleiben, stehen die Chancen auf eine solide Performance recht gut - ein Restrisiko bleibt aber weiterhin bestehen.

Charttechnik Siemens
Unter charttechnischen Aspekten stellt sich die Lage bei Siemens ausgesprochen spannend dar. Aktuell befindet sich der DAX-Titel nämlich auf Tuchfühlung mit den bei 98 Euro verlaufenden 100- und 200-Tage-Linien. Bei der langfristigen Durchschnittslinie deutet sich zudem ein Trendwechsel nach oben an, was zusätzliches Kaufinteresse auslösen könnte. Sollte in den kommenden Wochen der Kurssprung in den dreistelligen Euro-Bereich gelingen, könnte dies zusätzliche psycholgisch bedingte Käufe nach sich ziehen. Als "Spaßbremse" könnte sich allerdings der Timingindikator Relative-Stärke-Index erweisen. Mit aktuell 65 Prozent fehlt nämlich nicht mehr viel, um eine überkaufte Lage anzuzeigen.

Deutz-Manager steigen ein


Ende September nutzten gleich zwei Führungskräfte aus dem Vorstand bzw. Aufsichtsrat von Deutz den Rutsch unter die Marke von fünf Euro, um sich mit Aktien ihres Arbeitgebers einzudecken. Vorstandschef Frank Hiller kaufte für 49.000 Euro über 10.000 Aktien, während sich Aufsichtsratsmitglied Dietmar Voggenreiter mit dem Kauf von 2.500 Titel (11.400 Euro) begnügte. Besonders Interessant: Im Bereich von fünf Euro verläuft ein massiver Boden, der sich Ende 2016 und Ende 2018 als Ausgangspunkt für eine Rally um 50 bzw. 75 Prozent binnen weniger Monate erwies. Derzeit sehen die Chancen auf einen erneuten Rebound recht vielversprechend aus.

Mehr von BÖRSE-ONLINE.de gibt es auf Instagram und Facebook