Fast jeder kennt "World of Warcraft" oder "Fortnite", Spiele, mit denen Milliardenumsätze getätigt werden. Pro Sekunde erwirtschaftet die globale Video­spiele­industrie 36.700 Euro, hat das Gamingportal Only4gamers ermittelt (hier geht es zur Studie). Im Jahr 2018 kamen so 150 Milliarden Euro Umsatz zusammen. Grund dafür ist, dass geschätzt 2,2 Milliarden Menschen spielen - auf dem PC, dem Tablet, der Konsole oder dem Smartphone. Mobile Games, also Spiele für das Smartphone, sind inzwischen das wichtigste Segment und haben der Branche noch einmal einen Schub verpasst.

Es wird nicht nur an den Spielen verdient, sondern auch durch den Verkauf von Zusatz­inhalten wie Bekleidung oder Hilfsmitteln, die den spielerischen Fortschritt beschleunigen. Hinzugekommen ist in den vergangenen Jahren der Bereich E-Sports. 450.000 Menschen weltweit fiebern mit, wenn ­Videospieler bei Wettkämpfen um hohe Preisgelder kämpfen.

Nach einer Studie des ETF-­Anbieters Vaneck wächst der ­gesamte Sektor seit 2015 um 13 Prozent jährlich. Mehr noch als die Hardwarehersteller sind die Videospiele-Herausgeber die Hauptprofiteure dieser Entwicklung. Nicht zuletzt des­wegen, weil sie eigene Ligen besitzen und ihre Umsätze über Medienrechte, Merchandising oder Sponsorengelder maximieren und diversifizieren können.

Imageschaden droht


Dazu zählt etwa Activision Blizzard. Das US-Unternehmen hat zuletzt allerdings wenig berauschende Zahlen geliefert. Sie lagen zwar leicht über den ­Erwartungen. Da diese aber tief angesetzt waren, war das kein Kunststück. Hinzu kommt, dass das Image des Videospiele­herstellers unter einem Boykott­aufruf vonseiten der Gamer leidet. Activision Blizzard hat einen Hongkonger E-Sportstar von den eigenen Turnieren ausgeschlossen, da sich dieser mit der Protestbewegung solidarisierte. Hintergrund ist wohl, dass Chinas Konzern Tencent an ­Activision Blizzard beteiligt ist.

Da die Firma trotz alledem viele Blockbuster hat, sollte das anlaufende Weihnachtsgeschäft gute Umsätze bringen. Die Aktie dürfte zwar nicht haussieren, aber auch nicht abstürzen, weshalb das Discountzertifikat der Citi (ISIN: DE 000 CP9 EBK 8) für Anleger attraktiv ist. Damit ­kaufen sie die Aktie, die bei 51,50 Dollar steht, mit 16,5 Prozent Rabatt. Wenn der Titel bis zur Fälligkeit Ende 2020 auf oder über dem Cap von 50 Dollar notiert, gibt es die Maximalrendite von 15 Prozent. Verluste entstehen erst, falls die Aktie um mehr als 16,5 Prozent fällt.

Ein anderer Big Player der Branche ist Electronic Arts. Der US-Titel läuft seit Jahresbeginn seitwärts, könnte nun aber anziehen, da pünktlich zum Weihnachtsgeschäft das neue Star-Wars-Spiel "Star Wars Jedi: Fallen Order" auf den Markt kommt. Wird es ein Erfolg, sollte die Aktie durchstarten. Zumal deren Bewertung im Sektor­vergleich niedrig ist. Mit dem Turbo-Long-Zertifikat (DE 000 MC2 F3Z 9) von Morgan Stanley setzen Anleger mit Hebel 2 auf dieses Szenario.