Die E.ON-Tochter Uniper wird in weniger als einem Monat von dem Energieriesen abgespalten und an die Börse gebracht. Die Halbjahreszahlen zeigen: Es wird kein einfacher Start für die Sparte, in die E.ON die Kohle- und Gaskraftwerke, die Gasproduktion und den Großhandel ausgelagert hat. Wie bereits bekannt, fuhr Uniper von Januar bis Juni einen Nettoverlust von 3,9 Milliarden Euro ein.

Operativ lief es etwas besser. Der bereinigte operative Gewinn (Ebitda) stieg um
die Hälfte auf 1,5 Milliarden Euro. Uniper verwies auf bessere Konditionen bei den langfristigen Bezugsverträgen für Erdgas aus Russland und auf positive Impulse aus dem globalen Handelsgeschäft. Dagegen gingen die Erträge in den Segmenten Europäische Erzeugung und Internationale Stromerzeugung zurück.

Mitte August bekräftigte E.ON-Vorstandschef Johannes Teyssen den Zeitplan, Uniper im September an die Börse zu bringen. "Der Börsennotierung im September steht nichts im Wege. Gegen den Beschluss der Hauptversammlung zur Abspaltung von Uniper sind keine Klagen eingegangen", sagt der E.ON-Chef. Im Zuge des Uniper-Börsengangs erhalten E.ON-Aktionäre für zehn Aktien einen Uniper-Anteilsschein. Der DAX-Konzern bleibt zunächst mit 46,7 Prozent an Uniper beteiligt. E.ON konzentriert sich seit Anfang des Jahres auf Kundennetze, auf Kundenlösungen und auf Erneuerbare Energien. Bei Uniper werden die konventionelle Stromerzeugung und das Energiehandelsgeschäft gebündelt.

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Einschätzung der Redaktion



Die Tochter Uniper hat einen schweren Weg vor sich. Uniper-Chef Klaus Schäfer hat bereits den Rotstift angesetzt. Im Zuge eines Sanierungsprogramms sollen die jährlichen Kosten um bis zu 500 Millionen Euro runter. Für E.ON birgt der Börsengang noch einige böse Überraschungen. Auf den Anteil, den E.ON vorerst behält, wird der Konzern noch Milliarden abschreiben müssen. Für die Redaktion der Börse Online ändert sich nichts an der negativen Einschätzung. Wir belassen die E.ON-Aktie unverändert auf "Verkaufen".