Das erneute Aufkeimen des amerikanisch-chinesischen Handelsstreits hat den DAX am Mittwochnachmittag ins Minus gedrückt. Der deutsche Leitindex rutschte zwischenzeitlich wieder unter die viel beachtete 200-Tagelinie. Bereits den ganzen Tag hatten sich Anleger angesichts der Bilanzsaison und des abendlichen Zinsentscheids der US-Notenbank Fed zurückgehalten. Experten warnen davor, sollte der Streit zwischen den USA und China eskalieren, gebe es derzeit wenig, was die Aktienmärkte stabilisieren könnte.

An der Wall Street eröffnen die US-Börsen unverändert in den Handel. Mit Spannung wird unter den Anlegern auf den Fed-Entscheid gewartet. Es werden vor allem Hinweise auf weitere Zinserhöhungen im Jahresverlauf erwartet. Den Leitzins dürfte die Notenbank dieses Mal aber nicht antasten. Zur Stunde notiert der amerikanische Leitindex Dow Jones mit 0,1 Prozent im Minus bei 25.394,81 Punkten.

Einzige Ausnahme unter dem amerikanischen Werte war am heutigen Mittwoch die Apple-Aktie. Zur Stunde notiert das Papier mit 5,3 Prozent auf einem neuen Allzeithoch bei 200,40 Dollar. Der Smartphone-Hersteller hatte im vergangenen Quartal seinen Gewinn um knapp ein Drittel auf 11,5 Milliarden Dollar gesteigert. Experten halten es nur noch für eine Frage der Zeit, wann der Börsenwert von Apple als erstes US-Unternehmen die Eine-Billion-Dollar-Marke knackt. Laut der Nachrichtenagentur Reuters müsste der Aktienkurs dafür auf über 206 Dollar steigen.

Auch viele deutsche Unternehmen stellten am Mittwoch ihre Quartalszahlen vor: Der durchwachsene Quartalsbericht von Volkswagen belastete das Papier schwer. Mit über 3,5 Prozent im Minus notiert die Aktie des Autobauers am DAX-Ende. Zusätzlich warnte Vorstandschef Herbert Diess vor einem schwierigen zweiten Halbjahr. Es lägen große Anstrengungen vor dem Konzern. Die ursprünglich angepeilte operative Rendite werde VW 2018 nur noch unter Ausklammerung von Sonderbelastungen erreichen.

Das dritte Quartal von Infineon verlief gut und der Chiphersteller blickt optimistischer als bisher auf das Gesamtjahr. Allerdings verhindere das etwas enttäuschende Geschäft mit der Automobilindustrie eine bessere Aufnahme der Zahlen, kommentierte Commerzbank-Analyst Sebastian Growe den Kursverlust von drei Prozent.

Im MDax führte der Beleuchtungsspezialist Osram zeitweise mehr als viereinhalb Prozent Plus neben Ceconomy die Gewinnerliste an. Zwar ließen die schwächere Nachfrage in der Autoindustrie, der starke Euro sowie höhere Kosten Umsatz und Gewinne im dritten Geschäftsquartal sinken. Die endgültigen Resultate fielen jedoch nicht ganz so schlecht aus wie von Analysten im Vorfeld befürchtet.

Die Papiere von Dialog Semiconductor sprangen dank der besser als erwarteten Zahlen des Großkunden Apple um achteinhalb Prozent an die TecDAX-Spitze. Zudem gab der Chipkonzern bekannt, die Übernahmegespräche mit dem Touchscreen-Hersteller Synaptics beendet zu haben.