Klingt die Zahl von 415.000 ETF-Sparplänen und durchschnittlich 14.000 neuen pro Monat absolut betrachtet schon imposant, erscheint sie in Relation noch beeindruckender: Schließlich waren nicht einmal alle Direktbanken Gegenstand der Untersuchung und verfügt die Deka mit der Vertriebskraft aller Sparkassen über 1,7 Mio. Sparpläne (derzeit rund 40.000 neue pro Monate) und die Union mit den Volks- und Raiffeisenbanken über 1,5 Mio. Sparpläne.

Das ETF-Geschäft bleibt also von professionellen und institutionellen Anlegern dominiert (90% der 121 Mrd. Euro ETF-Volumen der BVI Mitglieder), die Akzeptanz passiver Indexprodukte für Einmalanlagen und Sparpläne nimmt aber auch bei privaten Investoren zu.

Die Signalwirkung, die von diesen und anderen Index-Fonds, Robo-Advice und Direktgeschäft betreffenden Statistiken ausgeht, kann nicht übersehen werden und lässt bei vielen Instituten, Asset Managern und Vertrieben die Alarmglocken schrillen. Zurecht, wie ich meine. Die Finanzdienstlandschaft verändert sich mit wachsender Geschwindigkeit. Und entgegen den Hoffnungen manches Marktakteurs dürfte daran weder ein Crash noch eine längere Seitwärtsbewegung nachhaltig etwas ändern können. Dafür sind die Fliehkräfte, die von der Multiplikationskraft, der Transparenz und der Demokratisierung von Wissen im Internet und in den sozialen Netzwerken ausgehen, einfach zu groß.

Björn Drescher ist Gründer des auf Fonds spezialisierten Finanzinformationsdienstleisters Drescher & Cie (www.drescher-cie.de).