Händler und Analysten sprachen zwar überwiegend von "soliden Zahlen" für das dritte Quartal von Evonik, JPMorgan allerdings äußerte sich skeptisch. Dabei geht es Analyst Chetan Udeshi vor allem um den freien Barmittelzufluss (FCF), einer für die Ausschüttungen an die Aktionäre entscheidenden Kenngröße.

Die Nachfrage auf den Endmärkten sei mit Unsicherheiten behaftet und mit Blick auf den Automarkt habe Evonik gegen Ende des dritten Quartals zudem ein vorsichtiges Kundenverhalten festgestellt, gab Udeshi zu bedenken. Es bleibe daher abzuwarten, inwiefern der Rückenwind durch höhere Preise andauere, schrieb er und hält die Durchschnittserwartung der Analysten an den FCF für 2018 für zu hoch gesteckt.

UBS-Experte Geoff Haire reagierte ähnlich. Der im dritten Quartal deutlich gesunkene Cashflow nehme den Glanz aus dem Zahlenwerk, schrieb er. Denn auch wenn es positiv sei, dass das operative Ergebnis (Ebitda) die Markterwartung getroffen habe und die Jahresprognosen bestätigt wurden, so sei es eine Herausforderung für Evonik, im vierten Quartal die Erwartungen des Marktes zu erreichen. Auch er verwies dabei auf die Schwäche einiger wichtiger Endmärkte für Evonik wie vor allem den Automarkt.

Zudem bereitet der niedrige Wasserstand des Rheins Evonik - wie vielen anderen Chemieunternehmen auch - Probleme. Schiffe können nicht mehr voll beladen werden oder fahren gar nicht mehr. Transportalternativen kosten mehr Geld. Ob Evonik nun das obere oder untere Ende der für 2018 in Aussicht gestellten Spanne eines bereinigten Gewinns vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 2,60 bis 2,65 Milliarden Euro erreichen werde, dürfte maßgeblich vom Rhein-Pegel abhängen, erklärte Analyst Michael Schäfer von der Commerzbank./ck/mis/jha/