Das Social Media-Unternehmen Facebook hat am Montag die Zahlen zum dritten Quartal veröffentlicht. Der Umsatz konnte zum Vorjahreszeitraum um 35 Prozent auf rund 29 Milliarden US-Dollar gesteigert werden. Damit verfehlte Facebook jedoch die Analystenerwartungen in Höhe von 29,45 Milliarden Dollar. Den größten Anteil am Umsatz machten Werbeerlöse in Höhe von 28,3 Milliarden Dollar aus. Der Gewinn legte von 7,85 Milliarden auf 9,2 Milliarden Dollar zu. Der Gewinn je Aktie übertraf mit 3,22 Dollar je Aktie die Prognosen der Experten von 3,17 Dollar. Der Kurs des Papiers sank im deutschen Handel um rund 0,4 Prozent.

Prognose für das vierte Quartal


Der US-Konzern erwartet einen Umsatz im vierten Quartal im Bereich 31,5 Milliarden bis 34 Milliarden Dollar. Die Prognose berücksichtigt die Problematik bei Apples IOS 14-Änderungen, sowie makroökonomische und Covid-19 bedingte Hindernisse. Apples Neuerungen bringen eingeschränkte Möglichkeiten für Werbepartner von Facebook mit sich. Des Weiteren hatte sich die Corona-Krise besonders vergangenes Jahr auf die Werbeanzeigen von Facebook ausgewirkt. Das Unternehmen hatte mit einer rückläufigen Nachfrage für Werbeanzeigen zu kämpfen.

Der Social Media-Konzern widmet einen großen Teil seiner Ressourcen für "augmented and virtual reality" Service und Produkte. Augmented Reality, zu deutsch erweiterte Realität, ist die Symbiose von analogem und digitalem Leben. Der Vorgang wird unterstützt durch etwa die Kamera eines Smartphones oder einer Brille.

Kritik und Vorwürfe gegen Facebook


Bereits vor dem Totalausfall des Facebook-Universums, der einen kurzzeitigen Kurseinbruch mit sich brachte, hat es Kritik gegen das Social Media Unternehmen gegeben. Vorwürfe von Ex-Mitarbeiterin Frances Haugen standen im Raum. Laut Haugen wüsste Facebook von negativen Auswirkungen seiner Photo-Sharing-App auf Teenager. Die App sorge für Essstörungen und Depressionen vor allem bei Mädchen. Denn die Teenager seien verstärkt unzufrieden mit dem eigenen Körper, so Haugen.

Facebook-Chef Mark Zuckerberg sieht in den Medienberichten einen koordinierten Versuch, das Unternehmen in ein falsches Licht zu rücken. Er möchte sich ungeachtet der Anschuldigungen mehr auf junge Nutzer ausrichten. So plant er bei den Sozialen Netzwerken Facebook und Instagram vermehrt Videoclips im Hochformat einzusetzen. Laut einem Spiegel-Bericht wurden zuletzt 60 Prozent der Werbeeinnahmen durch Hochformat-Videos generiert.

Was macht die Facebook-Aktie?


Der Konzernumsatz stieg im dritten Quartal um 35 Prozent. Die Analystenerwartungen konnte der gesteigerte Umsatz nicht treffen. Lediglich der Gewinn je Aktie lag etwas über den Erwartungen der Experten. Im Ausblick sprach das Unternehmen die aktuellen Probleme, etwa Covid-19, Apples IOS 14-Änderungen und makroökonomische Hindernisse, an. Die Aktie verlor am Dienstag rund 0,4 Prozent im deutschen Handel. Mit seiner Strategie sich auf jüngere Nutzer zu konzentrieren, könnte der Konzern erneut in Kritik geraten. Wegen der hohen Umsätze im Hochformat-Video-Bereich könnte sich die Entwicklung aber lohnen. Auch der wachstumsstarke Trend der Online-Werbung lässt den US-Konzern verdienen. Mit seinen Investitionen im Bereich augmented und virtual reality könnten sich außerdem neue Möglichkeiten bieten. Zudem wird allein der Wert von Instagram von Bloomberg Intelligence Analyst Matthew Martino auf 500 bis 600 Milliarden Dollar geschätzt. Wir empfehlen die Aktie zum Kauf.