Kennen Sie noch Myspace oder studiVZ? In den vergangenen Jahren kam es gerade im Bereich der sozialen Netzwerke zu kräftigen Veränderungen. Viele Internetnutzer sind inzwischen bei Facebook angemeldet, die Kalifornier haben rund 1,3 Milliarden aktive Nutzer. Ernsthafte Konkurrenz scheint es nicht zu geben. Doch auch Facebook kann sich auf den Erfolgen der vergangenen Jahre nicht ausruhen. Im Gegenteil. Nach einer Analyse der Investmentbank Piper Jaffray unter rund 7200 amerikanischen Jugendlichen zwischen 13 und 19 Jahren nutzen nur noch 45 Prozent die Seite. Im Frühjahr lag die Quote noch bei 72 Prozent.

Plattformen wie Instagram, Twitter oder Whatsapp erfreuen sich hingegen zunehmender Beliebtheit bei der jungen Zielgruppe. Hier tummeln sich derzeit noch nicht so viele Erwachsene, zudem wird immer wieder der Klarnamenzwang bei Facebook kritisiert. Größere Sorgen müssen sich die Strategen um Konzern-Chef Mark Zuckerberg aber noch nicht machen, denn Instagram wurde im Frühjahr 2012 zum stolzen Preis von einer Mrd. Dollar übernommen, Whatsapp im Februar 2014 für 19 Mrd. Dollar. Die Jugendlichen wechseln also von Facebook zu Facebook.

Auch wenn die Plattform bei einigen Usern unbeliebter wird, steigen die weltweiten Nutzerzahlen. Ein Großteil des Umsatzes verdienen die Kalifornier mit Werbung, dass Stammgeschäft bleibt weiterhin entscheidend für den Erfolg. Nur wenn auch die älteren Nutzer auf die Werbeflächen klicken, klingelt bei Facebook die Kasse. Bis die Töchter Instagram und Whatsapp mit einem tragfähigen Geschäftsmodell Geld einbringen, dürfte noch Zeit vergehen. Sollte Facebook hier ähnliche Erfolge vorweisen wie im mobilen Geschäft beim sozialen Netzwerk, könnte die Aktie aber vor einer Neubewertung stehen.

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Bilanz gibt die Richtung vor

Doch das ist noch Zukunftsmusik, kurzfristig richtet sich der Fokus auf die Zahlen zum dritten Quartal am Donnerstag. Zuletzt übertraf Facebook die Erwartungen, entsprechend hoch liegt die Messlatte. Der Umsatz dürfte um knapp 55 Prozent auf 3,1 Mrd. Dollar gestiegen sein, beim Gewinn rechnen die Experten mit einem Anstieg von 0,25 auf 0,42 Dollar je Aktie. Sollten die Prognosen nicht erreicht werden, könnte der Druck auf die Aktie aber kräftig zunehmen, denn das 2015er-KGV von rund 37 ist sportlich.



Charttechnisch lassen sich im jungen Kursbild seit dem Börsengang im Frühjahr 2012 noch kaum verlässliche Handelsmarken ausmachen. Im Bereich um 62 Dollar drehte die Aktie im Juli wieder nach oben, um 55 Dollar liegt eine weitere horizontale Unterstützung.

Unter dem Strich empfiehlt es sich daher, nicht zu viel Risiko bei Facebook einzugehen. Dennoch überwiegen derzeit die Argumente für weiter steigende Kurse. Passend für dieses Szenario bietet sich ein Bonus-Papier der BNP Paribas an. Die WKN PA7ETG ist mit einer Barriere bei 55 Dollar ausgestattet, die kritische Grenze liegt somit unter der ersten genannten Unterstützung. Ausgehend vom aktuellen Kurs liegt der Abstand bei beruhigenden 27 Prozent. Wird die Schwelle bis zum Laufzeitende Mitte September 2015 nicht berührt, bietet der Schein eine Bonusrendite von 6,7 Prozent oder 7,3 Prozent p.a. Sollte die Aktie hingegen über das Bonuslevel von 85 Dollar steigen, partizipieren Anleger vollständig über das Papier.

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