Sind es die schlimmsten Befürchtungen, die jetzt wahr werden? Whistleblower Edward Snowden nennt Facebook ein Überwachungsunternehmen, das sein Geld damit verdient, die Daten ihrer Nutzer zu sammeln, zu speichern und weiterzuverkaufen. Das dürfte aber eigentlich allen Facebook-Nutzern hinlänglich bekannt sein.

Das verwerfliche ist, dass Facebook 2014 der Beratungsfirma Cambrigde Analytica über die App "this is your digital life" Zugang zum Netzwert gewährte und die Firma nicht nur die Daten der Nutzer einsammelte, die den Bedingungen zustimmten. Über die App wurden auch die Daten von Facebook-Freunde dieser Nutzer gezogen. So kamen ohne Zustimmung und Wissen der Betroffenen, rund 50 Millionen Profile zusammen, die dann - so lautet der Vorwurf - für Meinungsbildung im US-Wahlkampf genutzt wurden. Nach eigenen Angaben hat Facebook bereits 2015 davon erfahren, die App gelöscht und Cambridge Analytica gebeten die Datensätze zu löschen.

Der Aufschrei unter den Wettbewerbs- und Verbraucherschutzbehörden ist laut. Es ist nicht das erste Mal, dass Daten missbraucht wurden. Doch noch nie wurde ein Fall bekannt in dem so viele Daten illegal erhoben wurden. Facebook selbst ist vorzuwerfen, nicht transparent mit dem Datenmissbrauch umgegangen wurde und sich nicht selber von der geforderten Löschung der Daten überzeugt hat. Ohne den Whistleblower Christopher Wylie wäre der Fall so niemals an die Öffentlichkeit gelangt.

Weder bei den Facebook-Nutzern, noch an der Börse kommt das alles nicht gut an. Im Netz kursieren Aufrufe das Account zu löschen. An der Börse überwogen die Verkaufsorders. Schnell büßte der Kurs zehn Prozent ein. Und das mit Recht. Denn die Entwicklung des Unternehmens ist aus drei Gründen gefährdet. Zum einen könnten erhebliche Schadenersatzklagen wegen missbräuchlicher Datennutzung auf Facebook zukommen.

Wenn 50 Millionen klagen, kann ganz schön was zusammenkommen. Punkt zwei sind die EU-Pläne zur Einführung einer Digitalsteuer. Mit einer Verschärfung des Steuerrechts sollen gerade digitale Großkonzerne stärker zur Kasse gebeten werden. Die versteuern ihr Einkommen an Firmensitzen mit niedrigen Steuersätzen, anstatt dort wo der ökonomische Erlös auch stattgefunden hat. Drittens stellen die geforderten stärkeren Regulierungen durchaus eine Gefahr für das Geschäftsmodell des "Überwachungsunternehmens" dar, sollten sie denn kommen.

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Einschätzung der Redaktion





Wie sich das alles auf die künftige Kursentwicklung auswirken wird ist noch nicht klar. Die Aktie hat nach dem Einbruch eine Gegenbewegung gezeigt. Offensichtlich waren hier schon wieder Schnäppchenkäufer unterwegs. Ob die Trendwende schon eingeleitet wurde? Wer darauf setzen will, könnte sich eine relative hohe Seitwärtsrendite über einen Discount-Call sichern (WKN: PP54FS).

Charttechnisch testet die Aktie im Moment die Unterstützungszone zwischen 165 und 170 Dollar. Wird die nach unten durchbrochen, kann es schnell noch einmal zehn Prozent nach unten gehen. Die nächste Unterstützung liegt erst bei 150 Dollar. Sehr spekulative Naturen setzen darauf, dass der Druck auf der Aktie hoch bleibt und zumindest die nächste Unterstützungszone getestet wird.

Der vorgestellte K.o-Put hebelt die Kursentwicklung mit dem Faktor sechs. Heißt: Würde die Aktie Richtung 150 Dollar fallen, wird der Put bei aktuellen Wechselkursverhältnissen um rund 80 Prozent zulegen. Die Risiken der Spekulation sind aber auch sehr hoch. Steigt die Aktie, drohen schnell hohe Verluste. Wird die K.-o.-Schwelle erreicht, droht der Totalverlust. Deshalb sollten bei dem Niveau von 180 Dollar bei der Facebook-Aktie eine Stoppmarke beachtet werden.

Basiswert Facebook
Produkt Knock-out-PUT
WKN PP4CPQ
Emittent BNP Paribas
Laufzeit endlos
Kurs des Calls 2,15 €
Basispreis variabel 191,75 €
Knock-out-Schwelle 191,75 €
Hebel 6,4
Abstand zum Knock-out 13,00%
Stopp-Kurs Basiswert 180 $