Der Nettogewinn fiel um 39 Prozent auf knapp eine Milliarde Dollar, wie der Konzern am Freitag bekanntgab. Ford steht damit allerdings noch wesentlich besser da als GM. Die Kosten der tödlichen Pannenserie wegen fehlerhafter Zündschlösser fraßen bei der Opel-Mutter zu Jahresbeginn fast den kompletten Gewinn auf. Der US-Autobauer stellte 1,3 Milliarden Dollar für den Rückruf von Millionen Fahrzeugen zurück. Verglichen damit belief sich die Summe bei Ford auf lediglich 400 Millionen Dollar.

Das sei aber mehr als sonst üblich, sagte Ford-Finanzchef Bob Shanks. Rückrufe und Kundenbeschwerden hätten in den vergangenen zwei Jahren zugenommen. Von diesem Trend sei die ganze Pkw-Branche betroffen. Die Zahl der Rückrufe steigt, weil in der Produktion aus Kostengründen mehr gleiche Teile verwendet werden und mehr Elektronik in den Fahrzeugen steckt. Wenn es bei einem Lieferanten zu Problemen kommt, sind davon schnell viele Fahrzeuge betroffen. Ford hatte jüngst Halter von 434.700 Autos vor allem in Nordamerika wegen verschiedener technischer Probleme angeschrieben. In einem Fall könnten Rostschäden dazu führen, dass die Lenkkontrolle beeinträchtigt wird.

FORTSCHRITTE IN EUROPA

An der Börse kam die Bilanz nicht so gut an. Die Aktie verlor zunächst an Boden. Trotz des schwächer als von Analysten erwarteten ersten Quartals hält Ford an seiner Prognose für das Gesamtjahr fest und peilt vor Steuern einen Gewinn von sieben bis acht Milliarden Dollar an. Von Januar bis März waren es 1,4 Milliarden Dollar - ein Minus von 36 Prozent.

2014 plant der Autobauer 23 Modellneuheiten - so viel wie noch nie in einem Jahr. Darunter ist auch der neue Pick-up F-150, der im Herbst auf den Markt kommen soll. Es ist der am meisten verkaufte Wagen dieser Art in den USA und das Auto, mit dem Ford am meisten Geld verdient. Bei den Neuheiten sei Ford auf Kurs, sagte Shanks.

Während die Rückstellungen in den USA und Währungsschwankungen in Venezuela den Konzern belasteten, kommt Ford in Europa langsam voran. So wurde der Vorsteuerverlust hier auf 194 Millionen Dollar verringert. Ein Jahr zuvor waren es noch 425 Millionen Dollar. Die Sanierung in Europa mache Fortschritte, hieß es bei Ford. Es würden dort auch wieder mehr Autos verkauft. Im März legten die Pkw-Verkaufszahlen in der EU den siebten Monat in Folge zu. Allerdings ist das Absatzniveau nach vielen Krisenjahren noch vergleichsweise gering.

Wie bei der GM-Tochter Opel ist Europa für Ford weltweit die Region mit den größten Problemen, da der Markt als gesättigt gilt. Die Werke sind wegen der Flaute kaum ausgelastet. Ford hatte ein Sparprogramm aufgelegt, um bis zur Mitte des Jahrzehnts in Europa wieder schwarze Zahlen zu schreiben. Tausende Arbeitsplätze fallen weg, drei Werke in Belgien und Großbritannien werden geschlossen.

Reuters