Nach dem Abschluss der Übernahme des Filmgeschäfts von 21th Century Fox durch Disney ist es um die verbleibende Medienfirma, die unter Fox Corp. notiert, ruhiger geworden. Zu Unrecht, meint Mario Gabelli. Der US-Investor, der seit vielen Jahren dem legendären Round Table des US-Börsenmagazins "Barron’s" angehört, hat ein Faible für Firmen mit hohem Cashflow. Und das trifft auf Fox Corp. zu.

Nach der Trennung vom Filmgeschäft und dem Verkauf des Pay-TV-Bereichs konzentriert sich Fox vor allem auf das TV-Geschäft mit seinen Sendern im Nachrichten-, Wirtschafts- und Sportbereich. Zudem hält die Firma noch eine Beteiligung von rund sieben Prozent an der Medientechfirma Roku und hat Studios in Los Angeles, die im Moment an Disney vermietet werden. Diese Randaktivitäten und das Bargeldkonto dürften rund ein Viertel des Börsenwerts abdecken. Fox hat zudem mit der Tochter FoxBet große Ambitionen in dem gerade liberalisierten Markt für US-Sportwetten.

Im Stammgeschäft mit den TV-Produktionen lebt Fox von Werbeeinnahmen, aber auch von der Vergütung, die Kabelfirmen für die Einspeisung bezahlen. Weil die Fox-Sender einen hohen Zuschauerzuspruch genießen, kommt dabei einiges zusammen. Experte Gabelli schätzt, dass das Unternehmen in den kommenden fünf Jahren rund zwölf Milliarden Dollar Betriebsergebnis erwirtschaften kann. Das entspräche dem halben Börsenwert. Ein großer Teil davon dürfte auch als Dividenden oder Aktienrückkäufe an die Aktionäre fließen. Auch weil im kommenden Jahr die US-Präsidentschaftswahl stattfindet und TV-Sender von hohen Werbeeinnahmen profitieren, traut Guru Gabelli der Aktie vor allem in den kommenden zwei Jahren einiges zu: Sie könnte ein Kursniveau von 50 Dollar erreichen. Das sind rund 40 Prozent mehr als der aktuelle Kurs.