Fresenius: Exzellenter Jahresstart heizt Kursfantasie an

Neue Aufwärtsimpulse sendet der Gesundheitskonzern Fresenius. Die Bad Homburger schnitten im ersten Quartal nicht nur besser ab als erwartet, das Unternehmen schraubte auch die Jahresprognose nach oben. Doch der Reihe nach: Der Umsatz legte von Januar bis März um 24 Prozent zu, der bereinigte Gewinn sogar um 28 Prozent.

Zu dem historisch besten Jahresstart des Konzerns haben florierende Geschäfte bei den Krankenhäusern und in der Generikasparte ebenso beigetragen wie der schwache Euro. An diesem positiven Mix sollte sich so schnell nichts ändern. Daher peilt Fresenius einen Gewinnanstieg von 13 bis 16 anstatt zuvor neun bis zwölf Prozent für 2015 an. Das Erlöswachstum schätzt Chef Ulf Schneider weiter auf sieben bis zehn Prozent, was letztendlich zu einer noch höheren Marge führt als bislang angenommen. Die Fresenius-Aktie bleibt ein Standardinvestment am deutschen Aktienmarkt.

CI





Daimler: 100-Euro-Marke fest im Blick



Mit guten Zahlen zum ersten Quartal unterstrichen die beiden Autokonzerne Daimler und VW unsere positive Titelgeschichte in BÖRSE ONLINE 18/2015. Insbesondere der Stern aus Stuttgart glänzt aktuell in einem besonders hellen Licht, was Daimlers Position als unseren Top-Favoriten festigt. Mercedes-Benz konnte den Absatzrekord von Januar bis März in einen kräftigen Gewinnanstieg transformieren. Das operative Ergebnis schnellte um rund die Hälfte nach oben. Damit erreichte Daimler eine operative Marge von starken 9,2 Prozent.

Der Konzern kommt so nicht nur seinem Renditeziel von zehn Prozent rasch näher, sondern schließt auch zur Konkurrenz auf. Beim Rennen um die Premiumkrone gibt Daimler weiter Gas. Mit einem Verkaufsplus von 10,6 Prozent im April in den USA haben die Schwaben die Konkurrenten Audi und BMW überholt. Fazit: Der DAX-Titel hat noch jede Menge Power unter der Haube.

CI





MorphoSys: Nach Achterbahnfahrt wieder in der Spur



Ende März sorgte die Morphosys- Aktie mit Kurskapriolen für Negativschlagzeilen. Nach Beendigung einer Forschungskooperation mit dem US-Konzern Celgene stürzte die Notiz um mehr als 20 Prozent ab. Doch schon bald begriffen die Marktteilnehmer, dass der Rückschlag für das Biotechnologieunternehmen gut zu verkraften ist. Schließlich erforschen die Münchner und ihre Partner rund 20 weitere therapeutische Antikörper in klinischen Studien als neuartige Behandlungsmethoden für schwere und oftmals lebensbedrohliche Krankheiten. Einige dieser Programme haben bereits vielversprechende Perspektiven aufgezeigt.

Angesichts des großen Cashpolsters von knapp 350 Millionen Euro per Ende des ersten Quartals dürfte Morphosys den einen oder anderen Produktkandidaten zur Marktreife bringen. Die Kursdelle sollte daher schon bald gänzlich ausgebügelt sein. Wir sehen Potenzial bis 80 Euro.

CS





Nemetschek: Prognose lässt viel Spielraum nach oben



Akquisitionen scheitern meist an unterschiedlichen Führungsstilen, Unternehmensstrukturen und -kulturen. Gut scheint es dagegen bei Nemetschek und der neuen US-Tochter Bluebeam zu laufen - zumindest gemessen an den aktuellen Zahlen. Auch dank der Übernahme steigerte der Softwarehersteller die Erlöse im ersten Quartal um mehr als 30 Prozent auf 66,6 Millionen Euro. Trotz der leicht geringeren Profitabilität von Bluebeam hat der Konzern die operative Marge von 25,8 auf 26,1 Prozent gesteigert.

Die Analysten von Montega halten die Gesamtjahresprognose, die einen Umsatz von 262 bis 269 Millionen Euro und ein operatives Ergebnis von 62 bis 65 Millionen Euro vorsieht, für konservativ. Denn Bluebeam entwickle sich deutlich über Plan. Zudem profitiere Nemetschek vom starken Kerngeschäft und von der Euroschwäche. Insofern ist der aktuelle Rücksetzer eine prima Einstiegsgelegenheit.

CS





Santhera Pharma: Mit Nischenprodukten vor dem Durchbruch



Wenn die Schweizer Biotechfirma ihre Aktionäre am 11. Mai zur Hauptversammlung in Basel lädt, blickt sie auf die erfolgreichsten zwölf Monate ihrer elfjährigen Firmenhistorie zurück. Nach exzellenten klinischen Daten in zwei Nischenindikationen steht Santhera Pharma vor der Zulassung des ersten Medikaments. Raxone soll als erstes Heilmittel überhaupt gegen Duchenne-Muskeldystrophie (DMD) zum Einsatz kommen. Das ist eine erblich bedingte Erkrankung, die zur Erschlaffung der Atemmuskulatur und zum Tod führt.

Experten beziffern das jährliche Umsatzpotenzial auf bis zu 500 Millionen Euro. Für die Lebersche Optikusneuropathie (LHON), eine Augenerkrankung, die zu Blindheit führen kann, wird die Zulassungsentscheidung in den kommenden Monaten erwartet. Santhera will ab 2016 auf operativer Ebene profitabel arbeiten. Wir bekräftigen daher unsere Kaufempfehlung und erhöhen den Zielkurs.

SRI





Comstage ETF FAZ Index: Alternative zum Klassiker DAX

Anleger, die per Indexfonds auf deutsche Aktien setzen wollen, greifen gern zu Produkten auf den Klassiker DAX - immerhin bildet der Index die Entwicklung der 30 größten deutschen Konzerne nach. Mit dem ETF von Comstage auf den FAZ Index gibt es aber eine spannende Alternative. Das von der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ) schon 1961 entwickelte Barometer bezieht sich nämlich auf stattliche 100 Aktien aus zwölf Branchen. Es versteht sich, dass DAX-Größen wie Bayer oder Daimler zu den Mitgliedern zählen.

Ein Expertenkomitee sorgt dafür, dass der Index auf dem neuesten Stand bleibt und einen guten Querschnitt durch die deutsche Wirtschaft zeigt - und so sind seit dieser Woche die Internetkonzerne Rocket Internet (siehe Seite 32) und Zalando, der Autozulieferer Hella und der Werbespezialist Ströer enthalten. Damit bietet sich der Indexfonds für Anleger an, die auch Nebenwerte abbilden wollen.

KK