Obwohl das Management angemerkt hat, dass das Geschäftsjahr 2021 durch Covid-19 erheblich beeinträchtigt war und anhaltende Negativeffekte für 2022 zu erwarten seien, waren die Börsianer vom vorgelegten Zahlenwerk dennoch begeistert. So gelang dem Gesundheitskonzern in Q4 ein Umsatzplus von 4,4 Milliarden auf 4,647 Milliarden Euro (+5,6 Prozent p.a.), was auf Gesamtjahressicht zu einem leichten Umsatzrückgang von 17,859 Milliarden auf 17,619 Milliarden Euro (-1,3 Prozent p.a.) geführt hat. Deutlich negativere Vorzeichen gab es bei den ergebnisorientierten Kennzahlen zu vermelden. Beim operativen Ergebnis gab es auf Gesamtjahressicht einen Einbruch von 2,304 Milliarden auf 1,852 Milliarden (-19,6 Prozent p.a.) zu beklagen, der sich ohne Sondereffekte sogar auf über 23 Prozent belaufen hat. Ähnlich negativ entwickelte sich das Konzernergebnis, welches sich 2021 von 1,164 Milliarden auf 969 Millionen Euro (-16,8 Prozent p.a.) reduziert hat. Dies führte beim Ergebnis pro Aktie zu einem Minus von 3,96 auf 3,31 Euro (-16,4 Prozent p.a.) und bereinigt um Sondereffekte sogar zu einem Rückgang um 25 Prozent.

Als Highlight erwies sich allerdings der Dividendenvorschlag in Höhe von 1,35 Euro pro Aktie. Dieser stellte nämlich die 25. Erhöhung in Folge dar. Auch der Ausblick des Unternehmens wurde an der Börse positiv aufgenommen, schließlich hält das Management für 2022 eine Rückkehr zu Gewinnwachstum für möglich. Sowohl beim Umsatz als auch beim Konzernergebnis rechnet man für 2022 mit Zuwächsen im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich. Außerdem gehe man davon aus, dass die Vorteile durch den Strategieplan FME25 die anhaltenden negativen Auswirkungen von Covid-19 abschwächen werden. Bis zum Jahr 2025 prognostiziert das Dialyse-Unternehmen eine "durchschnittliche jährliche Umsatzsteigerung im mittleren einstelligen Prozentbereich und eine durchschnittliche jährliche Steigerung des Konzernergebnisses im hohen einstelligen Prozentbereich".

Laut Analystenschätzungen (Quelle: FactSet Research) soll sich in diesem Jahr der Gewinn pro Aktie von 3,31 auf 3,89 Euro verbessern und im Jahr 2023 sogar auf 4,53 Euro ansteigen. Für 2024 und 2025 werden Werte von 5,07 bzw. 6,08 Euro prognostiziert. Diese Schätzungen dürften allerdings mit einem besonders hohen Maß an Unsicherheit behaftet sein.

Starker charttechnischer Rebound bei FMC


Der DAX-Wert Fresenius Medical Care hat trotz der jüngsten Kursrally sein Vor-Corona-Niveau bislang noch nicht zurückerobert. Ende vergangenen Jahres markierte die Aktie bei 52,78 Euro sogar ihren tiefsten Stand seit sieben Jahren. In den vergangenen drei Jahren hat sich im Bereich von 56 bis 58 Euro ein massiver charttechnischer Boden gebildet, den es in den kommenden Monaten zu verteidigen gilt. Grundsätzlich kann man das Marktsentiment als angeschlagen betrachten. Zum einen, weil die langfristige 200-Tage-Linie den aktuellen Aktienkurs deutlich übertrifft und zum anderen, weil sich diese Durchschnittslinie weiterhin im Sinkflug befindet. Als Trendfolgeindikator eignet sie sich dadurch wahrlich nicht. Beim Blick nach oben warten im Bereich von 70 Euro hartnäckige Widerstände. Deren Überwinden dürfte angesichts der allgemein angeschlagenen Marktstimmung relativ schwierig werden.

Beim Blick auf bedeutende Timingindikatoren will ebenfalls kein Optimismus aufkommen. Auf der Website Tradingview steht bei der FMC-Aktie das Pendel derzeit auf "Verkaufen". Von insgesamt 26 erfassten Indikatoren legen 13 das "Verkaufen", neun das "Halten" und lediglich vier das "Kaufen" der Aktie nahe.