Vom 18. März bis zum 22. Juli hat sich der deutsche Aktienmarkt in einer blendenden Verfassung präsentiert. So stieg der Leitindex DAX in dieser Phase von 8,352,50 Punkten auf 13.132,00 Zähler. In den vergangenen Notierungen haben die Notierungen dann aber wieder in den Leerlauf geschaltet. Beim Freitag-Schlussstand von 12.789,00 Punkten ist es so, dass der DAX weiterhin unter der am 12. Februar erreichten Rekordmarke von 13.782 Zählern notiert, bevor anschließend die allgemeine Coronavirus-Baisse folgte.

Wie es am Gesamtmarkt mittelfristig weitergeht, scheint derzeit völlig offen zu sein. Die weitere Kursrichtung hängt wohl letztlich davon ab, ob sich die Konjunktur weiter erholen kann oder nicht und das hängt voraussichtlich auch stark davon ab, wie es mit der Covid-19-Pandemie weitergeht.

Vor diesem Hintergrund sind Stockpicker¬-Qualitäten gefragt. Also analytische Fähigkeiten, mit denen sich treffsicher Einzelaktien ausfindig machen lassen, die auch unabhängig von der Entwicklung am Gesamtmarkt vergleichsweise gute Chance auf steigende Kurse haben. Laut den Analysten von Jefferies gibt es in dem von der US-Investmentbank beobachten Universum mit deutschen Aktien einige Titel, denen man in Sachen Kurspotenzial einiges zutraut.

In einigen Fällen kam es im Verlauf des Monats August entweder zu einer erstmaligen Vergabe einer Kaufempfehlung oder zu angehobenen Kurszielen. BÖRSE ONLINE stellt nachfolgend fünf deutsche Nebenwerte vor, bei denen genau das der Fall ist. Die Kursziele bewegen sich dabei um 19 Prozent bis 45 Prozent über den aktuellen Notierungen.

Klöckner-Aktie



Bei den Aktien von Klöckner & Co hat Jefferies jüngst im Zuge einer bestätigten Kaufempfehlung das Kursziel von 7,00 Euro auf 7,30 Euro angehoben. Das heißt, der zuständige Analyst Alan Spence traut dem im SDAX enthaltenen Stahlhändler gemessen an der aktuellen Notiz von 5,28 Euro einen Anstieg von gut 38 Prozent zu.

Zur Begründung für das erhöhte Kursziel hieß es, die Zweitquartalsergebnisse von Klöckner & Co seien besser als erwartet ausgefallen. So sei für das abgelaufene Quartal ein bereinigtes EBITDA von elf Millionen Euro gemeldet worden, was leicht über der vorangekündigten Spanne von 0-10 Millionen Euro gelegen habe, wobei man bei Jefferies von fünf Millionen Euro ausgegangen war und der Analystenkonsens mit sechs Millionen Euro gerechnet hatte.

Der Nettoschuldenstand habe mit 476 Millionen Euro nur um ein Prozent unter den Schätzungen von Jefferies gelegen und um zwei Prozent unte der Konsensprognose.Im zweiten Quartal seien 72 Millionen Euro an Umstrukturierungskosten im Rahmen des Programms Surtsey verbucht worden. Dieses strebe eine Verbesserung des EBITDA um mehr als 100 Millionen Euro bis Ende 2021 an.Insgesamt sollen sich die damit verbundenen Restrukturierungskosten auf 80 Millionen Euro belaufen, die im Jahr 2020 verbucht werden sollen.

Der Geschäftsbereich Schweiz habe ein beeindruckendes Ergebnis abgeliefert. Die Aussendungen und der Umsatz seien hier nur um weniger als zehn Prozent gesunken, während es bei anderen Geschäftsbereichen auch Coronavirus-bedingt Rückgänge von 25-50 Prozent gewesen seien. Das bereinigte EBITDA sei hier mit 24 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr sogar gestiegen, was der marktführenden Position im Bausektor zu verdanken sei.

Die neuen Ergebnisprognosen sehen den Umsatz in diesem Jahr bei 5,2924 Milliarden Euro, nach 6.314,7 Milliarden Euro im Vorjahr und bei 6,0224 Milliarden Euro im kommenden Jahr. Beim Ergebnis je Aktie rechnet man in 2020 mit einem Verlust von 1,65 Euro und in 2021 mit minus 0,03 Euro, nachdem sich der Verlust im Vorjahr auf 0,56 Euro belaufen hat. Als Begründung für die Kaufempfehlung heißt es, Klöckner profitiere von der Normalisierung der weltweiten Stahlpreise, die Bewertung liege deutlich unter den historischen Durchschnittswerten und insgesamt ergebe sich ein attraktives Risiko-/Chancen-Profil, sobald die Stahlpreise anfangen würden sich zu erholen.

Charttechnik


Die Langfrist-Performance der Klöckner-Aktien lässt zu wünschen übrig. Ist der Kurs doch von Juli 2997 bis März 2020 von 48,95 Euro auf 2,74 Euro gesunken. Gemessen am letztgenannten Rekordtief hat sich die Notiz zwar merklich erholt, noch ist es aber nicht gelungen, den langfristigen Abwärtstrend zu überwinden. Erst wenn das passiert, würde auch die Charttechnik grünes Licht für einen Einstieg geben.

Profil


Die Klöckner & Co SE ist einer der größten produzentenunabhängigen Stahl- und Metalldistributeure im Gesamtmarkt Europa und Nordamerika. Das Hauptgeschäft der Gesellschaft liegt in der lagerhaltenden Distribution von Stahlprodukten und NE-Metallen (Nicht-Eisen-Metallen) sowie dem Betrieb von Stahl-Service-Centern. Zusätzlich werden kundenspezifische Anarbeitungsdienstleistungen wie Sägen, Plasma- und Brennschneiden, Sandstrahlen, Primern und Biegen angeboten. Kunden der Klöckner & Co Gruppe sind überwiegend kleinere und mittelständische Unternehmen verschiedener Industriezweige wie Automobilindustrie, Bauindustrie, Maschinen- und Anlagenbau, Apparatebau sowie Firmen aus dem verarbeitenden Gewerbe.

Wacker Neuson-Aktie



Sehr deutlich, und zwar von 15,50 Euro auf 19,50 Euro hat Jefferies unlängst das Kursziel für die Anteilsscheine von Wacker Neuson nach oben geschraubt. Verglichen mit der aktuellen Notiz von 16,43 Euro bedeutet das nichts anderes, als das der zuständige Analyst Martin Comtesse dem im SDAX enthaltenen Hersteller von Baumaschinen und -geräten einen Anstieg von 18,7 Prozent zutraut.

Wie Comtesse ausführt, ist aus seiner Sicht das erwartete Ergebnistal bei Wacker Neuson im zweiten Quartal nicht ganz so tief wie befürchtet ausgefallen. Die Geschäfte in Mitteleuropa hätten sich dabei bei Weitem robuster dargestellt als jene in den USA.

Die gute Cashflow-Entwicklung und die ersten positiven Anzeichen der Kosteneinsparungen zusammen mit der weiteren Verbesserung beim Nettoumlaufvermögen im zweiten Halbjahr 2020 brächten ihn zu einer positiveren Einschätzung des Titels.

Die Prognose für den Gewinn je Aktie 2020 hat Jefferies für dieses Jahr glatt verdoppelt. Und zwar rechnet man jetzt für 2020 mit einem Gewinn je Aktie von 0,67 Euro statt wie bisher von 0,33 Euro. in den beiden kommenden Jahren sollen dann 1,25 Euro bzw. 1,69 Euro herausspringen, nach 1,26 Euro je Anteilsschein im Vorjahr. Auf Basis der Schätzungen für 2022 ergibt sich ein KGV von unter zehn, was moderat erscheint, zumal sich auch das Verhältnis von Börsenwert zum Umsatz bei unter eins bewegt.

In der gegenwärtigen Situation ist laut Comtesse Liquidität nach wie vor von entscheidender Bedeutung. Trotz des hohen Barmittelverbrauchs von 120 Millionen Euro im letzten Jahr sehe die Bilanz mit einem 1,6-fachen Verhältnis von Nettoschulden zum EBITDA und einer Eigenkapitalquote von 55 Prozent weiterhin gesund aus.

Angesichts der außergewöhnlich hohen Unsicherheit in Bezug auf die weitere Entwicklung der Coronavirus-Krise habe das Management dennoch die Liquiditätsreserven durch die Platzierung eines Schuldscheindarlehens um weitere 50 Millionen Euro erhöht.

Charttechnik


Die Aktien von Wacker Neuson sind in der vergangenen mit einigen volatilen Schwankungen aufgefallen, was aber nicht überrascht, weil es sich um einen Titel aus einem zyklischen Geschäftsbereich handelt. Nach einem steilen Absturz von Januar 2018 bis März 2020 ging es zuletzt wieder deutlich aufwärts. Die zuvor erlittenen Verluste sind aber noch längst nicht wieder wettgemacht und auch den seit Anfang 2018 ausgebildeten Abwärtstrend hat der Wert noch nicht geknackt. Für ein absolut überzeugendes Chartbild hat dieser Titel folglich noch etwas Arbeit vor sich.

Profil


Die Wacker Neuson Group ist ein international tätiger Unternehmensverbund mit über 50 Tochterunternehmen und 150 eigenen Vertriebs- und Servicestationen. Als ein führender Hersteller von Baugeräten und Kompaktmaschinen bietet der Konzern seinen Kunden weltweit ein breites Produktprogramm, umfangreiche Service- und Dienstleistungsangebote sowie eine leistungsfähige Ersatzteilversorgung.

Zur Wacker Neuson Group gehören die Produktmarken Wacker Neuson, Kramer und Weidemann. Das Leistungsangebot richtet sich vor allem an Kunden aus dem Bauhauptgewerbe, dem Garten- und Landschaftsbau, der Landwirtschaft, den Kommunen und der Recyclingbranche sowie an Bahnbetriebe und Industrieunternehmen. Der Konzern erzielte im Jahr 2019 einen Umsatz von 1,9 Milliarden Euro und beschäftigt rund 5.500 Mitarbeiter weltweit.

Hella-Aktie



Der nächste Jefferies-Favorit heißt Hella GmbH & Co. KGaA und ist ein Wert, der im MDAX enthalten ist. Der zuständige Analyst Sascha Gommel hat jüngst sein Kursziel für den Autozulieferer von 42,00 Euro auf 49,00 Euro angehoben. Gemessen an der aktuellen Notiz von 38,60 Euro verspricht das einen Anstieg von fast 27 Prozent für den Fall, dass seine Rechnung aufgeht.

Zu seiner bestehenden Kaufempfehlung für den Wert führt Gommel aus, dass gemäß dem Management von Hella der Start in das neue Geschäftsjahr besser als noch vor wenigen Wochen erwartet ausgefallen ist. Zudem weist er darauf hin, dass die Barmittelerzeugung im vierten Geschäftsquartal die Erwartungen übertroffen habe, auch dank geringerer Investitionen.

Man bleibe dem Automobilzulieferer gegenüber positiv eingestellt. Hella profitiere von langfristigen Wachstumstrends. Zudem berge das angekündigte Umstrukturierungsprogramm Margenpotenzial. Das Unternehmen sei gut positioniert, um das Wachstumspotenzial bei der Elektrifizierung des Antriebsstrangs und bei fortschrittlichen Fahrerassistenzsystemen zu erschließen. Das organische Wachstum sollte in den nächsten Jahren deutlich über der Produktion von Light Vehicles liegen.

Zudem habe Hella eine der gesündesten Bilanzen im Zuliefererbereich, da das Unternehmen nahezu nettoschuldenfrei sei. Mit sinkenden Investitionen und Verbesserungen im Working Capital geht Gommel davon aus, dass sich die Cash-Conversion im Vergleich zu den historischen Niveaus verbessert. Die Gesellschaft handele mit einem Abschlag gegenüber dem nächsten Wettbewerber Valeo, obwohl das Unternehmen einen besseren Track-Record, eine gesündere Bilanz, höhere Margen und eine bessere Cash-Generierung zu bieten habe.

Für das laufende Geschäftsjahr rechnet Hella laut Geschäftsbericht mit einem währungs- und portfoliobereinigten Konzernumsatz von 5,6 Milliarden bis 6,1 Milliarden Euro, nach zuletzt 5,7 Milliarden Euro. Die bereinigte EBIT-Marge soll rund 4,0 Prozent bis 6,0 Prozent erreichen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2019/20 hatte sich die bereinigte EBIT-Marge von 8,4 Prozent auf 4,0 Prozent verringert.

Die neuen Schätzungen sehen für Geschäftsjahr 2020/21 einen angepassten Gewinn je Aktie von 1,88 Euro vor, nach bisher erwarteten 0,61 Euro. Die Vorhersagen für die drei Geschäftsjahre danach gestalten sich wie folgt: 2,16, 3,01 und 3,81 Euro. Bisher war Gommel hier von 1,55, 2,54 und 3,27 Euro je Anteilsschein ausgegangen. Für 2022/23 errechnet sich ein geschätztes KGV von gut zehn. Außerdem geht Jefferies künftig wieder von Dividendenzahlungen aus und zwar von 2020/21 bis 2022/23 jeweils in Höhe von 0,70, 0,94 und 1,16 Euro je Aktie.

Charttechnik


Die Aktien von Hella kamen im November 2014 zu einem Ausgabepreis von 26,50 Euro an die Börse. Gemessen daran ergibt sich derzeit ein Plus, was aber der Tatsache zu verdanken ist, dass die Notiz seit März 2020 deutlich gestiegen ist. Im Sog der allgemeinen Coronavirus-Baisse kostete der Wert da beim bisherigen Rekordtief nämlich kurzzeitig nur noch 20,82 Euro. Der aktuelle Kurs ist so hoch wie Anfang 2015, so dass sich insgesamt ein übergeordneter langfristiger Seitwärtstrend ergibt.

Profil


Die Hella GmbH & Co. KGaA aus Lippstadt ist ein börsennotiertes, global aufgestelltes Familienunternehmen mit über 125 Standorten in rund 35 Ländern. Mit einem Umsatz von 5,8 Milliarden Euro im Geschäftsjahr 2019/2020 sowie über 36.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zählt sich Hella zu den weltweit führenden Automobilzulieferern.

Spezialisiert auf innovative Lichtsysteme und Fahrzeugelektronik ist HELLA seit mehr als hundert Jahren ein wichtiger Partner der Automobilindustrie sowie des Aftermarket. Darüber hinaus entwickelt, fertigt und vertreibt HELLA im Segment Special Applications Licht- und Elektronikprodukte für Spezialfahrzeuge.

Medios-Aktie



Bei den Aktien hat Jefferies einen Kursrückschlag dazu genutzt, um das Anlagevotum von Halten auf Kaufen zu erhöhen. Mit dem Kursziel ging es gleichzeitig zwar von 41,00 Euro auf 38,00 Euro nach unten. Das ist aber immer noch eine Vorgabe für die Anteilsscheine des Spezial-Pharma-Unternehmens, das um fast 38 Prozent über der aktuellen Notiz von 27,60 Euro liegt.

Der zuständige Analyst Alexander Thiel verweist zur Begründung für seien Anpassungsmaßnahmen darauf, dass es bei Medios zu einem Kurseinbruch in Folge der Präsentation der Halbjahreszahlen gekommen sei. Diese hätten einen Umsatzschwund und eine schwächere Ertragskraft für das Gesamtjahr impliziert. Thiel spricht aber von negativen Effekten durch die Coronavirus-Krise, die zum Jahresende auslaufen sollten. Der Spezialpharmahersteller biete auf der aktuellen Bewertungsbasis einen attraktiven Einstiegsmoment, so sein Urteil.

Nach Angaben des Unternehmens resultierte die zum Umsatz disproportionale Ergebnisentwicklung insbesondere aus Investitionen in das zukünftige Wachstum, die sich voraussichtlich auch noch im zweiten Halbjahr auf die Ergebnisse auswirken werden. Zudem hätten Coronavirus-bedingte Sondereffekte zu weiteren Ergebnisbelastungen geführt. Die im ersten Quartal begonnene Bevorratung in Folge der Kontingentierung bestimmter Medikamente sei zu höheren Einkaufspreisen erfolgt und habe damit zu geringeren Margen als geplant geführt. Dieser Effekt habe sich unerwartet auch im kompletten zweiten Quartal fortgesetzt und man gehe nun davon aus, dass diese außerordentliche Entwicklung auch noch im zweiten Halbjahr andauern werde. Der Finanzvorstand zeigte sich aber zuversichtlich, den Wachstumskurs fortsetzen und spätestens im Jahr 2023 die Umsatzmilliarde erreichen zu können.

Jefferies geht beim Umsatz nun davon aus, dass sich dieser in diesem Jahr auf 623,0 Millionen Euro belaufen wird, nach 517,4 Millionen Euro im Vorjahr und bisher geschätzten 670,6 Millionen Euro. Die neuen Schätzungen für die beiden Folgejahre sehen Umsätze von 782,9 Millionen Euro bzw. von 925,6 Millionen Euro vor. Das vergleicht sich mit bisherigen Prognosen von 821,7 Millionen Euro bzw. von 973,0 Millionen Euro.

Die neue Schätzung für den Gewinn je Aktie im Geschäftsjahr 2020 bewegt sich bei 0,53 Euro, nach 0,63 Euro im Geschäftsjahr zuvor sowie bisher geschätzten 1,03 Euro. Die Erwartungen für 2021 und 2022 bewegen sich nunmehr bei 0,93 Euro und bei 1,28 Euro, statt wie bislang bei 1,37 Euro bzw. 1,77 Euro. Auf der Schätzung für 2022 errechnet sich ein KGV von gut 23.

Charttechnik


Bei den Aktien von Medios kann sich die Bilanz seit November 2016 nach wie vor sehen lassen. Denn damals kostete der Titel im Tief noch lediglich 7,50 Euro. Zu bemängeln ist allerdings, dass der Titel kürzlich einen herben Rückschlag einstecken musste. Von dem noch im Mai aufgestellten Rekordhoch von 40,60 Euro hat sich der Wert jedenfalls deutlich nach unten hin abgesetzt. Das Chartbild hat sich dadurch vorerst merklich eingetrübt und aktuell geht es vor allem darum, das jüngste Zwischentief von 27,00 Euro nicht mehr zu unterschreiten, denn sonst droht als nächstes ein Test des Jahrestiefs von 22,60 Euro.

Profil


Die Medios AG bezeichnet sich selbst als eines der führenden Specialty Pharma Unternehmen in Deutschland. Als Spezialist für die Versorgung von Patienten mit Specialty Pharma Arzneimitteln, GMP-zertifizierter Anbieter von patientenindividuellen Therapien und innovativen Analyseverfahren decke man wesentliche Bestandteile der Versorgungskette in diesem Bereich ab und folge den höchsten internationalen Qualitätsstandards.

Bei Specialty Pharma Arzneimitteln handelt es sich in der Regel um hochpreisige Arzneimittel für chronische und/oder seltene Erkrankungen. Bei patientenindividuellen Therapien handelt es sich zum Beispiel um Infusionen, die jeweils auf Basis von individuellen Krankheitsbildern und Parametern wie Körpergewicht und Körperoberfläche zusammengestellt und produziert werden. Im Bereich der Arzneimittelsicherheit werden auf Basis von NIR-spektroskopischen Analyseverfahren (NIR: Nahinfrarot) verkehrsfähige Fertigarzneimittel von Arzneimittelfälschungen unterschieden. Ziel von Medios ist es, Partnern und Kunden integrierte Lösungen entlang der Wertschöpfungskette anzubieten und dadurch eine optimale pharmazeutische Versorgung der Patienten zu gewährleisten.

Brockhaus Capital Management-Aktie



Bei Börsenneuling Brockhaus Capital Management hat Jefferies am 19. August die Abdeckung aufgenommen. Der zuständige Analyst Martin Comtesse kam basierend auf seinen Überlegungen dabei zu einem Kaufvotum. Dieses versah er mit einem Kursziel von 43,00 Euro. Eine Vorgabe, die verglichen mit dem derzeitigen Kurs von 29,65 Euro ein Aufwärtspotenzial von 45 Prozent birgt. Im Idealfall sind laut Comtesse sogar Notierungen von 62,00 Euro denkbar und im Negativfall seien Kurse von 26,00 Euro einzukalkulieren.

Den jüngst von der langfristig an Wachstumsunternehmen im deutschsprachigen Raum beteiligten Technologieholding vollzogenen Börsengang stuft Jefferies als erfolgreich ein. Angesichts der Liquidität von mehr als 100 Millionen Euro und einer gut gefüllten Transaktionspipeline sei bis zum Geschäftsjahr 2022 in etwa eine Verdoppelung des EBITDA möglich.

Beim Basis-Kursziel sei nur das aktuelle Portfolio berücksichtigt und ein Abschlag gegenüber Vergleichsunternehmen von 25 Prozent vorgenommen worden. Die Aktie handele aktuell unter dem Wert der zwei Töchter und der Plattform werde kein Wert beigemessen. Jefferies zählt das Unternehmen zu den Perlen unter den Tech-Firmen im deutschen Mittelstand.

Die Schätzungen für den Gewinn je Aktie sehen für 2020 einen Wert von 0,79 Euro nach 1,12 Euro im Vorjahr vor. Die Prognosen für 2021 und 2022 betragen 1,06 Euro und 1,28 Euro. Auf der Vorhersage für das kommende Geschäftsjahr ergibt sich ein KGV von 23,2.

Entsprechend der eigenen Erfolgsbilanz bei Private-Equity-Investitionen in den vergangenen 20 Jahren sei das Management bestrebt, jedes Jahr ein bis zwei neue Firmen zu erwerben und das frische Eigenkapital in Höhe von 100 Millionen Euro innerhalb von ein bis zwei Jahren einzusetzen.

Comtesse geht davon aus, dass die Gesellschaft wachstumsstarke Unternehmen mit einer EBITDA-Marge von 30 Prozent (im Einklang mit den bestehenden Tochtergesellschaften) für das acht- bis elffache Verhältnis beim Unternehmenswert zum EBITDA auf einer Cash/Schulden-freien Basis erwerben kann, und durch die Einhaltung ihres eigenen Leverage-Ziels könnte dies in den kommenden 12-24 Monaten zwischen 12-18 Millionen Euro an EBITDA generieren.

Charttechnik


Die Aktien von Brockhaus Capital Management sind erst seit dem 14. Juli an der Börse notiert. Eine charttechnische betrachtet ist dadurch derzeit noch wenig aussagekräftig. Vorbehaltlich dieser Einschränkungen ist aber zu konstatieren, dass der Ausgabepreis 32,00 Euro betrug und gleich der erste Handelskurs mit 36,55 Euro das bisherige Rekordhoch bedeutete. Danach ließ die erste Euphorie aber schnell nach und aktuell gibt es für verglichen mit dem IPO-Preis Verluste von gut sieben Prozent zu beklagen.

Profil


Brockhaus Capital Management mit Sitz in Frankfurt am Main ist eine Technologiegruppe, die margen- und wachstumsstarke Technologie-Champions mit B2B-Geschäftsmodellen im deutschen Mittelstand akquiriert. Mit einem als einzigartig bezeichneten Plattformansatz und einem langfristigen Horizont unterstütze man die ihre Tochtergesellschaften aktiv und strategisch dabei, langfristig profitables Wachstum über Branchen- und Ländergrenzen hinweg zu erzielen, heißt es in der Selbstbeschreibung. Gleichzeitig biete Brockhaus Capital Management einen Zugang zu diesen nicht börsennotierten deutschen Technologie-Champions, die für Kapitalmarktinvestoren ansonsten unzugänglich seien.