Im vierten Quartal finden traditionell viele Investmentkonferenzen statt. Unter anderem zählt dazu als fester Baustein das Eigenkapitalforum. Unter dem Motto "Unternehmer treffen Investoren" organisiert die Deutsche Börse AG diese Veranstaltung bereits seit 1996. Mittlerweile hat sich das Deutsche Eigenkapitalforum laut dem Ausrichter zu einer der bedeutendsten Kapitalmarktveranstaltungen zum Thema Unternehmensfinanzierung in Europa entwickelt.

In diesem Jahr fand das Treffen Ende November statt. Als Co-Ausrichter und einer der Hauptsponsoren agiert dabei die Berenberg Bank. Dahinter steckt ein bereits im Jahr 1590 gegründetes Institut, das sich heute mit den Geschäftsbereichen Wealth Management, Asset Management, Investment Banking und Corporate Banking zu den führenden europäischen Privatbanken zählt.

Derzeit verfügt Berenberg über 120 Aktienanalysten. Laut den Hamburgern stellt man das größte Sales-Team für europäische Aktien und verfügt über einen ausgezeichneten Zugang zu den Vorständen börsennotierter Unternehmen sowie über gute Beziehungen zu mehr als 700 internationalen Fondsmanager und Family Offices.

Im Anschluss an das diesjährige Eigenkapitalforum hat Berenberg die Favoriten unter den deutschen Nebenwerten herausgestellt, die an der Konferenz teilgenommen haben. Wir stellen diese fünf mit einer Kaufempfehlung versehenen Titel näher vor. Die Kursziele dieser Werte bewegen sich um 26 Prozent bis 148 Prozent über den aktuellen Notierungen.

Auf Seite 2: Nanogate





Nanogate-Aktie



Zu den fünf Nebenwerte-Favoriten von Berenberg zählt nach dem Eigenkapitalforum Nanogate. Das Kursziel für diesen Spezialisten für designorientierte Hightech-Oberflächen und -Komponenten hat man auf 58,00 Euro festgezurrt. Bei einer aktuellen Notiz von 26,10 Euro bedeutet das, dass der Titel theoretisch über 122,2 Prozent Luft nach oben verfügt.

Wie der zuständige Analyst Benjamin Varrow berichtet, hat das Unternehmen auf der Konferenz den Ausblick für 2018 bestätigt. Zudem habe die Gesellschaft ihre neue langfristige Wachstumsstrategie vorgestellt. Demnach erwarte Nanogate bis 2025 einen Umsatz von 500 Millionen Euro, was auf ein Wachstum von rund 12 Prozent hinauslaufen würde.

Das Management hat zwar die Möglichkeit weiterer M&A-Transaktionen nicht ausgeschlossen, werde sich den Angaben zufolge aber verstärkt auf organisches Wachstum konzentrieren. Dies, kombiniert mit operativen Verbesserungen, sollte sich positiv auf die Profitabilität und den freien Cash Flow auswirken, der zuletzt von Integrations- und Wachstumsaufwendungen belastet gewesen sei.

Bis 2025 plane das Management außerdem ein EBITDA von 75 Millionen Euro zu erreichen, was einer Verdreifachung gegenüber 2018 entspreche sowie einer Margensteigerung von rund 400 Basispunkten auf 15 Prozent. Varrow ist der Meinung, dass sich diese erneute Fokussierung auf die Profitabilität und die Gewinnung weitere Aufträge für die Aktie als vorteilhaft erweisen sollte.

Den Gewinn je Aktie schätzt der Analyst für die Jahre 2018 bis 2020 auf 0,45, 0,64 und 1,47 Euro. Somit würde sich für 2020 ein geschätztes KGV von 17,8 ergeben. Bei der Dividende geht er bis auf weiteres von einer unveränderten Zahlung von 0,11 Euro je Anteilsschein aus.

Charttechnik



Der Aktienkurs von Nanogate hatte von August 2011 bis Oktober 2017 noch von 12,57 Euro auf 53,65 Euro zugelegt. Doch seitdem ist der Ofen aus und die Notiz befindet sich auf dem Rückzug. Am Montag markierte der Titel ein neues Zwischentief, so dass der bestehende Abwärtstrend weiter uneingeschränkt intakt ist.



Profil



Nanogate ist ein weltweit führender Spezialist für designorientierte Hightech-Oberflächen und -Komponenten. Nanogate entwickelt und produziert design-orientierte Oberflächen und Komponenten und stattet diese mit zusätzlichen Eigenschaften (z.B. antihaftend, kratzfest, korrosionsschützend) aus. Dabei konzentriert sich das Unternehmen besonders auf die Bearbeitung von Kunststoffen und Metallen. Darüber hinaus stellt Nanogate Pflegeprodukte für Sport- und Freizeit-Anwendungen her und entwickelt Systeme zur Ausrüstung von Industriefiltern.

Das Angebot richtet sich an die vier zentralen Zielbranchen Automobil/Transport, Maschinen-/Anlagenbau, Gebäude/Interieur und Sport/Freizeit. Zu den Anwendungsbereichen zählen Elektro- und Automatisierungstechnik, Konstruktion, Luftfahrt, Kommunikation, Gebäudetechnik, Medizintechnik, Sicherheitsanwendungen sowie Automobil- und Maschinenbau. Namhafte Hersteller, die mit Nanogate zusammenarbeiten, sind unter anderem Audi, BMW und Jaguar sowie Firmen wie BSH Haushaltsgeräte oder FILA.

Auf Seite 3: NFON





NFON-Aktie



Der zweite Favorit von Berenberg aus dem Nebenwerte-Segment ist die NFON AG. Dahinter steckt ein Cloud-PBX-Anbieter, dem die Analysten einen Anstieg bis auf 22,00 Euro zutrauen. Bei einem aktuellen Kurs von 8,87 Euro lässt das theoretisch Platz für einen Anstieg von 148 Prozent.

Wie der zuständige Analyst Gustav Froberg berichtet, haben die Verantwortlichen des Unternehmens bei der Konferenz an dem Plan fest, den sie bereits während des Börsengangs Anfang des Jahres aufgestellt hatten. Besonders interessant an dem Vortrag fand Froberg, dass NFON jüngst sein neues Cloudya-System am Markt eingeführt hat und eine neue Niederlassung in Italien eröffnet wurde.

Er geht davon aus, dass M&A und der Roll-out von mehr Unified Communications-Funktionen auf der Plattform im Jahr 2019 zu einem weiteren Wachstum führen werden. NFON werde beim Verhältnis von Unternehmenswert zum Umsatz mit dem 2,5-fachen für 2018 gehandelt. Das stehe ein erwartetes Umsatzwachstum von im Schnitt 36 Prozent p.a. von 2017- 20 Umsatz gegenüber. Das entspreche einem Abschlag von 66 Prozent bei der Bewertung verglichen mit den engsten Konkurrenten 8x8 und RingCentral.

Allgemein geht Froberg davon aus, dass sich der europäische Markt für Cloud-Telefonie von heute 1,6 Milliarden Euro bis 2022 auf 3,2 Milliarden Euro verdoppeln wird, getrieben durch eine von neun Prozent auf 18 Prozent steigende Cloud-Penetrationsrate in Kontinentaleuropa und von drei Prozent auf acht Prozent in Deutschland. NFON dürfte von diesem Trend besonders profitieren, zumal das Unternehmen seine internationale Expansion fortsetze.

Zu beachten ist allerdings, dass die erwartete Ergebnisreihe je Aktie von 2018 bis 2020 wie folgt aussieht: -0.82, -0,82 und -0,50 Euro. Das heißt, Gewinne sind bis auf weiteres nicht in Sicht. Folglich sind auf Sicht auf keine Dividendenzahlungen zu erwarten.

Charttechnik



Die Aktie von NFON ist erst seit Mai 2018 börsennotiert und bisher war der Gang an die Börse nicht gerade von Erfolg verwöhnt. Verglichen mit dem Ausgabepreis von zwölf Euro steht derzeit jedenfalls ein deutliches Minus angeschrieben. Auch ist der zuletzt ausgebildete Abwärtstrend völlig intakt.



Profil



Die NFON AG mit Hauptsitz in München ist der einzige paneuropäische Cloud-PBX-Anbieter und zählt über 20.000 Unternehmen in 13 europäischen Ländern zu seinen Kunden. NFON bietet mit Cloudya eine einfache, unabhängige und verlässliche Lösung für moderne Cloud-Businesskommunikation. Weitere Premium- und Branchenlösungen ergänzen das Portfolio im Bereich Cloud-Kommunikation. Eigenen Angaben zufolge ermöglicht es die angebotenen intuitiven Kommunikationslösungen Europas Unternehmen, jeden Tag ein wenig besser zu werden, auch weil man damit mehr Freiheit bei der Businesskommunikation ermögliche.

Auf Seite 4: PVA Tepla





PVA Tepla-Aktie



Besonderen Gefallen hat Berenberg auf dem Eigenkapitalforum auch an den Aktien von PVA Tepla gefunden. Das Anlageurteil für den Titel, den man erst seit November abdeckt, lautet Kaufen und das Kursziel beträgt 15,00 Euro. Das ist eine Vorgabe, die bei aktuellen Notierungen von 11,90 Euro ein Aufwärtspotenzial von 26 Prozent verspricht.

Im Mittelpunkt der Präsentation des Vakuum-Spezialisten für Hochtemperatur und Plasmaprozesse stand laut dem zuständigen Analysten Gustav Froberg die Wachstumschance, die der Aufbau der 300mm Siliziumwaferfertigung in China und die Umstellung auf Siliziumkarbid in Leistungshalbleitern dem Unternehmen eröffnet hat.

Er taxiert die jeweilige Marktgröße auf rund 1,0 Milliarde Euro bzw. auf rund 1,4 Mrd. Milliarde Euro und erwartet für PVA bis 2021 ein Wachstum von 33 Prozent p.a., das von der boomenden Nachfrage nach seinen Maschinen getragen werden sollte. Jedenfalls sei PVA einer der wenigen herstellerunabhängigen Hersteller von Silizium-Kristallzuchtanlagen weltweit. Auch sei man bereits mit zwei lokalen Vertriebsbüros in der Region präsent und arbeite derzeit mit chinesischen Kunden zusammen. Vor diesem Hintergrund hält Berenberg die Gesellschaft weiterhin für attraktiv positioniert, um diese sich bietende Chance zu nutzen.

Zu diesen Annahmen passt, dass die Gesellschaft nach dem dritten Quartal 2018 über einen in allen Produktbereichen deutlich erhöht Auftragseingang berichtet hat und sich dieser auf insgesamt 101,9 Millionen Euro belief, was einem Plus von 66 Prozent entsprach. Damit hat sich der Auftragsbestand auf 165,4 Millionen Euro verdreifacht. Am stärksten entwickelten sich die Bereiche Ultraschall-Mikroskopie und Kristallzuchtanlagen für den Halbleitermarkt entwickelt, hieß es dazu von Seiten des Unternehmens.

Froberg rechnet für 2019 mit einer Reihe von Auftragsgewinnen und vor diesem Hintergrund rät er zum Kauf der Aktien, bevor diese Auftragszuschläge bekanntgegeben werden. Die von ihm geschätzte Gewinnreihe von 2018 bis 2020 sieht wie folgt aus: 0,33, 0,48 und 0,62 Euro je Anteilsschein. Daraus ergibt sich für das übernächste Jahr ein geschätztes KGV von 19,2. Mit Dividendenzahlungen rechnet er allerdings bis auf weiteres nicht.

Charttechnik



Der Aktienkurs von PVA Tepla ist traditionell schwankungsfreudig, wobei von Februar 2015 bis Juli 2018 mal wieder eine Aufwärtsbewegung angesagt war. Legte der Titel doch in dieser Zeit von 1,46 Euro auf 18,40 Euro zu. Diesen kräftigen Schluck aus der Pulle musste der Wert zuletzt erst einmal verarbeiten und es kam zu einer Korrekturbewegung. Im Bereich von 9,70 Euro besteht aber offenbar die Chance, dass die Aktie da einen Boden ausbilden kann.



Profil



Die PVA Tepla AG entstand im November 2002 durch die Verschmelzung der PVA Vakuumanlagenbau GmbH mit der Tepla AG. Als Vakuum-Spezialist für Hochtemperatur und Plasmaprozesse ist die PVA Tepla AG eines der führenden Unternehmen im Weltmarkt bei Hartmetall-Sinteranlagen, Kristallzucht-Anlagen sowie Anlagen zur Oberflächenaktivierung und Feinstreinigung im Plasma.

Mit ihren Systemen und Dienstleistungen unterstützt die PVA Tepla wesentliche Herstellungsprozesse und technologische Entwicklungen von Industrieunternehmen, insbesondere in der Halbleiter-, Hartmetall-, Elektro-/ Elektronik- und Optikindustrie sowie auf den zukunftsträchtigen Gebieten der Energie-, Photovoltaik- und Umwelttechnologie. Das Unternehmen bietet seinen Kunden individuelle Lösungen aus einer Hand an. Diese reichen von der Technologieentwicklung über die maßgeschneiderte Konstruktion und Bau der Produktionsanlagen bis zum Kundendienst.

Auf Seite 5: Takkt





Takkt-Aktie



Als vierten Nebenwert unter den auf dem Eigenkapitalforum präsentierenden Unternehmen findet Berenberg auch lobende Worte für die Aktien von Takkt. Man traut der Versandhandelsgruppe für Business Equipment Solutions einen Kursanstieg auf 22,50 Euro zu. Das heißt, damit die Rechnung aufgeht, müsste dieser Wert ausgehend von einer aktuellen Notiz von 12,72 Euro um 76,9 Prozent zulegen.

Laut dem zuständigen Analysten James Letten haben die Verantwortlichen aus dem Unternehmen versichert, dass das Wachstum im E-Commerce-Geschäft keinen Einfluss auf das durchschnittliche Bestellvolumen und die Profitabilität hat. Selbst bei den webbasierten Marken würden 30-40 Prozent der Bestellungen telefonisch eingehen, was eine maßgeschneiderte Beratung und Upselling-Möglichkeiten ermögliche und die Bruttomarge von rund 40 Prozent schütze.

Während sich die Werbeausgaben weiter von Print auf Online verlagerten, bleibe das Gesamtbudget mit rund zehn Prozent des Umsatzes unverändert. Mit rund zehn Prozent sonstigen Personalkosten und acht Prozent an Kosten sieht Letten daher den langfristigen EBITDA-Margenkorridor von 12-15 Prozent nicht gefährdet.

Trotz des angeschlagenen US-Food-Service-Unternehmens Hubert (das für 20-25 Prozent von Takkt America stehe und zuletzt einen hohen einstelligen organischen Rückgang verbucht habe) sei Takkt America in den vergangenen zwei Quartalen wieder zu einem soliden organischen Wachstum von 3,5-4,0 Prozent zurückgekehrt, da das NBF-Büromöbelgeschäft um zehn Prozent und der Rest von Takkt America um rund fünf Prozent wachse.

Letten glaubt, dass das Management nach einer strategischen Lösung und möglicherweise einem Verkauf von Hubert sucht. Dies könnte aus seiner Sicht als positiver Katalysator für die Aktie wirken, da er davon ausgeht, dass Hubert die organische Wachstumsrate von Takkt America mit rund zwei Prozent belaste.

Weitere potenzielle Katalysatoren stellten etwaige M&A-Maßnahmen oder eine mögliche Sonderdividende aufgrund des starken Cash-Bestands dar. Das Management werde seinen Dividendenvorschlag im Frühjahr vorlegen, bevorzuge derzeit aber generell M&A, weil den Verantwortlichen die Preise für potenzielle Übernahmeziele nach wie vor als angemessen erscheinen würden. Bei einem elffachen Kurs-Gewinn-Verhältnis und einer widerstandsfähigen Rendite auf den freien Cash Flow von neun Prozent sei Takkt ein echter Value-Wert.

Charttechnik



Der Aktienkurs von Takkt hat es geschafft, sich von Dezember 2002 bis Januar 2017 von 3,40 Euro auf 23,14 Euro nach oben zu schrauben. Seitdem das letztgenannte Rekordhoch aufgestellt wurde, hat sich der zuvor positive Schwung aber ins Gegenteil verkehrt und die Notiz schaltete nachhaltig in den Rückwärtsgang. Bei dem am 19. Oktober bei 12,32 Euro markierten Zwischentief hatte sich der Titel fast halbiert. Momentan versucht sich der Wert im Bereich des Jahrestiefs an einer Bodenbildung, der Abwärtstrend ist derzeit aber noch völlig intakt.



Profil



Die Takkt AG ist die in Europa und Nordamerika führende Versandhandelsgruppe für Business Equipment Solutions. Weltweit liefert Takkt an Kunden in über 25 Ländern. Als Basis ihres Erfolgs sieht die Gruppe ein starkes Systemgeschäft, das kontinuierlich optimiert wird. Der Business-to-Business-Handel unterteilt sich in die Vertriebswege Einzelhandel, Großhandel und Versandhandel. Über diese Vertriebswege werden nahezu alle Produkte für den Geschäftsbedarf vertrieben.

Die Produkte können in die Produktgruppen Verbrauchsgüter (consumables), dauerhafte Güter für die Betriebs- und Geschäftsausstattung (durables) und Spezialprodukte wie Elektrokomponenten, Werkzeuge und Arbeitssicherheitsprodukte (specialities) eingeteilt werden. In dem so beschriebenen Gesamtmarkt für Geschäftsbedarf konzentrieren sich die Gesellschaften der Takkt-Gruppe auf den Business-to-Business-Versandhandel mit Betriebs-, Büro- und Lagerausstattungen sowie Arbeitssicherheitsprodukten. Ziel ist, Kunden die komplette Ausstattung für ihr Unternehmen aus einer Hand anzubieten. Dazu erstellen die Gesellschaften der Takkt-Gruppe ein umfassendes Gesamtsortiment, welches insgesamt aus mehr als 500.000 Produkten besteht. Ergänzt wird das Angebot durch eine Servicepalette.

Auf Seite 6: CTS Eventim





CTS Eventim-Aktie



Der fünfte besonders herausgestellte Titel ist CTS Eventim. Hier hat Berenberg die Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 50,00 Euro versehen. Das ist eine Vorgabe, die sich um 51,1 Prozent über der aktuellen Notiz von 33,10 Euro bewegt.

Interessanter stellt Berenberg diesen Spezialisten für Ticketing und Live-Entertainment positiv heraus, obwohl das Unternehmen sich nicht selbst auf dem Eigenkapitalforum präsentiert hat. Aber man sah sich ermutigt durch das, was von Seiten des Konzertveranstalters DEAG Entertainment AG zu vernehmen war. Demnach verkauft dieses Unternehmen mehr als fünf Millionen Tickets pro Jahr, aber nur ein kleiner Teil davon über die eigene MyTicket-Plattform. Im Vergleich dazu verkauft CTS Eventim jedes Jahr rund 50 Millionen Online-Tickets.

Die DEAG strebe zwar eine Erhöhung des selbst verkauften Anteils auf 30-40 Prozent an, plane aber nicht, Tickets ausschließlich über MyTicket zu vermarkten, da dies aufgrund der Dominanz von CTS Eventim ihre Live-Entertainment-Erlöse gefährden würde. Auch sonst sei CTS für 2019 gut aufgestellt (im Sommer stehen unter anderem Konzerte von Ed Sheeran, Metallica, Pink, KISS, Kelly Family und den Backstreet Boys auf dem Programm) und es dürfte auch nicht allzu schwer fallen, die Ticket-Verkaufszahl aus dem vierten Quartal 2017 zu schlagen, weshalb dazu geraten wird, den Titel im Vorfeld der Bekanntgabe der Zahlen für das Geschäftsjahr 2018 zu kaufen.

Den Gewinn je Aktie taxiert der zuständige Analyst Gerhard Orgonas für die Jahre 2018 bis 2020 auf 1,32, 1,54 und 1,74 Euro. Daraus ergibt sich für das übernächste Jahr ein geschätztes KGV von 19. Bei der Dividende kalkuliert er für die genannten Jahre mit Zahlungen von 0,71 0,82 und 0,92 Euro je Anteilsschein. Laut Organas hat ihn das Eigenkapitalforum in seiner Einschätzung bestärkt, dass CTS Eventim über eine strukturelle Dominanz im deutschen Ticketing-Markt verfügt und das zugrunde liegende Gesamtmarktwachstum stark bleiben wird.

Charttechnik



Der Aktienkurs von CTS Eventim kann von September 2002 bis Juni 2018 einen Anstieg von 0,144 Euro auf 43,56 Euro und damit eine starke Performance vorweisen. Bei genauer Hinsicht zeigt sich aber auch, dass der Titel aktuell nicht mehr kostet als bereits Mitte 2015. Die früher gezeigte Dynamik ist somit verlorengegangen und damit die Chartampel wieder auf Grün springt, müsste der Titel aus dem zuletzt vorherrschenden mittelfristigen Seitwärtstrend erst nach oben ausbrechen.



Profil



Die CTS Eventim AG & Co. KGaA ist eines der führenden deutschen Unternehmen in der Vermarktung von Tickets für Konzert-, Theater- und Sportveranstaltungen sowie ein Veranstalter von Live-Events. Über die Systeme der Eventim-Gruppe werden jährlich europaweit insgesamt mehr als 250 Millionen Veranstaltungstickets für weit mehr als 200.000 Events vermarktet.

Zur Vermarktung der Tickets nutzt Eventim ein Netz von europaweit über als 20.000 Vorverkaufsstellen, mehrere Call Centern sowie insbesondere auch Internetplattformen wie www.eventim.de und www.getgo.de. Ende 2012 übernahm die Gesellschaft die Lanxess-Arena in Köln, welche mit rund 20.000 Plätzen eine der größten und erfolgreichsten Veranstaltungshallen weltweit ist.