Für 2014 sollen 35 Cent je Aktie ausgeschüttet werden. Vor vier Jahren war die Dividende gestrichen worden, weil Gagfah angesichts einer bevorstehenden milliardenschweren Refinanzierungsrunde das Geld zusammenhalten wollte. Bis dato gab es Quartalsdividenden, 2010 wurden insgesamt 50 Cent ausgeschüttet.

Seither wurde das Unternehmen saniert: Der Leerstand in den über 140.000 Wohnungen ging nach unten, die Mieten stiegen, nicht-strategische Bestände wurden abverkauft, Finanzierungskosten gedrückt. Das alles führte im abgelaufenen Jahr zu einem deutlichen Gewinnsprung: Das operative Ergebnis kletterte auf 189,9 Millionen Euro beziehungsweise 88 Cent je Aktie - ein Plus von 47 Prozent.

2014 war für das Unternehmen das letzte Jahr in Eigenständigkeit. Gagfah geht in der ungleich größeren Annington auf, die Ende vergangenen Jahres eine Übernahmeofferte vorgelegt und sich inzwischen die Mehrheit der Aktien gesichert hat. Die Integration soll in Kürze starten. Es entsteht ein Konzern mit rund 350.000 Wohnungen im Wert von 21 Milliarden Euro - nach Angaben von Annington der zweitgrößte in Europa hinter der französischen Unibail-Rodamco. Gagfah-Chef Thomas Zinnöcker bleibt noch für eine Übergangszeit mit an Bord.

Reuters

Auf Seite 2: Einschätzung der Redaktion



Während der laufenden Fusion mit dem Branchenprimus bei Wohnimmobilien Deutsche Annington liefert der Fusionspartner Gagfah aus Mülheim an der Ruhr eine starke Bilanz für das abgelaufene Geschäftsjahr und will erstmals seit März 2011 wieder eine Dividende zahlen. Mit 35 Cent pro Aktie liegt die Ausschüttung etwas höher als die von Analysten erwarteten 33 Cent pro Anteilschein. Die Hauptversammlung, auf der die Aktionäre über die Ausschüttung abstimmen werden, ist für den 12. Juni geplant. Allerdings hält die Deutsche Annington, die ihre Bilanz für 2014 am Donnerstag vorlegen wird, seit Ende Januar mindestens 93,82 Prozent an Gagfah.

Fazit: Seit Jahresbeginn entwickelt sich der Aktienkurs von Deutsche Annington im Vergleich besser. Gagfah-Aktionären, die ihre Anteile bisher noch nicht in Papiere des Branchenprimus getauscht haben, empfehlen wir deshalb Gagfah zu verkaufen und in Deutsche Annington umzuschichten. Trotz der inzwischen anspruchsvollen Bewertung von Wohnimmobilienaktien bleiben die Aussichten gut - im Wesentlichen wegen den historisch günstigen Refinanzierungsbedingungen der Konzerne.

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Klaus Schachinger