Die Renditen von Anleihen sind zuletzt zwar etwas gestiegen. Mit einer Dividendenrendite von 3,6%, welche die Euro Stoxx 50-Vertreter im Schnitt auf ungewichteter Basis abwerfen, liegt die laufende Rendite von Aktien nach wie vor markant über den aktuellen Mini-Renditen von Bundesanleihen. Zudem bringen sie auch eine höhere Rendite wie Euro-Staatsanleihen mit ordentlicher Bonität oder von Unternehmensanleihen mit Investmentgrade-Qualität.

Allerdings ist es bei der Suche nach geeigneten Dividendenzahlern für das Depot wichtig, nicht alleine nur auf die Höhe der Dividendenausschüttung zu achten, sondern unbedingt auch auf die Nachhaltigkeit der Zahlungen zu schauen. Bei der Aufgabe, beides in die Anlageentscheidung miteinzubinden, hilft das Dividendenmodell der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). Denn dieses ist auf nachhaltige Dividendenausschüttungen fokussiert.

Konkret beruht dieses Dividenden-Scoring-Modell auf einem Multi-Faktoren-Ansatz mit monatlicher Auswertung, bei dem die längerfristige Dividendenpolitik der Konzerne im Vordergrund steht. Es identifiziert Titel, die eine nachhaltig attraktive Ausschüttungsrendite bieten. Als Inputfaktoren für das Modell werden dabei sowohl historische Daten als auch Schätzungen für das laufende Geschäftsjahr verwendet.

Insgesamt wird eine Historie von zehn Jahren betrachtet. Das wichtigste Kriterium stellt die erwartete Dividendenrendite dar, die auf Basis des aktuellen Kurses und der von den hauseigenen Analysten prognostizierten Auszahlung für das Geschäftsjahr 2017 ermittelt wird. Dabei wertet das Modell Dividendensenkungen als Malus, während Erhöhungen mit Pluspunkten honoriert werden.

Weitere Einflussfaktoren sind die durchschnittliche Dividendendeckung, das Wachstum beim Gewinn je Aktie, die Schwankungen beim Ergebnis je Aktie sowie das S&P-Rating. Für jeden Inputfaktor wird eine Reihenfolge in Bezug auf die Erfüllung des jeweiligen Kriteriums gebildet, wobei für die optimale Erfüllung 100 und im schlechtesten Falle 0 Scoring-Punkte vergeben werden. Die Punkte werden schließlich je nach Bedeutung der Input-faktoren gewichtet und aggregiert.

Aufgrund des relativen Rankings ist es nicht außergewöhnlich, dass ein Unternehmen in unterschiedlichen Vergleichsgruppen eine abweichende Gesamtpunktzahl erreicht. Da es sich um einen quantitativen Ansatz handelt, spielen die Analystenratings keine Rolle. Auf den nachfolgenden Seiten nennen wir die Namen der aktuellen Top-5 aus dem Euro Stoxx 50 Index sowie einige weitere Details zu diesen Unternehmen. Deren geschätzte Dividendenrenditen bewegen sich dabei zwischen 4,8 und 6,1 Prozent.

Auf Seite zwei: Societe Generale





Societe Generale-Aktie



Auf Platz fünf ist in der Juli-Berechnung des LBBW-Dividendenmodells Societe Generale zu finden. Punkten kann die französische Großbank vor allem mit dem Gewinnwachstum je Aktie, für das man volle 100 Punkte kassiert hat. Nachholbedarf gibt es dagegen bei den Gewinnschwankungen. Bei diesem Punkt konnte man nur schlappe 24 Zähler einheimsen.

Name Societe Generale
Dividende 2017e 2,35 Euro
Dividendenrendite 2017e 4,88 Prozent
82 Punkte
Rendite 84 Punkte
Dividendensenkungen 33 Punkte
Dividendenerhöhungen 80 Punkte
Gewinnwachstum je Aktie 100 Punkte
Schwankungen Gewinn je Aktie 24 Punkte
Rating 82 Punkte
Gesamt 75,9 Punkte


Im ersten Quartal 2017 litt die Societe Generale unter den anhaltend niedrigen Zinsen und neuen Rückstellung für Rechtskosten. Der Nettogewinn der nach Vermögenswerten drittgrößten Bank Frankreichs ermäßigte sich um 19 Prozent auf 747 Millionen Euro und verfehlte damit die Analystenerwartungen von 776 Millionen Euro. Bei den Einnahmen konnte das Institut aber mit einem Wachstum von fünf Prozent auf 6,47 Milliarden Euro aufwarten.

Zu den Stärken des Instituts zählt es die LBBW, dass es sich um eine geografisch breit diversifizierte Universalbank mit einem guten Franchise-System handelt. Als Pluspunkte werden außerdem eine verbesserte Kapitalausstattung und ein gutes Ertragswachstum im internationalen Retail-Banking (vor allem in Zentralosteuropa herausgestellt.

Als Minuspunkte finden Ertragsdruck durch anhaltende Niedrigzinsen Erwähnung, insbesondere in Frankreich, Kapitalmarktaktivitäten mit komplexen Trading-Risiken in volatilem Marktumfeld sowie Risiken in den Schwellenländern Erwähnung.

Charttechnik





Die Aktie der Societe Generale versucht sich in diesem Jahr darin, die in den Jahren zuvor gültige breite Seitwärtsrange nach oben hin zu verlassen. Im Mai schien das mit einem da bei 51,88 Euro aufgestellten Jahreshoch auch bereits gelungen zu sein, doch bis Juni war man dann wieder etwas zurückgefallen. Charttechnisch wäre es nun wichtig, neues Momentum aufzubauen und den seit Mitte Juni 2016 bestehenden Aufwärtstrend als intakt zu untermauern.

Profil



Die Société Générale teilt ihre geografisch breit gestreuten Geschäftsaktivitäten in drei Kern-Geschäftssparten: Retail-Banking in Frankreich, International Retail Banking, Financial Services und Versicherungen mit Tochterbanken unter anderem in Zentral-und Osteuropa, der Tschechischen Republik, Rumänien, Russland und einer Präsenz in 13 Ländern Afrikas und Asien sowie Global Banking and Investor Solutions. Darin stecken das Investment Banking (CIB), Advisory und das Asset Management.

Auf Frankreich entfallen 48 Prozent der Risiken, auf Europa 32 Prozent, Nordamerika zehn Prozent, auf Asien fünf Prozent und auf Afrika und den mittleren Osten vier Prozent. Die Marktanteile liegen in Frankreich für Hypothekenkredite bei rund zehn Prozent und für Einlagen bei neun Prozent.

Auf Seite drei: Daimler





Daimler-Aktie



Eine Gesamtpunktzahl von 78,5 bringt Daimler auf den vierten Platz im LBBW-Dividendenmodell. Komplett punkten kann der deutsche Autobauer zwar in keiner Kategorie, aber es fehlen auch Ausreißer nach unten und der Platz in den Top-5 ist folglich der Konstanz zu verdanken.

Name Daimler
Dividende 2017e 3,35 Euro
Dividendenrendite 2017e 5,22 Prozent
86 Punkte
Rendite 92 Punkte
Dividendensenkungen 33 Punkte
Dividendenerhöhungen 60 Punkte
Gewinnwachstum je Aktie 66 Punkte
Schwankungen Gewinn je Aktie 52 Punkte
Rating 82 Punkte
Gesamt 78,0 Punkte


Operativ läuft es bei Daimler nach Einschätzung der LBBW rund mit steigenden Automobilabsätzen. So wurde im Juni 2017 mit 222.000 Fahrzeugen (plus 10,1 Prozent) die höchste monatliche Auslieferungszahl in der Unternehmensgeschichte verzeichnet. Im zweiten Quartal wuchs der Automobilabsatz mit 619.000 Fahrzeugen bzw. plus 10,4 Prozent ebenfalls zweistellig. Allgemein ist davon die Rede, dass Daimler die Früchte aus der Erneuerung der E-Klasse und dessen steigendem Absatz in Kombination mit der Optimierung der Produktions- und Kostenstruktur ernte.

Im ersten Quartal hatte Daimler vom starken Autogeschäft und mehreren Sondereffekten profitiert. Im Lkw-Geschäft, für das Daimler ein Sparprogramm aufgelegt hat, zog das Geschäft deutlich an. Auf Basis der ersten drei Monaten blickte Daimler optimistischer auf das Gesamtjahr. Der DAX-Konzern rechnet nun mit deutlichen Zuwächsen sowohl bei Umsatz, Absatz als auch beim Gewinn. Bisher hatte der Autokonzern nur leichte Steigerungen in Aussicht gestellt.

Als Risiken werden neben der Unsicherheit über die spekulierten Abgasmanipulationen auch sinkende Restwerte bei Dieselfahrzeugen vor dem Hintergrund der Diskussion von Fahrverboten herausgestellt. Auch die Entwicklung in den USA und die dort entfachte politische Diskussion über Einfuhrzölle könnte sich negativ auswirken, heißt es.

Charttechnik





Die Aktie von Daimler hat sich von März 2009 bis März 2015 von 17,44 Euro auf 95,79 Euro nach oben gearbeitet. Aber die Aktie kostet derzeit dennoch weniger als in der Spitze vor zehn Jahren. Zudem hat sich seit dem erwähnten Zwischenhoch ein Abwärtstrend breit gemacht, der angesichts einer in diesem Jahr dürftigen Kursentwicklung auch als völlig intakt zu bezeichnen ist.

Profil



Die Daimler AG ist ein global operierender Automobilhersteller. Personenkraftwagen und Nutzfahrzeuge sowie Finanzdienstleistungen bilden das Kerngeschäft des zu den international führenden Autoproduzenten zählenden Konzerns. Daimler vertreibt seine Fahrzeuge und Dienstleistungen in nahezu allen Ländern der Welt und hat Produktionsstätten auf fünf Kontinenten. Zum heutigen Markenportfolio zählen neben Mercedes-Benz, der wertvollsten Premium-Automobilmarke der Welt, die Marken smart, Freightliner, Western Star, BharatBenz, Fuso, Setra und Thomas Built Buses.

Auf Seite vier: AXA





AXA-Aktie



Auf Platz drei in der aktuellen Dividenden-Scoring-Rangliste der LBBW für den Euro Stoxx 50-Index rangiert AXA. Die französische Versicherung kommt auf 78,5 Punkte und schneidet damit um 0,5 Punkte besser ab als Daimler. Die höchste Punktzahl gab es für die Dividendenrendite, am schwächsten schneidet AXA dagegen beim Gewinnwachstum je Aktie ab.

Name AXA
Dividende 2017e 1,20 Euro
Dividendenrendite 2017e 4,81 Prozent
68 Punkte
Rendite 88 Punkte
Dividendensenkungen 66 Punkte
Dividendenerhöhungen 80 Punkte
Gewinnwachstum je Aktie 38 Punkte
Schwankungen Gewinn je Aktie 60 Punkte
Rating 82 Punkte
Gesamt 78,5 Punkte


Für Kursfantasie könnte nach dem Urteil der LBBW Pläne sorgen, einen Minderheitenanteil am US-Geschäft (mit Ausnahme von AXA America Coporate Solutions) an die Börse zu bringen. Betroffen davon sind der 64-prozentige Anteil an der börsennotierten AllianceBernstein (mit insgesamt 498 Milliarden Dollar Assets under Management) sowie das Lebengeschäft mit 2,5 Millionen Kunden, wobei allein dessen wichtigste Einheit, AXA Equitable Life, ein Eigenkapital von 13,3 Milliarden Dollar aufweist. Der Erlös soll in die priorisierten Geschäftsfelder investiert und/oder an die AXA-Aktionäre ausgeschüttet werden.

Die LBBW-Analysten sehen bei AXA folgende Stärken: Ein international bekannter Markenname mit starker Lebensversicherungsplattform, hohe Marktanteile in Frankreich, USA, Belgien und Japan, klar kommunizierte Strategie und gute Akquisitionshistorie, ambitioniertes Strategie- und Kostensparprogramm sowie vermutlich stark überdotierte Schadenrückstellungen.

Als Schwachpunkte hat man einen vergleichsweise hohen Anteil von Fremd- und Hybridkapital ausgemacht, stärker schwankende aufsichtsrechtliche Eigenmittelanforderungen durch Solvency II, Niedrigzinsphase belastet Kapitalerträge (insbesondere im Lebengeschäft), langfristig unterdurchschnittliche Ergebnisse in der Schaden- & Unfallversicherung sowie Risiken durch (Natur-)Katastrophen und schwankende Mortalität in der Lebensversicherung.

Charttechnik





So wie das bei den meisten europäischen Finanzwerten der Fall ist, notiert auch die AXA-Aktie noch deutlich unter den früher aufgestellten Rekorden. Auch in den beiden vergangenen zwei Jahren ging es nicht vorwärts mit der Notiz. Aber der Kurs ist nahe dran am Zwischenhoch aus dem Jahr 20015 von 25,81 Euro und ein Sprung darüber wäre gleichbedeutend mit einem charttechnischen Kaufsignal.

Profil



AXA ist ein weltweit tätiger Versicherungskonzern mit 107 Millionen Kunden und rund 166.000 Mitarbeitern in 64 Ländern. Fast zwei Drittel der Prämieneinnahmen des Konzerns stammen aus dem Lebensversicherungsgeschäft und rund ein Drittel aus der Schaden- und Unfallversicherung. Die geografischen Schwerpunkte des Unternehmens liegen in Frankreich (24 Prozent), Deutschland (elf Prozent) und den USA (14 Prozent). Einschließlich der Drittgelder von AXA Investment Managers und der börsennotierten US-Tochter AllianceBernstein zählt der Konzern mit insgesamt 1,4 Billionen Euro Assets under Management zu den größten Vermögensverwaltern der Welt.

Auf Seite fünf: Münchener Rück





Münchener Rück-Aktie

(WKN: 843002)

Mit einem deutlichen Vorsprung vor dem drittplatzierten AXA ist die Münchener Rück mit einer Gesamtpunktzahl von 80,2 im LBBW-Dividendenmodell zu finden. Die volle Punktzahl konnte der Rückversicherer in der Kategorie Dividendensenkungen ergattern, dürftig sieht es dagegen beim Gewinnwachstum aus.

Name Münchener Rück
Dividende 2017e 8,75 Euro
Dividendenrendite 2017e 4,84 Prozent
62 Punkte
Rendite 86 Punkte
Dividendensenkungen 100 Punkte
Dividendenerhöhungen 80 Punkte
Gewinnwachstum je Aktie 18 Punkte
Schwankungen Gewinn je Aktie 54 Punkte
Rating 94 Punkte
Gesamt 80,2 Punkte


Die LBBW sieht bei der Münchener Rück Stärken darin, dass es sich um den Weltmarktführer in der Rückversicherung handelt und der Konzern über eine gute geografische Diversifikation verfügt. Im Branchenvergleich sei das Unternehmen zudem insgesamt mit einem konservativen Investmentportfolio ausgestattet. Darüber hinaus sei die regulatorische Kapitalausstattung exzellent und die hohe Dividende werde zusätzlich von einem Aktienrückkaufprogramm flankiert.

Als Nachteile weisen die Analysten dagegen auf die seit Jahren weitgehend stagnierenden Prämieneinnahmen hin sowie auf die Niedrigzinsphase, welche die Kapitalerträge belaste. Das gelte insbesondere in der deutschen Leben-Sparte. Auch halte der zyklische Preisdruck in wichtigen Sparten der Schaden- & Unfallrückversicherung an und Imageprobleme belasteten den ERGO-Vertrieb in Deutschland.

Das erste Quartal 2017 von Munich Re fiel laut LBBW enttäuschend aus. Das Nettoergebnis kletterte gegenüber dem ersten Quartal 2016 um 29 Prozent auf 554 Millionen Euro, verfehlte aber die Konsensschätzungen von 598 Millionen Euro). Das Management erwarte für das Jahr 2017 unverändert ein Nettoergebnis zwischen 2,0 und 2,4 Milliarden Euro, wobei dessen Prognosen in der Regel recht konservativ ausfallen.

Charttechnik





Die Aktie der Münchener Rück bleibt im laufenden Bullenmarkt klar hinter dem Gesamtmarkt zurück. Seit Februar 2015 ist es sogar so, dass die Notiz letztlich nur auf der Stelle tritt. Aufhellen würde sich das Bild, wenn das Jahreshoch von 189,40 Euro, oder noch besser das Zwischenhoch aus dem Jahr 2015 bei 205,85 Euro überwunden werden kann.

Profil



Munich Re ist - noch vor Swiss Re - der größte Rückversicherer weltweit. Das Prämienvolumen im Geschäftsfeld Rückversicherung belief sich im Jahr 2016 auf knapp 28 Milliarden Euro. Zudem erwirtschaftete der Konzern mit der Tochter ERGO 16 Milliarden Euro im Erstversicherungsgeschäft sowie fünf Milliarden Euro im Segment Munich Health. ERGO ist in über 30 Ländern vertreten und betreut rund 40 Millionen Kunden, allein 20 Millionen davon in Deutschland. Hierzulande zählt ERGO zu den drei größten Versicherungsunternehmen und verfügt über die Marken DKV (Krankenversicherung), D.A.S. (Rechtsschutz) und Europäische Reiseversicherung. Mit der DKV ist ERGO auch Marktführer im europäischen Krankenversicherungsgeschäft.

Auf Seite sechs: Total





Total-Aktie

(WKN: 850727)

Auf den ersten Platz im LBBW-Dividenden-Scoring-Modell der nachhaltigen Dividendenzahler aus dem Euro Stoxx 50 Index ist im Juli Total zu finden. Zu verdanken ist das vor allem 100 Punkten in der Kategorie Dividendensenkungen und hohe 98 Punkte für die Dividendenrendite. Ganz schwach sind dagegen die zwölf Punkte in Sachen Gewinnwachstum. Trotz reicht es insgesamt für den Bestwert von 81,6 Punkten.

Name Total
Dividende 2017e 2,66 Euro
Dividendenrendite 2017e 6,13 Prozent
36 Punkte
Rendite 98 Punkte
Dividendensenkungen 100 Punkte
Dividendenerhöhungen 60 Punkte
Gewinnwachstum je Aktie 12 Punkte
Schwankungen Gewinn je Aktie 70 Punkte
Rating 89 Punkte
Gesamt 81,6 Punkte


Im ersten Quartal erzielte Total ein bereinigtes operatives Ergebnis der einzelnen Geschäftsbereiche von 2,8 Milliarden Dollar nach 2,7 Milliarden Dollar im vierten Quartal 2016 (erstes Quartal 2016: 1,9 Milliarden Dollar; plus 47 Prozent im Jahresvergleich). Unter dem Strich erzielte das Unternehmen einen um 56 Prozent höheren bereinigten Nettogewinn von 2,6 Milliarden Dollar (erstes Quartal 2016: 1,6 Milliarden Dollar; viertes Quartal 2016: 2,4 Milliarden Dollar). Der Umsatz legte dabei um 25 Prozent auf 41,2 Milliarden Dollar zu. Die Nettoverschuldung fiel auf 23,5 Milliarden Dollar (31.12.2016: 27,1 Milliarden Dollar).

Aus Sicht der LBBW-Analysten steht Total wie alle Ölkonzerne aufgrund der Öl-Baisse unter Druck. Positiv zu vermerkt werden jedoch das integrierte Geschäftsmodell, das mit Raffinerie und Vertrieb eine gewisse Kompensation bringt und die Steigerung der Produktion. 2016 stieg diese um 4,5 Prozent auf 2,45 Millionen Barrel am Tag, nachdem sie 2015 bereits um den Rekordwert von neun Prozent zulegen konnte. Gegenmaßnahmen aus Assetverkäufen, Hybrids und Kostensenkungen beginnen sich auszuzahlen, heißt es.

Total dürfte es dank der Gegenmaßnahmen aus unserer Sicht trotz des Ratingdruckes vorerst gelingen, das Rating im sehr guten Investment Grade zu halten. Daher sehen die Anleiheanalysten Total weiter als relativ sicheren Hafen im Öl- und Gas-Bereich an. Wesentliche Risiken für den Investment Case sieht man in einer erneuten Öl-Baisse.

Charttechnik





Wäre die Charttechnik im LBBW-Dividenden-Scoring-Modell ein Beurteilungskriterium, dann wäre Total nicht auf dem ersten Platz gelandet. Denn in dieser Hinsicht sieht es sowohl kurz- als auch langfristig nicht gerade rosig aus. Der Titel kostet momentan so viel wie im Jahr 2000 und in den vergangenen Wochen hat der Wert deutlich an Boden verloren. Ein konstruktives Chartbild sieht folglich anders aus.

Profil



Mit der Übernahme von PetroFina und Elf Aquitaine in den Jahren 1999 bzw. 2000 hat sich Total zu einem der weltweit führenden integrierten Öl-Konzerne entwickelt. Das französische Unternehmen ist in allen Industriesegmenten tätig, wobei der Ertragsschwerpunkt im Bereich Exploration und Förderung liegt. Das Unternehmen beschäftigt in rund 130 Ländern mehr als 100.000 Mitarbeiter. Es ist an 21 Raffinerien beteiligt und betreibt mehr als 15.500 Tankstellen. Darüber hinaus ist das Unternehmen auch im Bereich der erneuerbaren Energien aktiv.

Mit seinen Fördereinheiten produzierte Total im vergangenen Jahr rund 2,5 Millionen Barrel Öläquivalente pro Tag und erzielte einen bereinigten Nettogewinn von 8,3 Milliarden Dollar. Eine Änderung des Ölpreises von zehn Dollar pro Barrel verändert 2017 den bereinigten operativen Gewinn von Total um zwei Milliarden Dollar bzw. den Cash Flow um 2,5 Milliarden. Dollar.