Konkretes gebe es aber noch nicht zu berichten. Das Laborglasgeschäft (Life Science Research) betreibt Gerresheimer seit 2007 zusammen mit dem US-Konzern Thermo Fisher Scientific. Der Umatz der Sparte mit rund 700 Mitarbeitern erreichte 2015 rund 100 Millionen Euro, das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) lag bei 15,3 Millionen. Produktions- und Absatzschwerpunkt sind die USA.

Röhrhoff hatte zum Jahresanfang angekündigt, dass der Verkauf eine Option sei. Zuvor hatte er sich bereits von dem kostspieligen Röhrenglas-Bereich getrennt und dafür knapp 200 Millionen Euro eingestrichen.

Der Manager betonte, es würden aber auch Übernahmekandidaten ins Visier genommen. "Unser Ziel bleibt es, die regionale Präsenz zu erweitern, aber auch neue Technologien zu erwerben."

GEWINNSPRUNG TROTZ EINBUSSEN IN DEN SCHWELLENLÄNDERN



Florierende Geschäfte mit der Pharmaindustrie in Europa und Nordamerika haben Gerresheimer im zweiten Quartal auf die Sprünge geholfen. Der bereinigte operative Gewinn (Ebitda) legte um 17,5 Prozent auf 84,7 Millionen Euro zu, unter dem Strich stieg das Ergebnis sogar um 29 Prozent auf 37,7 Millionen. Allerdings bekommt der Konzern die Schwäche in den Schwellenländern zu spüren. Dort werde es anders als in den Vorjahren 2016 Einbußen geben, so Röhrhoff. Er nannte das allerdings eine "temporäre Delle". Er werde daher seine Expansionspläne in Ländern wie Brasilien vorantreiben.

Für 2016 bekräftigte Röhrhoff sein Ziel, das bereinigte Ebitda auf rund 320 (Vorjahr: 277,9) Millionen Euro zu steigern. Der Konzernumsatz soll um neun Prozent auf 1,5 Milliarden Euro steigen. Im zweiten Quartal kletterten die Erlöse um vier Prozent auf 370,5 Millionen Euro. Bereinigt um Währungseffekte und Zukäufe stagnierte der Umsatz allerdings. In den Folgejahren peilt Gerresheimer unverändert durchschnittliche Umsatzzuwächse zwischen vier und sechs Prozent an.