Aus einer Partnerschaft wird eine Übernahme. Im Sommer 2019 vereinbarte die GFT Technologies eine strategische Partnerschaft mit der In-Gmbh aus Konstanz. Jetzt haben die Stuttgarter den Spezialisten für Cloud-fähige Plattformlösungen übernommen. Es ist bereits der zweite Zukauf innerhalb weniger Monate. Erst im Juli 2019 verstärkte sich GFT Technologies mit einem IT-Spezialisten, der Maschinenhersteller und Fertigungsbetriebe auf dem Weg in die Digitalisierung unterstützt. Die Zukäufe belegen eines: GFT ist auf gutem Weg sein operatives Geschäft breiter aufzustellen.

GFT Technologies hatten schmerzhaft erfahren, wie es ist, wenn das Geschäft auf einzelne Kunden konzentriert ist. Deutsche Bank und Barclays standen einmal für mehr als 50 Prozent der Erlöse. Weil die Finanzinstitute weniger Geld ausgeben, kommt von dieser Seite immer weniger rein. Natürlich zeigt sich das auch in den Zahlen. In den ersten neun Monaten brach der Nettogewinn um 39 Prozent auf zehn Millionen Euro ein. Dass es den Stuttgarter gelungen ist, in dem Zeitraum den Umsatz leicht steigern zu können, ist ein Anzeichen dafür, dass die Richtung stimmt. Viel Potenzial verspricht beispielsweise das verstärkte Engagement in der Versicherungsbranche. Dort gewinnt die Digitalisierung der Geschäftsprozesse an Dynamik und GFT hat das Potenzial hier schneller zu wachsen, um mögliche weitere Umsatzrückgänge der beiden Großkunden kompensieren zu können.

Positive Impulse für den Aktienkurs könnten von den beiden anstehenden Veranstaltungen kommen. Am 22. Januar präsentiert das Management seine Strategie den Analysten von Kepler Cheuvreux und am 28. Januar ist GFT Technologies dann in Stuttgart auf Roadshow. Vielleicht ist dann auch schon etwas über die Dividende zu erfahren. Konsensschätzungen gehen von einer Anhebung um fünf Cent auf 0,35 Euro aus. Beim aktuellen Kurs entspräche das einer Rendite von 2,8 Prozent.

Die Aktie gilt als aussichtsreicher Turn-Around-Kandidat für dieses Jahr. Charttechnische ist der Kurs im Herbst aus dem langen Seitwärtstrend nach oben ausgebrochen. Der nächste technische Widerstand bei 15 Euro liegt weit unter den historischen Hochs. 2015 notierte die Aktie bei über 30 Euro.


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Kursziel: 15,00 Euro
Stoppkurs: 7,90 Euro