€uro am Sonntag: Sie haben Ihr Angebot für den Münchner Chipzulieferer Siltronic noch mal auf 145 Euro erhöht. Erreichen Sie die Annahmequote von 50 Prozent?

Doris Hsu: Wir sind zuversichtlich, dass wir die Annahmeschwelle erreichen und unser Übernahmeangebot Erfolg hat. Damit dies gelingt, müssen jedoch so viele Siltronic-Aktionäre wie möglich ihre Aktien bis 10. Februar in unser Angebot einbringen. Gegenüber dem aktuellen Kurs ist unser Angebot von 145 Euro pro Aktie sehr attraktiv.

Die Siltronic-Aktie notiert bei 141 Euro. Kaufen Sie selbst Siltronic-Aktien zu?

Wir haben zwischen 21. und 25. Januar Siltronic-Anteile von etwas über 4,5 Prozent zum Höchstpreis von 145 Euro pro Aktie am Markt erworben. Daraus resultiert auch unser endgültiger Angebotspreis.

Sie haben einen Gewinnabführungsvertrag zunächst ausgeschlossen. Wie können Sie dann von Siltronic profitieren?

Wir benötigen keinen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag, um Synergien aus der Transaktion zu realisieren. Auch so könnten wir mit Siltronic schneller in den Ausbau unserer Kapazitäten investieren, um die weltweit steigende Nachfrage nach Siliziumwafern zu bedienen. Mit einem größeren Produktportfolio und einer breiteren geografischen Abdeckung werden wir mehr Kunden weltweit erreichen.

Welche Marktanteile wollen Sie mit der Transaktion erreichen?

Gemeinsam mit Siltronic wären wir die Nummer 2 am globalen Markt für Siliziumwafer. Unser kombinierter Marktanteil läge bei etwa 25 bis 30 Prozent.

Unter welchen Voraussetzungen ist ein Delisting von Siltronic geplant oder möglich?

Wir haben bislang keine Pläne, die über das Erreichen der Mindestannahmequote hinausgehen.