So wies der Commitments of Traders-Report der US-Aufsichtsbehörde CFTC ein kräftiges Plus beim allgemeinen Interesse an Gold-Futures aus. In Richtung Rekordniveau kletterte in der Woche zum 17. Dezember bspw. die Anzahl offener Kontrakte (Open Interest), die sich von 690.000 auf 717.000 Kontrakte (+3,9 Prozent) verbessert hat. Sowohl große als auch kleine Terminspekulanten sind im Berichtszeitraum zuversichtlicher geworden. Dies schlug sich bei deren kumulierter Netto-Long-Position (Optimismus überwiegt) in einem Anstieg von 302.300 auf 318.600 Kontrakte (+5,4 Prozent) nieder. Offensichtlich sind nicht alle Anleger davon überzeugt, dass sich die Sorgen hinsichtlich Handelskrieg und Brexit demnächst in Wohlgefallen auflösen werden.

Deutlich verbessert hat sich vor allem die Stimmung unter den Großspekulanten (Non-Commercials). Dort war nämlich bei nahezu unverändertem Short-Engagement ein kräftiger Anstieg der Long-Seite um 15.300 Futures registriert worden. Dadurch hat sich deren Netto-Long-Position von 271.000 auf 286.300 Futures (+5,6 Prozent) erhöht. Kleine Terminspekulanten (Non-Reportables) sind ebenfalls optimistischer geworden und haben ihre Netto-Long-Position von 31.400 auf 32.300 Kontrakte (+2,9 Prozent) nach oben gefahren. Angesichts einer Jahresperformance von bislang über 15 Prozent stehen die Chancen relativ gut, die höchste Wertsteigerung seit dem Jahr 2010 zu erzielen. Zur Erinnerung: Damals kletterte der Goldpreis um fast 30 Prozent.

Labile Banken sprechen für Gold


In der vergangenen Woche wurden Anleger wieder einmal daran erinnert, dass der Bankensektor alles andere als vor Gesundheit strotzt. So stellte der italienische Staat 900 Millionen Euro bereit, um die in Schieflage geratene Volksbank Popolare di Bari zu retten. Und selbst die Deutsche Bank, die einmal als Rückgrat der deutschen Wirtschaft galt, hat mit diversen Problemen zu kämpfen. Andrea Enria, der Vorsitzende des Aufsichtsgremiums bei der Europäischen Zentralbank meinte auf einer Konferenz in Rom, dass die Deutsche Bank eindeutig ein Problem mit der Tragfähigkeit ihres Geschäftsmodells hatte und die EZB die jüngsten Restrukturierungsbemühungen der Bank vorangetrieben habe. Und selbst bei US-Banken, deren Rentabilität weltweit als vorbildhaft galt, bemängelten die US-Aufsichtsbehörden die Pläne von sechs Großbanken für eine Abwicklung im Krisenfall. Dabei handelte es sich um die Bank of America, Bank of New York Mellon, Citigroup, Morgan Stanley, State Street und Wells Fargo. Sie müssen bis Ende März ihre sogenannten "Testamente" nachbessern. Die Underperformance europäischer Banken lässt sich besonders am Euro Stoxx Banks ablesen. Dieser hat nämlich auf Fünfjahressicht 27 Prozent verloren, während der Euro Stoxx 50 im selben Zeitraum ein Plus von 19 Prozent erzielt hat. Wer Banken eher misstraut, sollte einen Teil seines Vermögens daher unbedingt über die Krisenwährung Gold absichern.

Aus charttechnischer Sicht kann man die Entwicklung des gelben Edelmetalls in der vergangenen Woche als ausgesprochen lethargisch bezeichnen. Es bewegte sich nämlich in einer außerordentlich engen Tradingrange von lediglich elf Dollar. Nach dem zur Jahresmitte erfolgten Kurssprung um über 20 Prozent binnen weniger Monate kann man den Wechsel in den Seitwärtsmodus aber durchaus als relative Stärke interpretieren. Auf kurze Sicht ist es nun wichtig, dass die im Bereich von 1.460 Dollar angesiedelte Unterstützungszone nicht nachhaltig verletzt wird. Sollte dies nicht gelingen, wäre die Marke von 1.420 Dollar von großer Bedeutung. Hier ist nämlich neben der langfristigen 200-Tage-Linie auch ein markanter Boden angesiedelt.