Zinsen, Inflation, Rezession – was können Anleger für das Jahr 2024 erwarten? Goldman Sachs ist mehr als optimistisch. Was die Gründe sind und warum „der schwierige Teil vorbei“ ist

„Der schwierige Teil ist vorbei“, lautet der Titel von Goldman Sachs jüngstem Makroausblick für das nächste Jahr. Demnach sind die Analysten äußerst optimistisch. „Die Weltwirtschaft wird sich 2024 besser entwickeln, als viele erwarten“. Genau wie auch 2023 solle sie auch dieses Jahr erneut die Erwartungen übertreffen. Doch was steckt dahinter?

Goldman liefert in seinem neuesten Bericht gleich mehrere Rückenwinde, die das weltweite Wachstum nächstes Jahr ankurbeln sollen. Dazu zähle unter anderem ein starkes Wachstum des realen Haushaltseinkommens, eine geringere Belastung durch geld- und fiskalpolitische Straffungen, eine Erholung der Produktionstätigkeit sowie eine erhöhte Bereitschaft der Zentralbanken, bei einer Verlangsamung des Wachstums Zinssenkungen vorzunehmen. Doch wie sieht Goldmans Prognose im Detail aus?

Goldman Sachs – so viel Wirtschaftswachstum ist nächstes Jahr drin

Die Experten von Goldman rechnen damit, dass das weltweite BIP nächstes Jahr um 2,6 Prozent wachsen könnte. Das liegt deutlich über der durchschnittlichen Prognose des Bloomberg-Konsens, die mit 2,1 Prozent rechnen. Ein Blick auf den S&P 500 könnte sich für Anleger lohnen: Denn Goldman Sachs rechnet auch damit, dass das US-Wachstum erneut das der Industrieländer übertreffen wird. Für die kommenden drei Monate sehen sie den S&P 500 bei 4.500 Punkten, für die nächsten zwölf Monate bei 4.700 Punkten.

Goldman Sachs – ist die Inflation nächstes Jahr Geschichte?

Wie steht es um das Brandthema der Notenbanken: Die Inflation. Könnte sie sich 2024 bereits wieder verringern? „Wir glauben nicht, dass die letzte Meile der Desinflation besonders hart sein wird“, heißt es in dem Bericht. Goldman rechnet damit, dass die Kerninflation von aktuell drei Prozent auf zwischen zwei bis 2,5 Prozent in den G10 Staaten (Japan ausgenommen) sinken könnte. „Das würde im Großen und Ganzen mit den Inflationszielen der meisten Zentralbanken der Industrieländer bis Ende 2024 übereinstimmen“, so Goldman. „Wenn überhaupt, glauben wir, dass die Risiken für das Erreichen einer zielkonsistenten Inflation eher auf der früheren Seite liegen.“ Wie sieht es in diesem Zuge mit der Zinspolitik der Zentralbanken aus? 

Goldman Sachs – Werden die Zinsen 2024 endlich gesenkt?

Goldman hält es für unwahrscheinlich, dass die Zentralbanken noch vor der zweiten Hälfte 2024 damit beginnen werden, die Zinsen zu senken, außer, das Wirtschaftswachstum wäre schwächer als erwartet. Dann hätten die Zentralbanken Spielraum für Zinssenkungen. „Dies ist eine wichtige Versicherungspolice gegen eine Rezession“, heißt es.

Goldman Sachs – müssen sich Anleger noch vor einer nahenden Rezession fürchten?

Was das Rezessions-Risiko betrifft, gibt Goldman Sachs Entwarnung: „Wir sehen weiterhin nur ein begrenztes Rezessionsrisiko und bekräftigen unsere 15%ige Rezessionswahrscheinlichkeit. Wir erwarten für 2024 mehrere Rückenwinde für das globale Wachstum.“

In diesem Sinne: Das Jahr 2024 kann kommen. 

Lesen Sie auch: MSCI World ETF vor wichtiger Entscheidung: Wenn das passiert, kommt die 33 Prozent Rallye beim ETF

Wer mehr aus sich und seinem Geld machen möchte, der ist auf einen guten Online-Broker mitsamt Depot angewiesen. Doch auf welches Produkt sollte man dabei setzen? In diesem Broker-Vergleich zeigt die Redaktion von BÖRSE ONLINE Ihnen, worauf es bei einem guten Depot ankommt. Denn dieses ist der Schlüssel zum Erfolg an der Börse.