In den USA könnten bald viele Haushalte ihre Aktien verkaufen, so eine Analyse von Goldman Sachs. Doch was sind die Gründe dafür und sollten Sie dem folgen?

In einer neuerlichen Studie geht die Investmentbank Goldman Sachs davon aus, dass private Haushalte bald 750 Milliarden US-Dollar an Aktien verkaufen könnten und nennt dafür zwei Gründe. Doch löst dies bald einen Abverkauf aus? Und sollten Sie auch ihre Aktien verkaufen?

Goldman Sachs: Abverkauf nicht in Sicht

Zunächst einmal ist sicher, dass eine solche Entwicklung nicht zu einem kurzfristigen Crash wie während der Corona-Pandemie führen dürfte. Goldman Sachs geht nämlich nicht davon aus, dass alle Privatanleger gleichzeitig verkaufen, sondern, dass dem Markt Stück für Stück Liquidität entzogen wird.

Dies könnte langfristig zwar zu einer Abwärtsbewegung führen, allerdings zu einer eher langsamen, wie wir sie im vergangenen Jahr gesehen haben.

Deswegen verkaufen private Haushalte 750 Milliarden US-Dollar

Gründe für eine solche Entwicklung nennt die US-Investmentbank genau zwei. Zum einen geht man davon aus, dass durch Inflation und hohe Zinsen viele Amerikaner an ihr Erspartes müssen, um tägliche Kosten zu stemmen und dementsprechend ihre Altersvorsorge nicht weiter besparen und im schlimmsten Fall plündern müssen.

Außerdem werden laut Goldman Sachs auch viele Anleger Umschichtungen innerhalb ihres Portfolios vornehmen. Der Grund: Nach einer langen Zeit, in der nur Aktien attraktiv waren, sind es nun zum Beispiel auch Anleihen. Dies könnte Anleger dazu bewegen einen Teil des eigenen Kapitals in risikoärmerer Assets zu allokieren.

Sollten Anleger auch ihre Aktien verkaufen?

Allerdings sollten Anleger versuchen vor allem dem ersten Trend, der Verkäufe verursacht zu widerstehen. Auch wenn die Zeiten aktuell schwer sind, so hindert eine Entnahme aus einem langfristigen Aktienportfolio das eigene Vermögen massiv am Wachsen. Dementsprechend sollten Anleger immer eine Cash-Reserve für unerwartete Ausgaben in Höhe von drei bis sechs monatlichen Ausgaben parat haben.

Wer auf der anderen Seite auch nicht so risikoavers ist, muss nun auch keine Umschichtung in Anleihen vornehmen, da diese langfristig immer schlechter rentieren als Aktien.

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