"Wir führen sehr intensive Gespräche", sagte er am Montag auf der Bilanzpressekonferenz in Frankfurt. Eine Vereinbarung könnte im zweiten Halbjahr 2014 zustande kommen, fügte er hinzu. "Wir wären in der Lage, einen deutlich größeren zweistelligen Millionen-Betrag auszugeben." Das auf Kopfstützen und Armlehnen für Autos sowie Sitze für Lkw, Baumaschinen, Busse und Bahnen spezialisierte Unternehmen wolle dabei Technologie zukaufen, etwa im Bereich Elektronik oder Oberflächen für die Mittelkonsole.

"Wir werden kein defizitäres Unternehmen kaufen", betonte Müller. Ende 2012 hatte Grammer den tschechischen Kopfstützen-Hersteller Nectec erworben - ein Kaufpreis war damals nicht genannt worden, doch Müller hatte in einem Interview gesagt, Grammer habe bisher für jeden Zukauf rund 20 Millionen Euro ausgegeben.

Auch organisch will Grammer weiter wachsen: Nach Umsatz- und Gewinnrekorden im vergangenen Jahr rechnet das Unternehmen 2014 mit einem Umsatzanstieg auf mehr als 1,3 (2013: 1,27) Milliarden Euro und mit einer stabilen Entwicklung beim operativen Ergebnis (Ebit). "Wenn wir alles wie geplant umsetzen und die Märkte stabil bleiben, glaube ich, dass wir beim Ebit wachsen können", konkretisierte Müller den Ausblick. Die Aktionäre sollen für 2013 eine Dividende von 65 Cent je Aktie erhalten - 15 Cent mehr als im Vorjahr. Mit einem Aufschlag von mehr als vier Prozent war die Grammer-Aktie einer der größten Gewinner im SDax.

2014 will das Unternehmen aus dem bayerischen Amberg wieder einiges in den Ausbau der weltweiten Produktion investieren. So entsteht im US-Bundesstaat Mississippi ein neues Werk, ebenso im chinesischen Shanghai. In Mexiko soll eine neue Produktion für metallene Sitzstrukturen und in Brasilien für Kopfstützen entstehen. Wie im Vorjahr werde Grammer etwa 43 Millionen Euro in das organische Wachstum investieren, erläuterte Müller. "Wir wollen profitabel wachsen und dafür das Geld ausgeben." Auch, wenn das vielleicht die Rendite (Ebit-Marge) belaste. Sie lag 2013 bei 4,6 (Vorjahr: 4,3) Prozent und damit am unteren Ende des Zielkorridors von vier bis sieben Prozent.

Reuters