Ein Erlös aus dem Verkauf der Fondsvertriebsplattform Fondscenter an die Deutsche Börse blähte das Ergebnis auf. Aber auch im Tagesgeschäft lief es besser als erwartet, vor allem weil viele Kunden weiterhin sehr aktiv waren und der Bank damit Kommissionsgebühren bescherten.

Nach dem Reigen der US-Institute berichtete die UBS am Dienstag als erste europäische Großbank über das Sommerquartal. Rund lief es vor allem in der Vermögensverwaltung, im Geschäft mit Profi-Anlegern wie Pensionskassen und im Investmentbanking. Einzig im Geschäft mit Schweizer Privat- und Firmenkunden verdiente das Institut weniger als vor einem Jahr. Die Wertberichtigungen gingen im Vergleich zum Vorquartal auf 89 Millionen Dollar zurück. Mit 2,6 Milliarden Dollar schaffte die UBS den höchsten Vorsteuergewinn in einem dritten Quartal seit zehn Jahren.

Auch US-Investmentbanken wie Morgan Stanley, JP Morgan und Goldman Sachs hatten im Sommer vom Boom an den Börsen profitiert. Besonders das Geschäft mit Anleihen und Aktien brummte. Auch die Deutsche Bank, die am 28. Oktober ihre Quartalszahlen präsentiert, hat Zuwächse im Investmentbanking in Aussicht gestellt.

Ermotti hinterlässt die Bank wesentlich wetterfester Bank als er sie 2011 vorfand. Das stellte das Institut auch während der Corona-Pandemie unter Beweis. Die schwerste Wirtschaftskrise seit Jahrzehnten hinterließ am Geschäft bislang nur Kratzer. Ermotti dampfte in seiner Zeit als Konzernchef das riskante Handelsgeschäft ein und setzte vor allem auf das weniger stark schwankende Geschäft mit Reichen und Superreichen. Von Ermottis Nachfolger Ralph Hamers erwartet Verwaltungsratspräsident Axel Weber nun wieder eine Erneuerung der Bank. Der Niederländer hat sich bei ING vor allem mit der Digitalisierung des Massengeschäfts einen Namen gemacht. Skeptiker geben allerdings zu Bedenken, dass ein Umbau des auf persönlichen Beziehungen fußenden Geschäfts mit reichen Privatkunden schwieriger sein dürfte als bei Kleinkunden.

Mit viel Rückenwind vom Markt kann Hamers vorerst nicht rechnen. Der erneute Anstieg der Coronavirus-Fallzahlen und die wachsenden geopolitischen Spannungen könnten die Wachstumsaussichten trüben und die Anlegerstimmung dämpfen, warnte das Institut.

rtr