Insbesondere die von vielen Regierungen aufgelegten Konjunkturprogramme zur Unterstützung der wirtschaftlichen Erholung dürften sich kurz- und mittelfristig positiv auf die Bautätigkeit und damit auf den Absatz von HeidelbergCement auswirken. Die Jahresziele für das Gesamtjahr bestätigte der Dax (DAX 30)-Konzern.

HeidelbergCement hatte bereits Mitte April Eckdaten zum Auftaktquartal vorgelegt. Der Umsatz kletterte wie bereits bekannt um 1 Prozent auf 3,96 Milliarden Euro. Der bereinigte Gewinn nach Steuern, Zinsen und Abschreibungen - das sogenannte RCOBD - stieg um ein Drittel auf 538 Millionen Euro. Rechnet man Konsolidierungs- und Währungseffekte heraus, dann legten beide Kennziffern etwas stärker zu.

Zum Ergebnisplus trugen vor allem gestiegene Absatzmengen in allen Geschäftsbereichen und ein insgesamt positiver Preistrend bei, hieß es einen Tag vor der Hauptverasammlung des Baustoffkonzerns. Die Energiekosten habe HeidelbergCement trotz höherer Preise dank langfristiger, im Vorjahr abgeschlossener Lieferverträge unter Kontrolle halten können. Zum Ergebnis nach Steuern machte der Konzern zunächst keine Angaben.

Für das laufende Jahr rechnet HeidelbergCement weiterhin mit einem leichten Anstieg des Umsatzes und des Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda). Das bedeute einen Zuwachs in einem niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich, hatte Finanzchef Lorenz Näger im März erläutert. In den Prognosen werden Währungseffekte sowie der Kauf und Verkauf von Unternehmensteilen ausgeklammert. 2020 schrumpften die Erlöse auf vergleichbarer Basis um 5 Prozent auf 17,6 Milliarden Euro. Das bereinigte Ebitda legte dank eines Sparkurses hingegen um rund 6 Prozent auf 3,7 Milliarden Euro zu.

Um gut durch die Corona-Krise zu kommen, hatte HeidelbergCement vor mehr als einem Jahr ein Sparprogramm aufgesetzt. Der Konzern drückte die Kosten allein im vergangenen Jahr um rund 1,3 Milliarden Euro und damit stärker als zunächst geplant.

Auch will sich das Unternehmen auf die stärksten Märkte konzentrieren - und Geschäftsteile verkaufen, die mittelfristig nicht die Renditeerwartungen erfüllen. So will HeidelbergCement im Rahmen der Neuaufstellung seines Griechenland-Geschäfts das Geschäft mit Zuschlagstoffen und zwei Transportbetonwerke an den Konkurrenten LafargeHolcim veräußern, wie der Konzern an diesem Mittwoch ebenfalls mitteilte. Anfang des Jahres schlug HeidelbergCement sein Kuwait-Geschäft los, weitere Verkäufe sollen folgen, auch kurzfristig.

Bis 2025 will das Management die operative Marge - das bereinigte Ebitda im Verhältnis zum Umsatz - auf 22 Prozent verbessern. 2020 betrug die Marge bereits 21,1 Prozent. Der Vorstand will Prozesse und Strukturen in Vertrieb, Produktion und Verwaltung optimieren. Vor allem in Nordamerika wolle HeidelbergCement besser werden, hatte von Achten im September gesagt.

dpa-AFX