Gerüchte um eine bevorstehende Kooperation mit Apple haben den Kurs eines Blue-Chips der Chipbranche am Montag schon den zweiten Tag in Folge befeuert. Ein renommierter Analyst sieht den Start in eine neue Wachstumsära, wenn der Deal wirklich zustande kommt.

Die Aktie von Intel steigt am Montag im vorbörslichen Handel erneut kräftig. Am Freitag hatte sie bereits um rund 10,3 Prozent zugelegt und den Tag bei etwa 40,56 US-Dollar beendet. Das war der höchste Schlusskurs seit mehr als einem Jahr.

Auslöser ist ein Bericht des Analysten Ming Chi Kuo von TF International Securities, der ernsthafte Chancen dafür sieht, dass Intel ab 2027 Chips der sogenannten M-Serie für Apple liefern könnte. Konkret geht es um die Produktion in den unteren Leistungsklassen der Apple-Prozessoren.


Warum das für Intel so wichtig wäre

Ein solcher Deal wäre ein wichtiger Schritt bei Intels Versuch, sich als Foundry-Hersteller, also als Auftragsfertiger, zu positionieren. Intel hatte in den letzten Jahren daran gearbeitet, seine Fertigungskapazitäten auszubauen und will mit substanziellen Investitionen in US-Fabriken seine Produktion wieder auf den neusten Stand bringen.

Apple wiederum sucht nach einer Diversifizierung der Lieferkette, weg von asiatischen Anbietern hin zu einem Produzenten in den USA – schon aus Zollgründen. Der angeschlagenen Intel würde die Zusammenarbeit mit einem der größten Technologiekonzerne der Welt erhebliches Prestige bringen und das Vertrauen der Investoren stärken.


Intel (WKN: 855681)

Erstmal wieder in Reichweite zur Konkurrenz

Allerdings liegt bisher kein offizieller Vertrag vor. Alle entsprechenden Meldungen vom Wochenende beruhen auf Spekulationen.

Zudem würde Intel selbst dann nur das untere Preissegment im Apple-Portfolio beliefern. High-End-Prozessoren würde der Apfelkonzern weiterhin von etablierten Produzenten beziehen. Damit wäre Intel zwar wieder „im Spiel“, von einem echten Technologievorsprung des früheren Branchenprimus gegenüber Wettbewerbern wie TSMC oder Samsung Electronics könnte aber noch keine Rede sein.


Charttechnik gibt noch kein Grünes Licht

Die Intel-Aktie war nach einer strammen Rally seit dem Einstieg der US-Regierung im September zuletzt wieder etwas zurückgefallen. Die Apple-Gerüchte brachten den Kurs jetzt zurück über die 200-Tage-Linie und in die Nähe seines Jahreshochs bei 42,48 Dollar. Sollte die Aktie an dieser Schwelle zurückprallen, wäre das dadurch entstehende Doppeltop kein gutes Zeichen. Erst wenn der Intel-Kurs sein Jahreshoch klar überwindet, winken neue Kaufgelegenheiten.

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