Neuemissionen haben in Deutschland weiterhin einen schweren Stand. Aber es gibt auch Ausnahmen. Die Papiere des auf Lichtsysteme und Elektronik spezialisierten Autozulieferers Hella notieren inzwischen deutlich über dem Emissionspreis von 26,50 Euro, der Start wäre somit geglückt. Auch für die Zukunft sind die Aussichten vielversprechend, denn die Positionierung spricht für eindeutig für den Börsenneuling.

Auf Seite 2: Die Erfolgsfaktoren





Erfolgsfaktoren für die seit Jahren profitable Geschäftsentwicklung sind Technologieführerschaft, operative Exzellenz und weltweite Präsenz. Mit dem Emissionserlös wollen die Westfalen besonders ihre internationale Aufstellung weiter ausbauen. Bereits jetzt ist das Unternehmen gut vertreten, im vergangenen Geschäftsjahr wurden nur 15 Prozent der Umsätze in Deutschland erzielt. Mit 29 Prozent der Erlöse ist bereits jetzt schon der asiatische Markt wesentlich wichtiger, 20 Prozent entfallen auf Amerika.

Die geschäftlichen Aktivitäten sind auf drei Segmente verteilt, wobei im Bereich Automotive mit 74 Prozent der Löwenanteil generiert wird. Für Wachstum sorgen hier die vorherrschenden Trends in der Lichttechnik. Aber auch die Elektronik mit Energiemanagement, Sensorik sowie Fahrassistenz-Systeme gewinnen zunehmend an Bedeutung. Mit einem Umsatzanteil von 20 sowie sechs Prozent spielen die beiden Segmente Aftermarket sowie Special Applikations auf den ersten Blick nur eine kleinere Rolle. Dennoch sind die Bereiche auf Konzernebene für eine nachhaltige Stabilität des Geschäftsmodells wichtig. Besonders das Aftermarket-Segment wirkt zum Automotive-Geschäft eher antizyklisch. Wenn weniger neue Fahrzeuge nachgefragt werden, steigt tendenziell der Bedarf an Reparatur- und Ersatzteilen. Auf diese Weise ist Hella gut austariert und bietet eine stabile und somit besser prognostizierbare Geschäftsentwicklung.

Auf Seite 3: MDax-Aufstieg im Visier





Mit den Mitteln aus dem Börsengang sowie dem Cashflow sind die Westfalen derzeit schuldenfrei. Auch die Bewertung weiß zu überzeugen, gerade im Vergleich zu Branchenkollegen wie Leoni, Grammer oder ElringKlinger. Mittelfristig sind die Ziele durchaus ehrgeizig, dass familiengeführte Unternehmen möchte möglichst schnell in den MDAX aufsteigen. Dazu muss aber der Streubesitz von derzeit 15 Prozent verdoppelt werden. Ab Mai nächsten Jahres könnten die Familienaktionäre ihre Papiere platzieren, was tendenziell die Kursfantasie etwas bremst. Allerdings dürfte niemand ein Interesse daran haben, die Aktie unter Druck zu bringen.

Nach dem erfolgreichen Börsengang sollte der Blick somit weiter aufwärts gerichtet bleiben. Börse Online sieht auch aufgrund der ordentlichen Zahlen zum ersten Quartal weiteres Kurspotenzial bis mindestens 40 Euro. Genügend Luft nach oben ist somit vorhanden, eine Steilvorlage für mutige Anleger, um über Knock out Bull-Papiere verstärkt zu profitieren. Die WKN CR5BNE ist mit einer Basis- und K.o.-Schwelle von 20 sowie 21 Euro ausgestattet und bietet einen Hebel von 3,2. Zudem besitzt der Schein keine Laufzeitbegrenzung, Anleger können somit lange von einer wohl erfolgreichen Börsenstory profitieren.











































Franz-Georg Wenner ist Chefredakteur des börsentäglichen Anlegermagazins "Index-Radar". Der Spezialist für Technische Analyse ist regelmäßiger Gast beim Deutschen Anlegerfernsehen (DAF), Gastautor bei n-tv und gern gesehener Vortragsredner. Er hält regelmäßig Webinare, referierte unter anderem beim Verein Technischer Analysten Deutschlands (VTAD) und betreute mehrere Jahre für die Commerzbank den Zertifikate-Newsletter ideas daily.

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