Der erste Vorstoß von H&F hatte auch die Finanzinvestoren EQT aus Schweden und KKR aus den USA auf den Plan gerufen, mit denen sich der Zoohändler ebenfalls auf Gespräche einließ. Ob einer von ihnen nun noch einmal nachlegt, um H&F auszubremsen, blieb am Montag zunächst offen. EQT und KKR wollten sich nicht dazu äußern. Am Markt setzen die Börsianer aber offenbar auf eine Fortsetzung des Bieterkampfs: Die Zooplus-Aktie stieg um neun Prozent bis auf 474,20 Euro und damit über die 460 Euro hinaus, die H&F nun bietet.

Das neue Angebot ist 70 Euro höher als das erste, das H&F nach monatelangen Gesprächen mit den Zooplus-Management Mitte August vorgelegt hatte. Es liegt 58 Prozent über dem Kurs vor dem ersten Übernahmeangebot. H&F hofft, damit "die anhaltenden Spekulationen über andere, jedoch noch ungewisse indikative Angebote Dritter (zu) beenden", wie es in einer Mitteilung hieß. EQT und KKR wurden zwei Insidern zufolge von der Aufstockung in der Nacht zum Montag überrascht. Die beiden Investoren, die zu den größten Private-Equity-Firmen weltweit gehören, hätten genügend Finanzmittel, um H&F erneut auszustechen. Sie hatten aber bisher weniger Zeit als H&F, das Unternehmen auf Herz und Nieren zu prüfen.

Der Zooplus-Vorstand stellte sich hinter die neue Offerte von Hellman & Friedman. Zooplus will mit Hilfe des Finanzinvestors den Konkurrenten auf dem umkämpften Heimtier-Markt wie Fressnapf, Pets At Home aus Großbritannien und dem Tausendsassa Amazon auch langfristig Paroli bieten. Die Vorstandsmitglieder haben zugesagt, ihre Aktien an die Amerikaner verkaufen, und wollen den übrigen Aktionären das voraussichtlich ebenfalls empfehlen.

Hellman & Friedman betonte, auch die Verpflichtungen der Großaktionäre Maxburg (9,94 Prozent) und Luxempart (4,99), ihre Aktien anzudienen, gälten weiter. Insgesamt hat sich Hellman & Friedman damit 17 Prozent der Zooplus-Anteile gesichert. Bei einem höheren Angebot eines Konkurrenten wären die Investoren an ihre Zusagen aber nicht gebunden. Von dem Bieterkampf wollen auch andere Anleger profitieren: Der Smallcap World Fund des US-Fondsmanagers Capital Group etwa hat eine Beteiligung von zehn Prozent an Zooplus aufgebaut - wie er sich verhält, ist offen.

H&F erwartet schon in den nächsten Tagen die Zustimmung der Finanzaufsicht BaFin für die Übernahme. Dann tickt die Uhr: Die Amerikaner wollen in der Annahmefrist auf mehr als 50 Prozent an Zooplus kommen, damit die Übernahme zustande kommt. Sie wollen das 1999 gegründete und in mehr als 30 europäischen Ländern aktive Unternehmen von der Börse nehmen. EQT und KKR könnten auch während der Annahmefrist noch nachlegen; auch zwei oder drei konkurrierende Gebote wären dann möglich.

Vor allem der Münchner Maxburg Beteiligungen, die mit dem Geld der RAG-Stiftung investiert, winkt ein stattlicher Gewinn aus ihrem Zooplus-Engagement: Als die Stiftung vor sieben Jahren einstieg, lag die Zooplus-Aktie erst bei rund 50 Euro. Luxempart dürfte einen dreistelligen Millionengewinn erzielen. Der Münchner Medienkonzern Burda war als einstiger Großaktionär bereits vor Jahren ausgestiegen.

rtr