Der Kauf von Wella und 42 weiteren Marken von Procter & Gamble (P & G) wäre für Henkel-Chef Kasper Rorsted der große Schritt gewesen, um mit Vorgänger Ulrich Lehner bei großen Zukäufen gleichzuziehen. Mit Industrieklebstoffspezialist National Starch machte Lehner Henkel 2007 zum Weltmarktführer bei Klebern. Heute liefert diese Sparte die Hälfte des Umsatzes und bietet Potenzial für höhere Margen im Konzern. Rorsted hätte mit den gut 2,3 Milliarden Euro Wella-Umsatz die für 2016 angestrebte Marke von 20 Milliarden Euro Umsatz vorzeitig erreicht. Jetzt werden die Düsseldorfer laut Analystenschätzungen 2015 rund 18 Milliarden und 2016 ohne Zukäufe 18,8 Milliarden Euro schaffen. Die Aussicht auf den Milliardendeal hatte den Kurs der hoch bewerteten Henkel-Papiere gestützt. Doch gegen die Offerte des US-Parfümkonzerns Coty, der von der deutschen Milliardärsfamilie Reimann kontrolliert wird, war Henkel chancenlos. Denn wegen eines speziellen Firmenkonstrukts ist der Milliardendeal mit Coty für P & G steuerfrei. Die Enttäuschung über die entgangene Chance verpuffte jedoch schnell. Henkel-Boss Rorsted genießt bei Investoren wegen seiner Kostendisziplin viel Vertrauen. Weiter "Beobachten".

kds

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