Die Aktien von Hensoldt und Rheinmetall haben am Dienstag erneut zugelegt. Der fortgesetzte Krieg in der Ukraine nährt die Erwartung steigender Rüstungsausgaben in der Zukunft. Auch die Kurse der Branchengrößen BAE Systems und Thales legten in London und Paris zu, wenngleich weniger stark. "Verteidigung ist wieder in Mode", konstatierte Analystin Chloe Lemarie von Jefferies. Für Investoren, die keinen spezifischen Anlagerestriktionen - wie beispielsweise ethische Bedenken - unterlägen, stehe die Branche nun wieder im Fokus.

Die Beschaffungen von Rüstungsgütern könnten in den kommenden fünf Jahren um die Hälfte steigen, prognostizierte die Expertin. Europaweit dürften sich die Entscheidungsprozesse für Aufträge an die Rüstungsindustrie beschleunigen. Großaufträge, die derzeit auf Eis liegen, dürften eine Neubelebung erfahren. Die Bewertungen in der Branche sollten folglich kräftig anziehen.

Russland setzte zuletzt den Invasionskrieg in der Ukraine mit unverminderter Härte fort. Erste Gespräche zwischen den Ländern blieben ohne greifbares Ergebnis. Die USA planen inzwischen ein milliardenschweres Hilfspaket für die Ukraine.

Unsere Einschätzung zur Rheinmetall-Aktie


Russlands Invasion in die Ukraine habe das Marktumfeld für den europäischen Verteidigungssektor grundlegend verändert, schrieb Analyst David Perry von der US-Bank JPMorgan. So dürften die europäischen Verteidigungsausgaben in Zukunft viel höher ausfallen als bisher erwartet. Zudem könnten mit Blick auf Nachhaltigkeitskriterien mehr Investoren akzeptieren, dass "Verteidigung" notwendig sei, um Frieden und Demokratie zu bewahren.

Zum Start in die neue Handelswoche markierte die Rheinmetall-Aktie bei gut 160 Euro ein neues Allzeithoch, danach bröckelte der Kurs ein wenig ab. Am Dienstag notiert der Kurs gut 13 Prozent im Plus bei rund 151 Euro. Die Unternehmenssparte Defence der Rheinmetall-Group baut Verteidigungs- und Rüstungsgüter wie Panzer und Flugabwehrsysteme. Wir empfehlen die Rheinmetall-Aktie zum Kauf.

Unsere Einschätzung zur Hensoldt-Aktie


Auch die Hensoldt-Aktie notiert noch unter den Höchstkursen des Wochenauftaktes. Bei 27,95 Euro markierte das Papier ein neues Allzeithoch. Der Rüstungselektronik-Hersteller profitiert von der unsicheren Lage. Am Dienstag ist steht ein Plus von mehr als 26 Prozent zu Buche - das am Montag neu erreichte Allzeithoch liegt in greifbarer Nähe.

Das aus dem Airbus-Konzern hervorgegangene Unternehmen stellt unter anderem Radare zur Überwachung, Aufklärung und Luftverteidigung her sowie optische Geräte für militärische Anwendungen. Auch die Hensoldt-Aktie empfehlen wir zum Kauf.

ak/dpa-AFX