So werden auf der Hauptversammlung am 22. Mai 2,10 Euro pro Aktie vorgeschlagen. Das entspräche gemessen am aktuellen Kurs einer Rendite von 7,5 Prozent. Langjährige Aktionäre wird das begrenzt trösten. Gemessen an den Notierungen von vor einem Jahr hat die Aktie fast 30 Prozent verloren. Wie alle Banken handelt auch Aareal unter Buchwert.

Einem Börsenwert von 1,7 Milliarden Euro steht ein bilanzielles Eigenkapital von 2,7 Milliarden Euro gegenüber. Doch es gibt zur Branche einen aus Sicht von Investoren spannenden Unterschied. An der Börse wird übersehen, dass die Aareal Bank noch eine IT-Firma hat. Die Gesellschaft, die unter Aareon firmiert, bietet Software und alle Formen von IT-Dienstleistungen für die Immobilienwirtschaft.

Das Unternehmen in Mainz ist kein kleiner Fisch. Laut eigenen Angaben hat Aareon rund 3.000 Kunden, die mit den Produkten der Pfälzer mehr als zehn Millionen Wohn­ein­heiten bewirtschaften. Auch die Zahlen können sich sehen lassen: 242 Millionen Euro wurden umgesetzt, das Betriebsergebnis landete bei 36 Millionen Euro. Aber das geht unter, wie schnell zu erkennen ist. ­Aareon hatte laut "Bundesanzeiger" 2017 ein Eigenkapital von 145 Millionen Euro. Das Eigenkapital, das bei Aareal in den Konzern einfließt, hat über den ­Bankendiscount im Moment an der Börse einen Marktwert von rund 85 Millionen Euro.

Die Eigenkapitalrendite von Aareon beträgt 25 Prozent. Isoliert betrachtet dürfte das Unternehmen mindestens 400 Millionen Euro wert sein. Wird der Gewinnstrom mit jenem notierter IT-Firmen verglichen, könnte Aareon mehr als eine halbe Milliarde Euro auf die Waage bringen. Klar ist allerdings auch, dass die verborgenen Werte der Tochter im Konzernverbund mit Aareal nicht gehoben werden können. Das geht allerdings, wenn die Firma an die Aktionäre abgespalten und die Aktien notiert werden.

Unser Kolumnist Jörg Lang beschäftigt sich seit 1988 mit dem Thema Aktien.