Bisher wenig Gehör findet zum Beispiel das operative Geschäft. Mit den starken Preissteigerungen auf dem Strommarkt werfen die Anlagen im Eigenbetrieb deutlich mehr Ertrag ab. Manche Projekte nehmen mehr als das Doppelte ein als ursprünglich erwartet wurde. Gleichzeitig gewinnt aber auch die Projektpipeline an Wert. Das gilt umso mehr, als fossile Rohstoffe unabhängig vom Ausgang des Ukraine-Kriegs im Energiemix vieler Länder eine geringere Rolle spielen werden. Es ist also davon auszugehen, dass Umsatz und Ertrag deutlich steigen und PNE bei Projektverkäufen viel mehr einnehmen wird.

Und da gibt es noch ein Rauschen im Aktionärskreis. PNE war Ziel eines Übernahmeversuchs. 2019 bot Morgan Stanley Infrastructure Partners vier Euro pro Aktie. Die Mehrheit wurde nicht erreicht, weil die Investmentfirma Active Ownership Widerstand mobilisierte. Am Ende erreichte der Infrastrukturfonds 40 Prozent. Mit dem Management wurde eine Investmentvereinbarung getroffen. Diese endet nun. Und es ist kaum davon auszugehen, dass sie verlängert wird. Gleichzeitig hat Active Ownership seinen Anteil an PNE schon Ende 2021 auf über zehn Prozent ausgebaut. Die Motivation dieser Aufstockung war wohl darin zu finden, dass die gewitzten Investoren ein Herausdrängen der freien Aktionäre aus dem Unternehmen verhindern wollen. Es ist davon auszugehen, dass entweder Morgan Stanley nach Ablauf der Investmentvereinbarung ein neues Gebot vorlegen könnte, oder aber seinen Anteil an einen anderen Investor verkaufen wird, der dann ebenfalls ein Übernahmeangebot abgeben muss. Spätestens dann dürfte es wohl ziemlich laut werden. Denn ein Gebot könnte gemessen am aktuellen Kurs leicht 50 Prozent höher ausfallen.

Unser Kolumnist Jörg Lang beschäftigt sich seit 1988 mit dem Thema Aktien.