Philipp Vorndran von Flossbach von Storch warnt vor einem tiefgreifenden Vertrauensverlust in staatliche Institutionen und deren Anleihen. Warum ein Bruch am Bondmarkt droht, der US-Dollar schwächelt und Anleger sich auf stürmischere Zeiten einstellen sollten.
„Der Kaiser hat keine Kleider mehr an“ – Das Vertrauen bröckelt
„Das für mich der Indikator für das Vertrauen in die Staaten“, sagt Philipp Vorndran mit Blick auf die 30-jährigen Staatsanleihen weltweit. Denn deren Renditen steigen deutlich – ein historischer Warnhinweis. „Ob man das jetzt Bruch nennen möchte oder Vertrauensschwund: Die Investoren in der Breite fangen an zu realisieren: Der Kaiser hat wirklich keine Kleider mehr an.“ Früher hätten Anleger in Krisenzeiten US-Staatsanleihen und den Dollar als sicheren Hafen genutzt. Doch diese Mechanismen funktionierten heute nicht mehr zuverlässig.
Die Folge: Investoren suchen Alternativen – in Gold, Kryptowährungen oder Aktien. „Das erklärt sicher bis zu einem gewissen Maße die Entwicklung an den Aktienmärkten“, so Vorndran. Doch genau darin liegt die Gefahr: Hohe Bewertungen sind anfällig für Rückschläge. „Kurzfristig ist natürlich klar, dass wir heute an den Aktienbörsen wieder ein Level erreicht haben, das hoch genug ist, um bei der nächsten Schreckensmeldung mal wieder einen gewissen Kursrutsch auszulösen.“
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Börsen-Risiko USA – wenn der sichere Hafen Risse bekommt
Der US-Dollar und US-Staatsanleihen haben laut Vorndran viel von ihrer früheren Schutzfunktion eingebüßt: „Früher war das ganz einfach: Wenn irgendwo Ärger am Horizont aufgetaucht ist, dann habe ich US-Staatsanleihen gekauft. Heute ist das anders.“ Die Korrelationen, auf die Portfolio-Manager einst setzten, funktionieren nicht mehr – was massive Umschichtungen auslöst. „Sie brauchen diesen positiven Diversifikationseffekt im Portfolio nicht mehr“, erklärt Vorndran. Das zwinge Investoren dazu, US-Dollar und Treasuries zu reduzieren – nicht wegen der Rendite, sondern wegen fehlender Sicherheit.
Und die politische Lage macht die Sache nicht besser: Zölle, geopolitische Konflikte, strukturelle Schwächen in den westlichen Volkswirtschaften – all das heizt die Unsicherheit weiter an. Vorndrans Fazit: „Ob ich heute der Entwicklung noch nachrennen sollte? Ich wäre vorsichtig.“
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