Da sich Geschäftsentwicklung und Kurs gegenläufig entwickelt haben, ist die Gesellschaft für Anleger einen Blick wert.

Die Berliner vermitteln Feriendomizile. Mit über 15 Millionen Angeboten ist HomeToGo einer der Marktführer. Das Bruttovermietungsvolumen wird 2021 bei mehr als 1,5 Milliarden Euro liegen. Dabei ist das Unternehmen kein klassischer Makler, sondern eher ein Technologiebetrieb. Hauptprodukt ist die Plattform. Auf der einen Seite stellen Privatvermieter, Makler oder Reiseveranstalter Angebote auf die Plattform. Auf der anderen Seite suchen potenzielle Mieter nach einer passenden Ferienunterkunft. Das Unternehmen verdient am Listing von Angeboten und vor allem an der Vermittlung. Die Ökonomie des Modells ist klar: Je mehr Geschäft über die Plattform läuft, umso mehr wird verdient, die Skalierung ist sehr hoch.

Eigengeschäft bringt mehr Marge


Das zeigt sich in den Zahlen. Nach neun Monaten des laufenden Jahres stiegen die Erlöse um gut 40 Prozent auf 100 Millionen Euro. Besonders spannend ist, dass HomeToGo mit den Mitteln des Börsengangs sein Geschäft neu ausrichtet. Wurde die Plattform bislang stark von großen Vermittlern zum Listing genutzt, wird nun das sogenannte Onsitegeschäft forciert. Dabei wird die komplette Transaktion von der Anbahnung bis zur Bezahlung über die Plattform abgewickelt. Das wirkt auf den Anteil des Gesamtgeschäfts, der auch in den eigenen Büchern landet. Der lag 2020 bei 6,4 Prozent, nach neun Monaten des laufenden Jahres betrug er schon 8,2 Prozent. Das zeigt den hohen Hebel des Geschäfts: Der Markt wächst mit zweistelligen Zuwachsraten, gleichzeitig steigt der prozentuale Anteil der eigenen Einnahmen.

Dass die Aktie des deutschen Airbnb- Wettbewerbers bisher kaum Fans hat, mag an zwei Punkten liegen. Erstens ist das Geschäft in sich zwar bereits profitabel, aber die Gesellschaft schreibt nach neun Monaten tiefrote Zahlen. Das ist der Einbringung in den SPAC geschuldet. Zweitens gibt HomeToGo aktuell viel Geld aus, um sein Onsitegeschäft auszubauen und Endkunden an sich zu binden. Das ist teuer, zahlt sich langfristig aber mit mehr Geschäft und höherer Marge aus. Irgendwann wird der Aktienkurs dieser Entwicklung folgen.

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