Die Gewinnspannen werden dünner. Ob Markenmedikament oder Generika: Es bleibt tendenziell weniger unterm Strich hängen. Unter Druck steht Cardinal Health auch, weil es am Vertrieb von Opioiden beteiligt war. Die ­extrem starken Schmerzmittel, die es auf Rezept gab, stürzten die USA in eine Krise - fast täglich sterben 200 Menschen an den Folgen der Drogensucht. Nun haben die Großhändler Cardinal Health, McKesson und Amerisource Bergen Berichten zufolge sich bereit erklärt, zusammen zehn Milliarden Dollar zu zahlen, um Klagen der Bundesstaaten beizulegen.

Cardinal Health könnte seinen Teil bezahlen. Der Konzern vereinnahmte im Geschäftsjahr 2017/18 mehr als 2,7 Milliarden Dollar operativen Kapitalfluss. Es besteht Hoffnung, dass der Vorstand aus der schwierigen Situation herausfindet und sich dann wieder positionieren kann, um vom wachsenden Gesundheitsmarkt zu profitieren. Die Aktie hat sich vom Spitzenkurs aus halbiert. Mutige setzen auf eine Trendwende.

Cardinal Health


Branche: Gesundheitswesen
Firmensitz: Dublin, Ohio (USA)
Börsenwert: 11,3 Mrd. €

Empfehlung: Kaufen.
Kursziel: 45,00 Euro
Stoppkurs: 32,00 Euro

Tim Schäfer ist Journalist und schreibt seit 1998 über Börse, Aktien und Unternehmen. Seit 2006 lebt der studierte Diplom-Betriebswirt und DVFA-Aktienanalyst in New York und berichtet von dort über die Geschehnisse an der Wall Street, unter anderem für Euro am Sonntag. Bekannt ist Schäfer für seine Berichterstattungen über kleine Nebenwerte.