Der Vorstand räumt eine schwache Präsenz bei Online-Suchen ein, das Problem kann so schnell nicht gelöst werden. Google listet die kostenlosen Treffer bei Suchanfragen immer tiefer, oben landet nur, wer tief für Werbung in die Tasche greift. Zudem baut Google seine eigene Hotel-Finder-Plattform aus.

Expedia muss folglich mehr Geld für Werbung ausgeben. Expedia wächst jedoch, die Reisefreude der Verbraucher ist ungebrochen. Im dritten Quartal legte der Umsatz um neun Prozent zu. Das Ergebnis brach indes um 22 Prozent auf 409 Millionen Dollar ein. Reihenweise stuften Analysten die Aktie zurück. Auch Konkurrenten wie TripAdvisor oder Booking Holdings stürzten ab.

Der Gegenwind von Google kann eine Übernahmewelle innerhalb der Online-Reisebranche auslösen. In Nordamerika hat Expedia einen Marktanteil von 13 Prozent, im Rest der Welt zwei bis drei Prozent. Zur Gruppe gehören die Hotelplattformen Hotels.com, Trivago sowie die private Unterkunftsvermittlung HomeAway. Gelegenheit für Mutige.

Expedia


Branche: Reiseportale
Firmensitz: Bellevue, Washington (USA)
Börsenwert: 11,6 Mrd. €

Empfehlung: Kaufen
Kursziel: 35,00 Euro
Stoppkurs: 22,00 Euro

Tim Schäfer ist Journalist und schreibt seit 1998 über Börse, Aktien und Unternehmen. Seit 2006 lebt der studierte Diplom-Betriebswirt und DVFA-Aktienanalyst in New York und berichtet von dort über die Geschehnisse an der Wall Street, unter anderem für Euro am Sonntag. Bekannt ist Schäfer für seine Berichterstattungen über kleine Nebenwerte.